Während der Umsatz auch dank Preiserhöhungen zulegte, ging der operative Gewinn hingegen aufgrund der Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie an die Belegschaft zurück. Zudem hatte das Unternehmen im Vorjahreszeitraum von dem Verkauf einer Liegenschaft in Großbritannien profitiert. Bereinigt etwa um diese Effekte legte das Ergebnis im Jahresvergleich zu.
“Wir hatten ein positives drittes Quartal und konnten unseren Umsatz und das operative Ergebnis weiter steigern”, sagte Unternehmenschef Ludwin Monz am Mittwoch laut Mitteilung. Mit Blick nach vorne würden die nächsten Monate weiterhin im Zeichen zu erwartender Kostensteigerungen bei Material, Energie und Personal stehen. Dem werde das Unternehmen weiterhin mit Preissteigerungen entgegenwirken und seine Kostendisziplin beibehalten. Er sei zuversichtlich, dass der Konzern seine Jahresziele erreichen wird.
Demnach soll der Umsatz weiterhin von 2,18 Milliarden Euro im Vorjahr auf rund 2,3 Milliarden Euro wachsen. Die operative Marge (Ebitda-Marge) soll mindestens 8 Prozent des Umsatzes betragen und damit über dem Vorjahreswert von 7,3 Prozent liegen. Nach Steuern will Heidelberger Druckmaschinen mindestens leicht zulegen im Vergleich zu den 33 Millionen Euro Gewinn aus dem Vorjahr.
Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um rund fünf Prozent auf 609 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Heidelberg mitteilte. Während sich das Geschäft mit Druckmaschinen für die Verpackungsindustrie deutlich besser entwickelte und auch der Erlös im Bereich Print Solutions stieg, lagen die Erlöse im dritten Geschäftsbereich Technology Solutions deutlich unter dem Vorjahreswert. Hier habe sich unter anderem die Kaufzurückhaltung bei Wallboxen wegen der langen Lieferzeiten für Elektrofahrzeuge und das Auslaufen der Förderprogramme in Deutschland bemerkbar gemacht.
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um 28 Prozent auf 41 Millionen Euro zurück. Bereinigt um Sondereffekte wäre das operative Ergebnis von 31 Millionen auf 49 Millionen Euro gestiegen. Nach Steuern fiel der Gewinn im dritten Geschäftsquartal von 27 auf 10 Millionen Euro. Der Auftragsbestand betrug zum Quartalsende fast eine Milliarde Euro.
Die Zahlen für das dritte Quartal hätten die Erwartungen leicht übertroffen, schrieb Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Sie seien gekennzeichnet
durch weiterhin solide Auftragseingänge, steigende Umsätze und ein positives operatives Ergebnis. Drastische Kostensteigerungen bei Material, Komponenten, Energie und Logistik habe das Unternehmen teilweise durch höhere Preise an die Kunden weiterreichen können. Die bestätigten Jahresziele bezeichnete er als konservativ, da das vierte Quartal typischerweise das umsatz- und margenstärkste des Gesamtjahres sei und der einmalige Personalkosteneffekt nicht mehr auftreten werde.
Die Aktien fielen am Vormittag um 7,45 Prozent auf 1,80 Euro. Damit fielen sie weiter vom jüngsten Zwischenhoch bei knapp über 2 Euro zurück. Für das noch junge Börsenjahr summieren sich die Kursgewinne aber immer noch auf mehr als ein Fünftel.
HEIDELBERG (dpa-AFX)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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