• Bitcoin-Hype ging auf Manipulation zurück
• Ein einziger Wal war verantwortlich
• Bitfinex weist Anschuldigungen zurück
Ursprünglich veröffentlichten John Griffin, Professor an der University of Texas, sowie Amin Shams, Assistenz-Professor an der Ohio State University, schon in 2018 eine Analyse, wonach der Rekordkurs des Bitcoins von Ende 2017 auf eine immense Markt-Manipulation zurückzuführen sei. Ein Update zu ihrer damaligen Studie kam zu dem Ergebnis, dass ein einziger Player hinter den Vorgängen stecke.
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So kam es zu dem Bitcoin-Rekord von 2017
In einem Interview mit Bloomberg erklärte Griffin: “Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es nicht tausende Investoren waren, die den Bitcoin-Kurs bewegten, sondern nur ein einziger großer. In einigen Jahren werden die Menschen überrascht sein zu erfahren, dass Investoren Milliarden [US-Dollar] an Menschen übergeben haben, die sie nicht kannten und die kaum beaufsichtigt wurden”.
Bei dem Bitcoin-Wal soll es sich um einen Trader an der Kryptobörse Bitfinex gehandelt haben. Dieser Kryptomarktplatz ist personell und organisatorisch eng mit der Cyberwährung Tether verbunden. Tether ist ein sogenannter Stable Coin, weil die Tether Limited verspricht, dass für jeden digitalen Tether-Coin auch ein US-Dollar hinterlegt ist.
Laut den Studienautoren seien für die meisten fraglichen Transaktionen Tether verwendet worden. Und weil dabei ein bestimmter Grenzwert nicht unterschritten wurde, konnte der Trader den Bitcoin-Preis höher ansetzen. So heißt es in der Studie: “Unter Zuhilfenahme von Algorithmen konnten wir Blockchain-Daten analysieren und dabei feststellen, dass Tether-Käufe mit Rückgängen an den Märkten zusammenfielen und in Anstiegen beim Bitcoin-Kurs resultierten”.
Bitfinex weist Vorwürfe zurück
Wer dieser Trader ist, wollten Griffin und Shams allerdings nicht enthüllen. Jedoch stellten die beiden Professoren die Theorie auf, dass Tether neue USDT-Coins kreiert hat, die jedoch nicht vollständig mit US-Dollar gedeckt waren. Diese Coins seien dann zu Bitcoin-Käufen verwendet worden, was schließlich zu dem enormen Kurssprung geführt habe.
Tether ließ daraufhin über seinen Anwalt Stuart Hoegner verlauten, dass die Analyse “grundlegend fehlerhaft” sei, da sie sich auf einen unzureichenden Datensatz stütze. Vielmehr handele es sich dabei um den Versuch, eine “parasitäre Klage” zu unterstützen.
Tatsache jedenfalls ist, dass die Seriösität von Tether und Bitfinex schon länger in Frage gestellt wird. So gibt es schon seit einiger Zeit Zweifel, ob Tether auch tatsächlich wie versprochen im Verhältnis 1:1 durch US-Dollar gedeckt wird. Zum anderen sieht sich Bitfinex Klagen ausgesetzt, wonach Kundengelder veruntreut und der Markt manipuliert worden sei.
Redaktion finanzen.net
Bildquellen: igor.stevanovic / Shutterstock.com, 3Dsculptor / Shutterstock.com
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