FRANKFURT (Dow Jones)–Die sich deutlich zuspitzende Corona-Lage in China führt am Montag an der Wall Street zu Abgaben. “Alle Augen sind auf China gerichtet”, sagt Portfolioverwalter Hani Redha von PineBridge. Statt der erhofften Lockerungen der strengen Corona-Maßnahmen bleibt die politische Führung bei der strikten Null-Covid-19-Politik, während die Behörden in China steigende Neuinfektionen auf immer neue Siebenmonatshochs melden und auch wieder Todesfälle einräumen.
Der Dow-Jones-Index wird von einer Rally bei Walt Disney gestützt und verliert nur wenige Punkte auf 33.735 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen dagegen 0,4 bzw. 0,6 Prozent ein. Das ohnehin schwache Wachstum in China dürfte durch die neuen Corona-Ausbrüche weiter ausgebremst werden, so die Befürchtung am Markt. Für die Rabattschlacht bzw. den Einkaufsmarathon “Black Friday” in der laufenden Woche sind die Erwartungen zudem eher gedämpft. Neue Umsatzrekorde dürfte es wegen der aktuellen Inflation kaum geben, so die Befürchtung im Handel. Der “Black Friday” nach dem Feiertag Thanksgiving am Donnerstag zählt zu den umsatzstärksten Tagen des Jahres im US-Einzelhandel und eröffnet die Weihnachtssaison.
“Die Finanzmärkte haben sich erkältet, weil sie befürchten, dass die zunehmenden Covid-Fälle in China und die erneute Verschärfung der Restriktionen die Industrieproduktion erneut ins Wanken bringen und die Nachfrage nach Rohstoffen senken werden”, sagt Marktanalystin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. “Die Bären sind heute auf der Pirsch, denn Anleger haben kaum eine andere Wahl, als sich auf das Abwärtsrisiko einzustellen”, ergänzt Marktstratege Stephen Innes von SPI Asset Management.
Disney feuert CEO
Für einen Paukenschlag sorgt der Unterhaltungskonzern Walt Disney. Denn der hat sich überraschend von seinem CEO Bob Chapek getrennt. Den Posten übernimmt nun wieder der frühere Chairman und CEO Robert Iger, den Disney aus dem Ruhestand zurückholt. Anleger feiern die Rückkehr des früheren Chefs, der Kurs steigt um 9,2 Prozent. Die Wiedereinsetzung von Iger an die Spitze “bringt die vielleicht beste Führungspersönlichkeit in der Medienbranche ans Ruder, mit dem Auftrag, die Dinge aufzuarbeiten”, so die Analysten von Wells Fargo.
Die mit den Schlagzeilen aus China verbundene Risikoaversion lässt sich am Rentenmarkt festmachen, hier steigen die Kurse. Deutlicher lässt sich die sinkende Risikobereitschaft am Devisenmarkt ablesen, wo der Dollarindex um deutliche 0,7 Prozent auf den höchsten Stand seit einer Woche anzieht. Die Furcht vor den neuen Abriegelungen in China mit den wachstumshemmenden Folgen erhöhe die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie dem Dollar, sagt MUFG-Währungsanalyst Lee Hardman.
Am Erdölmarkt spekuliert man derweil auf eine sinkende Nachfrage wegen der neuen Abriegelungen in China. Wenn die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihr Wachstum abwürge, gehe die Nachfrage zurück, heißt es im Handel. Zudem erwägen Saudi-Arabien und weitere Mitglieder des Erdölkratells Opec eine Produktionserhöhung. Eine Steigerung der Förderung um bis zu 500.000 Barrel pro Tag ist nun für die Opec+-Sitzung am 4. Dezember im Gespräch, wie Vertreter der Gruppe sagten. Der feste Dollar drückt derweil den Goldpreis.
===
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.735,32 -0,0% -10,37 -7,2%
S&P-500 3.948,80 -0,4% -16,54 -17,2%
Nasdaq-Comp. 11.077,91 -0,6% -68,16 -29,2%
Nasdaq-100 11.608,25 -0,6% -68,77 -28,9%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,48 -3,0 4,51 375,0
5 Jahre 3,95 -5,4 4,00 268,9
7 Jahre 3,87 -6,3 3,93 242,6
10 Jahre 3,77 -5,4 3,83 226,1
30 Jahre 3,86 -6,0 3,92 196,3
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:04 Fr, 17:09 % YTD
EUR/USD 1,0248 -0,7% 1,0253 1,0362 -9,9%
EUR/JPY 144,95 +0,0% 144,42 144,93 +10,8%
EUR/CHF 0,9812 -0,4% 0,9820 1,0514 -5,4%
EUR/GBP 0,8674 -0,1% 0,8685 0,8691 +3,2%
USD/JPY 141,47 +0,8% 140,82 139,88 +22,9%
GBP/USD 1,1813 -0,6% 1,1808 1,1924 -12,7%
USD/CNH (Offshore) 7,1722 +0,7% 7,1657 7,1204 +12,9%
Bitcoin
BTC/USD 16.142,65 -0,8% 16.074,21 16.682,89 -65,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 76,75 80,08 -4,2% -3,33 +9,9%
Brent/ICE 84,54 87,62 -3,5% -3,08 +15,2%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 116,01 115,51 +0,4% +0,50 +66,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.742,03 1.750,80 -0,5% -8,77 -4,8%
Silber (Spot) 20,78 20,94 -0,8% -0,17 -10,9%
Platin (Spot) 981,50 980,00 +0,2% +1,50 +1,1%
Kupfer-Future 3,59 3,63 -1,1% -0,04 -18,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 21, 2022 09:54 ET (14:54 GMT)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
<< Den vollständigen Artikel: MÄRKTE USA/Sorgen zu China und Einzelhandel drücken >> hier vollständig lesen auf www.finanzen.net.