• Fed will Kampf gegen Inflation fortsetzen – verlangsamt aber Zinserhöhungstempo
• Verkaufsdruck auf den US-Dollar dürfte wieder zunehmen
• US-Dollar zuvor ultimativer Zufluchtsort – jetzt von Fonds abgestoßen
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Fed kämpft weiter gegen Inflation – verlangsamt Zinserhöhungstempo
Im vergangenen Jahr vollzog die US-Notenbank Fed nach ihrer jahrelang lockeren Geldpolitik eine Kehrtwende, um sich gegen die hohe Inflation zu stemmen, die sie zuvor noch als vorübergehend abgetan hatte. Ganze sieben Mal hoben die Währungshüter im vergangenen Jahr den Leitzins an. Nach vier großen Zinsschritten um 0,75 Prozentpunkte in Folge verlangsamte die Fed zuletzt ihr Zinserhöhungstempo etwas und hob den Leitzins im Dezember um 0,5 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent an.
Im Fed-Protokoll zur jüngsten Zinsentscheidung vom 14. Dezember signalisierte die US-Notenbank dennoch eine weitere Straffung. Die Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss warnten vor einer “ungerechtfertigten” Lockerung der Finanzmarktkonditionen, hieß es. Unklar bleibt jedoch, mit welchem Tempo die Fed ihre Zinsen weiter anheben könnte.
Druck auf US-Dollar dürfte wieder zunehmen
Von den Zinserhöhungen der US-Notenbank im vergangenen Jahr konnte auch der US-Dollar profitieren, der gegenüber dem Euro und anderen großen Währungen an Stärke gewann. Doch nun dürfte der Verkaufsdruck auf den Greenback nach der zwischenzeitlichen Erholung angesichts der Verlangsamung des Zinserhöhungstempos durch die US-Notenbank zurückkehren. “Der Dollar steht unter Druck, da der Markt zuversichtlicher wird, dass eine Fed-Pause bevorsteht”, zitiert Bloomberg Rodrigo Catril, Stratege bei der National Australia Bank in Sydney. Die nachlassenden US-Inflationserwartungen sorgen dafür, dass Fonds der großen US-Banken inzwischen davon ausgehen, dass die Fed das Tempo ihrer Straffung bald zügeln wird. So habe das Vermögen in Dollar in den letzten Monaten eine dramatische Kehrtwende erlitten, da Fonds begannen, den US-Dollar abzustoßen, der zuvor als ultimativer Zufluchtsort galt. Dies habe eine Erholung der meisten wichtigen Währungen ausgelöst. Daneben stärke die Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit in China die Nachfrage nach risikosensitiven Währungen.
Wird der US-Dollar zum “heißesten Makro-Short”?
Zu erkennen sei diese Entwicklung auch am Bloomberg Dollar Spot Index, der, wie Bloomberg berichtet, in den ersten zwei Wochen des neuen Jahres um fast zwei Prozent gefallen ist. “Nur zwei Wochen im Jahr, und es fühlt sich an, als würde sich der große ‘Buy Dollar’-Trade des Jahres 2022 jetzt zum heißesten Makro-Short entwickeln”, so Patrick Bennett, Stratege bei der Canadian Imperial Bank of Commerce in Hongkong. Neben der Fed “werden wir auch von einer Trendwende in China angetrieben, bei der Zero COVID weit früher als erwartet ausrangiert wurde”.
Laut Bloomberg könnten in diesem Jahr noch mehr Verkäufe bevorstehen, denn die Strategen der US-Bank Morgan Stanley erwarten, dass der Euro das Jahr bei 1,15 US-Dollar beenden wird, nach ihrer vorherigen Prognose von 1,08 US-Dollar. “Makrokräfte, die die USD-Schwäche einst einschränkten, verstärken sie jetzt”, zitiert Bloomberg die Experten aus einer Notiz. “Das globale Wachstum zeigt Anzeichen von Auftrieb, Makro- und Inflationsunsicherheit lassen nach und der USD verliert schnell seinen Carry-Vorteil.”
Redaktion finanzen.net
Bildquellen: olegator / Shutterstock.com, Svetlana Lukienko / Shutterstock.com
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