BRÜSSEL (dpa-AFX) – Europa steuert aus Sicht von Bundesagrarminister Cem Özdemir rasch darauf zu, dass Hitze und Dürre immer alltäglicher werden. Er komme gerade aus Rom, wo eine “dramatische Hitze” geradezu unerträglich gewesen sei, sagte er am Dienstag vor einem Treffen mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen der EU-Staaten. “Das ist das neue Normal. In die Richtung marschieren wir gerade in Siebenmeilenstiefeln”, sagte der Grünen-Politiker. Zuvor nannte er auch die Brände in Griechenland sowie “schreckliche Zustände” in Spanien, Portugal und Italien als Beispiele.
Wer 2023 noch nicht verstanden habe, dass sich Ernährungssicherung, Biodiversität und Klimaschutz bedingten, sei kein Freund der Landwirtschaft, sagte Özdemir. Zuletzt gab es im EU-Parlament unter anderem Streit um ein Naturschutzgesetz, gegen das vor allem Christdemokraten Sturm gelaufen waren. Aber auch andere Gesetzesvorhaben wie eines zur Reduktion von Pestiziden sind umstritten. Özdemir appellierte an CDU und CSU: “Stellen Sie sich nicht gegen die Vorhaben, die Ihre eigene Kommissionspräsidentin von Ihrer eigenen Partei hier mit breiter Zustimmung auf den Weg gebracht hat.” Das Naturschutzgesetz gehört zum “Green Deal”, einem wichtigen Projekt von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Aus Sicht der Christdemokraten hatte das Gesetz etwa die Bedürfnisse von Landwirten nicht ausreichend berücksichtigt. Auch einen deutlich abgeschwächten Gesetzentwurf lehnte die Fraktion im Europaparlament ab. Teile der Liberalen sowie Politiker der konservativen und rechtsnationalen Fraktionen stimmten ebenfalls gegen das Vorhaben. Derzeit verhandelt das Parlament mit den EU-Staaten über Details.
Schon jetzt hat sich die Erde um etwa 1,1 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit aufgeheizt. Die Folgen sind nach Forschungen des Weltklimarats je nach Region mehr und längere Hitzewellen sowie Dürren oder auch häufigere Überschwemmungen und Wirbelstürme./mjm/DP/ngu
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