Umjubeltes Bundesliga-Comeback von Sébastien Haller, erfolgreicher Start bei der Aufholjagd – Borussia Dortmund schöpft im Kampf um einen Champions-League-Platz neue Hoffnung. Beim Bundesliga-Comeback von Torjäger Haller, der nach Chemotherapien und zwei Krebsoperationen in der 62. Minute eingewechselt wurde, gelang dem Team von Trainer Edin Terzic ein hart erkämpfter 4:3 (2:2)-Erfolg über den FC Augsburg. Nach Toren von Jude Bellingham (30.), Nico Schlotterbeck (42.), Jamie Bynoe-Gittens (75.) und Giovanni Reyna (78.) vor 81 365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park verharrt der BVB zwar weiter auf dem sechsten Tabellenplatz, konnte den Rückstand zu Platz zwei jedoch auf zwei Zähler verkürzen.
Dagegen blieben die starken Augsburger im achten Spiel nacheinander sieglos und sind nur noch ein Punkt von einem direkten Abstiegsplatz entfernt. Das Team des ehemaligen Dortmunder U23-Trainers Enrico Maßen, für das Arne Maier (40.), Ermedin Demirovic (45.+2) und David Colina (77.) trafen, erhöht sich damit vor dem Heimduell am Mittwoch mit Borussia Mönchengladbach der Druck.
Anders als bei den beiden Niederlagen vor der Winterpause in Wolfsburg (0:2) und Mönchengladbach (2:4) übernahm der BVB von Beginn an die Regie. Doch bei allem Einsatz mangelte es zunächst an Ideen und Tempo, um die Augsburger Hintermannschaft ins Wanken zu bringen. Die von Maaßen gut eingestellten Gäste ließen in den ersten 20 Minuten nur eine Torchance durch Donyell Malen (18.) zu.
Doch mit zunehmendem Druck der Borussia taten sich mehr Lücken auf. So verpasste Youssoufa Moukoko (23.), der am Tag zuvor den monatelangen Transferpoker beendet und bis 2026 beim BVB verlängert hatte, das mögliche 1:0, als er nach Pass von Julian Brandt freistehend das Tor verfehlte. Sieben Minuten später war FCA-Torhüter Rafal Gikiewicz dann doch geschlagen. Der englische Nationalspieler Bellingham ließ seinen Gegenspieler Arne Engels mit einer Körpertäuschung aussteigen und traf aus 18 Metern ins Netz.
Diese Dortmunder Führung war der Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase der ersten Halbzeit. Denn ein unnötiger Ballverlust von Nico Schlotterbeck an der Außenlinie brachte den FC Augsburg zurück ins Spiel. Maier nutzte den Patzer und sorgte bei der ersten Chance der Gäste für den überraschenden Ausgleich. Als Schlotterbeck wenig später seinen Fehler wieder gutmachte und nach Freistoß von Brandt per Kopf zur neuerlichen Führung traf, schien der BVB zurück auf Kurs. Doch ebenso schnell schlug der FCA zurück. Den schönen Pass von Engels in die Tiefe veredelte Demirovic mit dem Treffer zum 2:2.
Auch nach Wiederanpfiff blieben die Augsburger für den BVB ein unbequemer Gegner und verteidigten mit großer Leidenschaft und viel Geschick das eigene Tor. Deshalb reagierte BVB-Trainer Edin Terzic und wechselte für den schwachen Moukoko dessen lange vermissten Sturmkollegen Haller ein. Doch auch die Ovationen der Fans für den im vergangenen Sommer an Hodenkrebs erkrankten Mittelstürmer erweckte die Borussia nicht zu neuem Leben. Zwar kam sie durch den eingewechselten Bynoe-Gittens zur neuerlichen Führung, musste aber erneut postwendend den Ausgleich hinnehmen. Erst der sehenswerte Schuss von Reyna stellte den glücklichen Sieg sicher.
RB Leipzig offenbar an Reus-Verpflichtung interessiert
DFB-Pokal-Sieger RB Leipzig prüft Medienberichten zufolge eine mögliche Verpflichtung von Marco Reus. Sky und Sport1 berichteten am Sonntag von einem Kontakt der Sachsen zu Reus’ Berater Dirk Hebel an diesem Bundesliga-Wochenende. Der Vertrag des 33 Jahre alten Reus bei Borussia Dortmund läuft am Saisonende aus.
Leipzigs neuer Sportchef Max Eberl äußerte zuletzt im TV-Sender Bild: “Generell ist es so, dass ablösefreie Spieler einen sehr großen Markt gefunden haben. Wenn Spieler ablösefrei sind, dann sollte man sich mit jedem einzelnen zumindest beschäftigen.” Der 49-Jährige hatte Reus 2009 zu Borussia Mönchengladbach gelotst. “Marco ist eher die Kategorie Führungsspieler, der einen Kader durch seine Erfahrung stärker machen kann”, sagte Eberl.
Moukoko bleibt doch: Vertrag beim BVB bis 2026
Der schlagzeilenträchtige Verhandlungsmarathon zwischen Youssoufa Moukoko und Borussia Dortmund ist beendet. Nach diversen ergebnislosen Gesprächsrunden, die sich über Monaten hinzogen, einigten sich der Fußball-Bundesligist und der Nationalspieler auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. Wie der Revierclub am Samstagnachmittag mitteilte, wurde der in diesem Sommer auslaufende Vertrag mit dem 18 Jahre alten Torjäger bis 2026 verlängert. “Youssoufa ist ein außergewöhnlicher Spieler, den wir selbst ausgebildet haben, und in dem wir noch riesiges Entwicklungspotenzial sehen”, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.
Der Wunsch nach mehr Planungssicherheit und die Verärgerung über die Verhandlungstaktik der Moukoko-Seite hatten den BVB aber zuletzt zu einem Ultimatum veranlasst. Demnach sollte sich der Jungstar noch vor dem Re-Start der Bundesliga am Sonntag gegen den FC Augsburg (15.30/DAZN) entscheiden. Diese Maßnahme zeigte Wirkung. “Uns war es wichtig, die Verhandlungen in dieser Woche abschließen zu können, damit wir alle – und insbesondere auch Youssoufa – in Ruhe und voll fokussiert auf die sportlichen Herausforderungen ins Fußballjahr 2023 starten können”, rechtfertigte Kehl das Ultimatum.
Der Einigung waren unliebsame Störgeräusche vorausgegangen. Medien berichteten, dass der Jungprofi eine üppige Offerte des BVB ausgeschlagen haben soll. Moukoko bezeichnete dies als rufschädigend und eine “Lüge über mich, die ich niemals akzeptiere”.
Aber die wachsenden Spannungen schürten Spekulation über einen Abschied des Talents, der nach seinem Wechsel im Jahr 2016 von St. Pauli ins Dortmunder Nachwuchsleistungszentrum diverse Torjäger-Rekorde aufgestellt und am 21. November 2020 einen Tag nach seinem 16. Geburtstag beim 5:2-Auswärtssieg seines Teams gegen Hertha BSC in der Bundesliga debütiert hatte. Neben den englischen Clubs FC Chelsea und Newcastle United soll auch der FC Barcelona interessiert gewesen sein. Nun bleibt er beim BVB.
“Natürlich hat mich das Interesse anderer Clubs geehrt, aber letztlich ist es eine Entscheidung des Herzens. Die Fans haben mich immer unterstützt, und ich will ihnen und dem Verein auch etwas zurückgeben”, sagte Moukoko in der Vereinsmitteilung.
Neben dem deutlich aufgebesserten Gehalt dürfte das gute Verhältnis zu BVB-Trainer Edin Terzic, der ihn schon in jungen Jahren begleitet hatte, den Ausschlag für einen Verbleib gegeben haben. “Ich spüre das Vertrauen des Trainerstabs und habe hier ein Umfeld, in dem ich mich perfekt entwickeln kann”, betont der 18-Jährige.
Allerdings wird für Moukoko der Kampf um einen Stammplatz nach der Rückkehr des im vergangenen Sommer an Krebs erkrankten Sébastien Haller nicht leichter. Darüber hinaus hofft auch Anthony Modeste nach seiner Leistenoperation auf mehr Einsatzzeiten im BVB-Angriffszentrum. Doch mit sechs Toren und vier Torvorlagen ist der in Kameruns Hauptstadt Yaoundé geborene Moukoko in dieser Saison bislang der beste BVB-Scorer.
DORTMUND (dpa-AFX)
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