Wien (Reuters) – Die kämpferische Botschaft der EZB nach ihrer Zinssitzung am Donnerstag entspricht aus Sicht von Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann einer Zinserhöhung um einen dreiviertel Prozentpunkt.
Diese starke Ansage sei für ihn wie eine Erhöhung um 75 Basispunkte, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag in Wien. “Die Frage war, ist es möglich, eine Kommunikation zu konstruieren, die gleich stark ist und wahrgenommen wird”, führte er aus. Er sehe, wie die Finanzmärkte das aufgenommen hätten. Das sei voll verstanden worden, merkte er an.
Die EZB hob am Donnerstag den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte an auf nunmehr 2,50 Prozent. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, wurde im selben Umfang auf 2,00 Prozent erhöht. Manche Währungshüter hatten allerdings für einen stärkeren Schritt nach oben um 0,75 Prozentpunkte plädiert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte aber auf der Pressekonferenz nach dem Zinsbeschluss in ungewöhnlich deutlichen Worten weitere Erhöhungen in Aussicht. Dabei signalisierte sie für die nächsten Sitzungen, dass der Takt von Anhebungen um einen halben Prozentpunkt voraussichtlich fortgesetzt werde.
(Bericht von Francois Murphy; Bearbeitet von Frank Siebelt. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
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