Energieklasse A+++ ist mittlerweile nur noch Klasse C
Dabei handelt es sich um einen bunten Aufkleber am Gerät oder an der Verpackung, auf dem Buchstaben von A bis G zu sehen sind. Haushaltsgeräte der Klasse A haben die höchste Energieeffizienz, Geräte der Klasse G die niedrigste. Weil das Label aber vergleichsweise neu ist, kann die Suche nach einem Gerät der Klasse A jedoch vergeblich sein – denn das bis März 2021 gültige Energielabel hat so gut funktioniert, dass die Hersteller sich immer gegenseitig übertroffen haben und bereits Geräte der Klasse A+++ auf dem Markt waren. Um das Label übersichtlicher zu gestalten, wurden alle Geräte neu klassifiziert und eingestuft, sodass wieder Luft nach oben ist. Was bis März 2021 also noch als A+++ eingestuft wurde, ist mit dem neuen Label oft nur noch Klasse C oder D. Das bedeutet nicht, dass Geräte aus niedrigeren Klassen weniger energieeffizient sind. Es kann vielmehr sein, dass sie weiterhin die energieeffizientesten Geräte auf dem Markt sind und es lediglich bislang keine anderen Wasch- oder Spülmaschinen mit einer besseren Klassifizierung gibt.
Eine Energieklasse höher kann bis zu 20 Prozent weniger Stromverbrauch bedeuten
Deswegen sollte man beim Kauf neuer Haushaltsgeräte nicht nur auf das Label einzelner Geräte schauen, sondern die verschiedenen Geräte vergleichen. Wer also auf der Suche nach einer neuen Spülmaschine ist, sollte sich nicht nur ein Modell anschauen, sondern auch Spülmaschinen anderer Hersteller. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Einstufung in der Regel auf Grundlage des Energieverbrauchs bei Eco-Einstellungen berechnet wurde. Ist eine Waschmaschine als Klasse A eingestuft, wird aber nur im Schnellprogramm genutzt, ist der Energieverbrauch meist deutlich höher als auf dem Label angegeben.
Allgemein gilt: “Mit der besten Effizienzklasse ist der Stromverbrauch am niedrigsten. Ob eine Anschaffung wirtschaftlich ist, hängt vom Hausgerät und dem tatsächlichen Stromverbrauch ab”, so Martin Brandis von der Verbraucherzentrale gegenüber ntv. Bei Kühl- und Gefriergeräten, so seine Kollegin Claudia Oberascher von der HEA (Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung), könne der Stromverbrauch mit jeder Klasse um bis zu 20 Prozent steigen. Als Tipp verrät sie ntv: Für kleine Haushalte lohnt es sich besonders, auch auf die Größe des Geräts zu achten, hier werde sonst viel unnötiger Strom verbraucht.
Tipp: Vor dem Kauf eines neuen Geräts den aktuellen Verbrauch messen
Ob ein Gerät, das noch funktioniert, ersetzt werden sollte, lässt sich laut Oberascher nicht pauschal sagen. Aber: “Wer vor zehn Jahren ein gutes Kühl- und Gefriergerät, eine Waschmaschine oder einen Geschirrspüler in einer hohen Effizienzklasse gekauft hat, kann davon ausgehen, dass diese Geräte auch heute noch relativ sparsam sind.” Hier hat Brandis einen Tipp auf Lager. Er rät dazu, vor dem Kauf eines neuen Haushaltsgeräts mit einem Messgerät den aktuellen Stromverbrauch an der Steckdose zu prüfen und dann den Verbrauch mit dem für die neuen Geräte angegebenen Verbrauch zu vergleichen.
Übrigens: Wer nicht genau weiß, wie alt das eigene Haushaltsgerät ist – weil es etwa vom Vormieter übernommen wurde – und ob es nach der alten oder nach der neuen Klassifizierung eingestuft wurde, kann auf dem Label nach einem QR-Code suchen. Diesen gibt es nur bei Geräten, die ab März 2021 verkauft wurden, die Label älterer Geräte haben noch keinen QR-Code.
Redaktion finanzen.net
Bildquellen: Altrendo Images / Shutterstock.com
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