Alle, die darüber nachdenken, eine Kryptowährung kaufen zu wollen, könnte in der aktuellen Marktphase ein guter Einstiegspunkt sein. Was du dabei beachten musst, haben wir dir in Teil 1 dieser Artikelreihe an dieser Stelle erklärt. Doch da stellt sich schnell die Frage: Welche Kryptowährung lohnt es sich zu kaufen? Wir haben den Markt unter die Lupe genommen und präsentieren nun einige Musterportfolios für ein Investment, das über den bloßen Bitcoin-Kauf hinaus geht.
Im Folgenden findet ihr kurze Steckbriefe von verschiedenen Coins, die wir in unsere Beispiel-Portfolios aufgenommen haben:
Kryptowährung kaufen: Welches ist mein Risikoprofil?
Bevor man damit beginnt, eine Kryptowährung kaufen zu wollen und sein Portfolio nach und nach mit Coins und Token bestückt, sollte man sich über sein Risikoprofil Gedanken machen.
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen drei Portfolio-Arten: “Volles Risiko”, “Ausbalanciert” und “Konservativ”.
Typ 1: Volles Risiko
Wenn du auf volles Risiko setzt, suchst du nach einer dicken Rendite. Dafür gehst du aber auch ein entsprechendes Risiko ein. Du kannst damit leben, wenn du Geld verlierst, freust dich jedoch über hohe Gewinne umso mehr. Du willst nicht nur eine Kryptowährung kaufen, sondern richtig Rendite erzielen. Dein Anlagehorizont ist eher kurzfristig, außerdem bist du bereit, im Zweifelsfall schnell zu reagieren, um Gewinne zu realisieren.
Profi-Tipp: Wenn du die Risiko-Strategie fährst, musst du dein Portfolio beobachten. Sei bereit, regelmäßig umzuschichten und Gewinne sowie Verluste zu realisieren.
Typ 2: Ausbalanciert
Mit einem ausbalancierten Risiko suchst du zwar nach guten Profiten, willst aber auch nicht das volle Risiko dafür eingehen. Für die Aussicht auf eine gute Rendite bist du jedoch auch bereit, verbrannte Erde in Kauf zu nehmen. Du hast einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont und eine mittlere Handelsaktivität.
Profi-Tipp: Behalte deine Risiko-Coins im Auge. Versuche jedoch, die großen Positionen auch mal liegen zu lassen und nicht immer noch eine zusätzliche Kryptowährung kaufen zu wollen. Hier gilt: Hin und Her macht Taschen leer!
Typ 3: Konservativ
Du willst dein Vermögen schützen und dabei so wenig Risiko wie möglich eingehen? Dann ist die konservative Strategie die richtige für dich. Du versuchst, Verluste zu umschiffen, und willst dein Vermögen lieber langsam vermehren, statt viel zu riskieren. Zwar willst du eine Kryptowährung kaufen, vielleicht auch mit ein paar Coins aufstocken, aber es dabei dann auch belassen. Du hast einen langfristigen Horizont und eine geringere Handelsaktivität.
Profi-Tipp: Keep calm and hodl. Schau am besten in ein paar Jahren wieder rein.
Kryptowährung kaufen: Musterportfolios zum Nachbauen
Im Folgenden zeigen wir euch ausgewählte Musterportfolios, die für Investoren mit unterschiedlichem Risikoappetit infrage kommen könnten.
Für Adrenalin-Junkies: Das Risikoportfolio
Am Krypto-Markt ist es möglich, innerhalb kürzester Zeit hohe Gewinne zu erzielen. Man entschließt sich, eine Kryptowährung kaufen zu wollen, die ein gutes Renditepotenzial hat und verkauft sie schnell wieder, das ist zumindest der Idealfall.
Die Gewinne können jedoch auch genauso schnell wieder verschwinden, wenn man sie nicht rechtzeitig realisiert. Darum gilt für die Risiko-Strategie wohl mehr als für alle anderen: Man muss genau wissen, was man da tut. Man muss die Materie kennen und die Mechaniken des Krypto-Markts verstehen.
Entsprechend wichtig ist es, den Markt genau im Auge zu behalten und gegebenenfalls mit Preisalarmen zu arbeiten und sich in Trading-Communitys aufzuhalten. Es genügt also nicht, wenn man eine Kryptowährung kaufen und verkaufen möchte. Man muss am Ball bleiben und stets Up-to-Date sein. Auch das Abonnieren von Newslettern empfiehlt sich, um so schnell reagieren zu können, falls größere Bewegungen anstehen.
Wer eines der Risikoprofile nutzt, sollte sich auch mit dem Gedanken anfreunden, nach schnellen Kursanstiegen kurzfristig umzuschichten. So ist es etwa möglich, einen Teil der Gewinne aus kleineren Coins in Bitcoin umzuschichten oder auch auf Stablecoins zurückzugreifen, um Gewinne zu sichern.
Die Positionen
In der Risikostrategie stellt Bitcoin die stärkste Position dar, etwas Sicherheit muss sein. Außerdem haben wir uns mit Cosmos (ATOM) und Cardano (ADA) für zwei Ethereum-Konkurrenten entschieden. Die bringen gutes Up-Potenzial mit, haben aber auch ein höheres Risiko. Mit Dogecoin haben wir uns hier für ein Hochrisiko-Asset entschieden. Beim 10.000-Euro-Portfolio kommt mit Uniswap (UNI) noch ein DeFi-Projekt und mit Chainlink (LINK) ein Blockchain-Projekt mit Potenzial dazu. Im 100.000 Euro Risikoportfolio würde man mit Ether noch eine Kryptowährung kaufen, die etwas Sicherheit mit ins Boot bringt.
Für Neugierige: Die ausbalancierte Strategie
Wer zum ausbalancierten Portfolio greift, wird schnell merken: Hier nimmt der Anteil von Kryptowährungen mit großer Marktkapitalisierung im Vergleich zur Risiko-Strategie zu. So dürfen auch hier Bitcoin und Ethereum nicht fehlen. Wir haben darauf geachtet, Projekte aus den verschiedenen Bereichen des Krypto-Marktes miteinzubeziehen.
Da dieses Portfolio auch für längere Zeit gehalten werden kann, können Investoren darüber nachdenken, über Ether-Staking zusätzliche Gewinne zu generieren. Dazu hinterlegt man seine Ether im Protokoll und bekommt dafür regelmäßig Zinsen ausgezahlt. Das ist auch über entsprechende Börsen möglich.
Die Positionen
Im ausbalancierten Portfolio haben wir die Bitcoin-Position deutlich erhöht um damit mehr Sicherheit einzustreuen. Mit dem Binance Token (BNB) haben wir außerdem noch einen Plattform-Token mit ins Boot geholt. Da dieser von der größten Krypto-Börse der Welt herausgegeben wird, sehen wir hier Chancen, die dafür sprechen, die Kryptowährung kaufen zu können.
Auf Nummer sicher: Die konservative Strategie
Wer auf das konservative Portfolio setzt, sollte sich zurücklehnen können und die Möglichkeit haben, erst in ein paar Jahren wieder nach der Entwicklung zu schauen. Daher ist der Bitcoin- und Ethereum-Anteil vergleichsweise groß. Außerdem haben wir noch etablierte Krypto-Projekte mit vergleichsweise geringem Risiko-Potential beigemischt.
Die Positionen
Keine Frage: Im konservativen Portfolio nimmt Bitcoin den Löwenanteil ein. Als zweitgrößte Position haben wir uns im Hodl-Portfolio für Ether entschieden. Die Beimischung der weiteren Kryptowährungen sind, wie man an der Grafik erkennen kann, gering.
Kryptowährung kaufen: Abschließende Worte
An dieser Stelle soll es noch einmal betont werden: Der Krypto-Markt ist eine hochvolatile Angelegenheit. Der regulatorische Status von Kryptowährungen ist in vielen Jurisdiktionen noch nicht hinreichend geklärt. Daraus ergibt sich zum einen, dass selbst das “konservative” Portfolio im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen noch risikoreich ist. Wer also darüber nachdenkt, eine Kryptowährung kaufen zu wollen, sollte sich dieser Risiken stets bewusst sein.
Zum anderen kann man hier jedoch auch in kürzerer Zeit größere Gewinne erzielen.
Bei den dargestellten Portfolios muss man sich immer vor Augen führen, dass es sich um Beispiele handelt. Sie wurden zwar mit Sorgfalt, eingängiger Recherche und Branchenkenntnis zusammengesetzt.
Dennoch kann es hier keine Garantie auf Gewinne geben. Vielmehr muss man immer im Hinterkopf behalten, dass es im schlimmsten Fall zum Totalverlust des gesamten Kapitals kommen kann.
Ob man dennoch in den Krypto-Markt investieren sollte? Wir finden, dass sich Bitcoin bzw. der Krypto-Markt längst als Anlageklasse etabliert hat und als Portfolio-Beimischung nicht fehlen darf. In einer Zeit, in der Fiatwährungen mehr und mehr an Wert verlieren, ist es umso wichtiger, sich zweite und dritte Standbeine aufzubauen.
Disclaimer: Kryptowährungen sind hochvolatil. Dieser Text stellt keine Anlageberatung dar und dient lediglich edukativen Zwecken. Mögliche Investitionen erfolgen auf eigenes Risiko. Investiere nur Geld, das du in den nächsten Jahren nicht benötigst, und setze nie alles auf eine Karte! Dieser Artikel erschien bereits in der Dezember-Ausgabe des BTC-ECHO Magazins. Zum Shop geht es hier entlang.
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