Feb 24, 2023
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1&1-Aktie tiefer: 1&1 will mögliche Behinderung durch Vodafone untersuchen lassen

Written by pinmin


Der neueste Mobilfunkanbieter in Deutschland 1&1 hatte 2022 beim Netzausbau kein einfaches Jahr. Eigentlich hätte die United Internet-Tochter bis zum Jahresende 1000 aktivierte 5G-Stationen bauen müssen, um so einer staatlichen Auflage nachzukommen. Das Ziel wurde weit verfehlt, denn am Ende waren es fünf. Für 1&1 ist klar, warum der Plan nicht aufgehen konnte: Sie vermutet eine Intrige durch den Konkurrenten Vodafone, der beim 1&1-Aufbaupartner Vantage Towers das Sagen hat. Und eine Besserung scheint nicht in Sicht, die angeblichen Behinderungen dürften das erste Halbjahr andauern. Jetzt will 1&1 das Bundeskartellamt einschalten.

Wie der neue Telekombetreiber am Donnerstagabend in Montabaur mitteilte, wolle er an diesem Freitag eine Beschwerde wegen “anhaltender Behinderungen beim Ausbau seines 5G-Mobilfunknetzes” durch Vodafone einreichen. Eine Vantage-Towers-Sprecherin wollte den Fall auf Anfrage nicht kommentieren, von Vodafone war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

1&1 will als vierter deutscher Netzbetreiber durchstarten und baut derzeit sein Netz. Bisher buhlen hierzulande Deutsche Telekom, Telefonica Deutschland (O2) und Vodafone um Mobilfunkkunden. Derzeit nutzt 1&1 das Telefonica-Netz, will aber in Zukunft eigenständig agieren können. Neben dem 2022er-Ziel von 1000 Standorten muss das Unternehmen zudem bis Ende 2025 ein Viertel der deutschen Haushalte (25 Prozent) versorgen können.

Ob 1&1 die Auflage erfüllen kann, steht in den Sternen. Allerdings warnte das Unternehmen in seiner Mitteilung am Donnerstagabend bereits davor, dass “geringfügige Verzögerungen beim Neustart” möglich seien. Zudem hätten Vodafone und Vantage Towers die United-Internet-Tochter am Donnerstag darüber informiert, dass mindestens im ersten Halbjahr die Ausbauziele “deutlich verfehlt” würden. Bereits im vergangenen Jahr habe die Vodafone-Tochter ihre vertraglichen Zusagen “nahezu vollständig verfehlt”.

1&1 mit Sitz in Montabaur unterstellt ihrem wichtigsten Aufbaupartner dabei eine Hinterlist durch dessen Mutter Vodafone. So plane und entwickle der britische Konzern die Nutzungsrechte der deutschen Antennenstandorte von Vantage Towers und habe damit die Kontrolle.

Deutschland ist für Vodafone extrem wichtig, im letzten Quartal machte der Konzern hierzulande 30 Prozent seines Gesamterlöses mit Dienstleistungen – Tendenz rückläufig. In den zurückliegenden Monaten geriet Vodafone deutlich ins Straucheln. Zuletzt konnte der Telekom-Anbieter zum Beispiel nur 8.000 Mobilfunkkunden für sich nach Abzug von Kündigungen gewinnen – die Konkurrenten Deutsche Telekom und Telefonica Deutschland steigerten dabei ihre Netto-Neukundenvertragszahlen im sechsstelligen Bereich.

1&1 auf Tief seit fünf Wochen – Clinch mit Vodafone


Eine für 1&1 zunächst starke Woche endet wohl doch tiefrot.


Die Papiere der Mobilfunktochter von United Internet sinken am Freitag mit zeitweise 6,05 Prozent auf 11,95 Euro auf den tiefsten Stand seit fünf Wochen. Aus einem Wochenplus von fast 8 Prozent am Mittwoch wurde inzwischen ein deutlicher Verlust.

Börsianer begründen den schwachen Handel mit dem Streit mit dem Konkurrenten Vodafone, der beim 1&1-Netzaufbaupartner Vantage Towers das Sagen hat.

1&1 will das Bundeskartellamt einschalten. Grund: Eigentlich hätte 1&1 bis zum Jahresende 1000 aktivierte 5G-Stationen bauen müssen, um so einer staatlichen Auflage nachzukommen. Das Ziel wurde mit lediglich fünf Stationen weit verfehlt. “Ein Ende der von Vodafone bei Vantage Towers erwirkten Bevorzugung der Ausbauaktivitäten für Vodafone auf Kosten des 1&1-Netzaufbaus scheint somit weiterhin nicht absehbar”, hieß es aus Montabaur.

“Der Kampf mittels Bundeskartellamt wird sich lange hinziehen”, kommentierte ein Börsianer. Und letztlich zähle nicht der Grund, sondern nur, dass der Ausbau des neuen Mobilfunknetzes nicht vorankomme.

Streit um 1&1-Netz: Vodafone weist Vorwurf der Behinderung zurück


Im Streit um das vierte deutsche Handynetz des Internetkonzerns 1&1 hat der Wettbewerber Vodafone mit Unverständnis auf eine Beschwerde des Konkurrenten reagiert. Man habe die Anschuldigungen von 1&1 “mit Verwunderung zur Kenntnis genommen”, teilte Vodafone am Freitag in Düsseldorf auf Nachfrage mit. “Den Vorwurf der Behinderung durch unser Haus weisen wir entschieden zurück.”

1&1 wirft Vodafone vor, den Netzausbau über deren Funkturm-Tochter Vantage Towers zu behindern. Vantage ist auch für 1&1 und damit für einen direkten Vodafone-Konkurrenten tätig, hat für diesen im vergangenen Jahr aber viel weniger Antennenstandorte gebaut als beauftragt. Die Firma aus Montabaur argwöhnt nun, dass dies auch an der Vantage-Konzernmutter Vodafone gelegen haben könnte. 1&1 kündigte am Donnerstagabend eine Beschwerde beim Bundeskartellamt an, um den Sachverhalt prüfen zu lassen.

1&1 hatte 2019 erstmals eigenes Mobilfunk-Spektrum ersteigert, um damit sein eigenes Mobilfunknetz aufzubauen. Bisher nutzt das Unternehmen das Netz anderer Anbieter und zahlt dafür Miete. Künftig will 1&1 das vierte deutsche Handynetz betreiben, bisher gibt es Verbindungen von Vodafone, von der Telekom und von O2.

Zum Jahreswechsel hätte der Neueinsteiger 1.000 eigene 5G-Standorte aktiviert haben müssen. So sieht es eine staatliche Ausbaupflicht vor. Tatsächlich waren es Firmenangaben zufolge aber nur fünf. Nun drohen 1&1 Bußgelder durch die Bundesnetzagentur. Mit der Beschwerde beim Kartellamt will 1&1 deutlich machen, dass die Verzögerung im Wesentlichen am Ausbaupartner Vantage liege und dessen Mutterkonzern Vodafone dabei Rolle spielen könnte. Dies verneint Vodafone nun.


MONTABAUR (dpa-AFX) / FRANKFURT (dpa-AFX) / MONTABAUR/DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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