Der “Guardian” berichtete, Sam Bankman-Fried sei Mittwochabend (Ortszeit) in den Bahamas abgeflogen und auf einem Flugplatz nördlich von New York gelandet. Eine Gerichtssprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass Bankman-Fried voraussichtlich noch am Donnerstagmittag (Ortszeit) vor dem Bundesgericht Southern Disctrict Court in New York erscheinen werde.
Der 30-Jährige habe auf sein Recht verzichtet, die Auslieferung anzufechten, hatte bereits am Mittwoch die Generalstaatsanwaltschaft des Karibikstaats mitgeteilt. Bankman-Fried war am 12. Dezember auf Bitten der US-Behörden auf den Bahamas festgenommen worden. In den Vereinigten Staaten droht ihm eine lange Haftstrafe.
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Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Finanz-Manager wegen Betrugs angeklagt. Die Behörde beschuldigt Bankman-Fried, Investoren mit falschen Versprechen in die Irre geführt und deren Gelder veruntreut zu haben. Es geht um mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar (mehr als 1,7 Mrd Euro).
Die US-Staatsanwaltschaft teilte am Mittwoch mit, dass sich zwei Personen aus dem Umfeld Bankman-Frieds hinsichtlich Vorwürfen “im Zusammenhang mit ihren Rollen bei dem Betrug, der zu dem Zusammenbruch von FTX beigetragen hat”, schuldig bekannt hätten. Bei einem der beiden handelt es sich den Angaben nach um Gary Wang, mit dem zusammen Bankman-Fried 2019 das Unternehmen gegründet hatte.
Bankman-Frieds FTX-Konzern war wegen enormer Mittelabzüge im Zusammenhang mit Liquiditätssorgen kollabiert. Milliarden an Kundengeldern konnten nicht ausgezahlt werden. Bankman-Fried, der in der Kryptobranche nur SBF genannt wird, galt als Krypto-Wunderkind und zierte noch vor wenigen Monaten Titelseiten von US-Wirtschaftsblättern wie “Fortune”.
Sam Bankman-Fried, darf gegen eine Kaution von 250 Millionen Dollar die Zeit bis zum Prozessbeginn im Zuhause seiner Eltern im kalifornischen Palo Alto verbringen. Er müsse außerdem seinen Pass abgeben und würde in seinem Hausarrest unter strenge Bewachung gestellt. Das berichteten der US-Sender CNBC und weitere Medien vom Ergebnis einer Verhandlung am New Yorker Southern District Court am Donnerstag.
Top-Manager bekennen sich wegen FTX-Pleite schuldig
Die Schlinge um den unter Betrugsverdachts stehenden Gründer und ehemalige Chef der inzwischen bankrotten Kryptobörse FTX, Sam Bankman-Fried, zieht sich weiter zu.
Im Zusammenhang mit der Pleite bekannten sich zwei Top-Manager wegen Betrugs schuldig, teilte die US-Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Caroline Ellison, die ehemalige Chefin von Alameda Research, und Gary Wang, der ehemaligen Chief Technology Officer von FTX, waren wegen ihrer Rolle bei dem mutmaßlichen Betrug, der zum Zusammenbruch von FTX geführt haben soll, angeklagt. Beide erklärten, mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten, um die Hintergründe des Bankrotts aufzuklären.
FTX hatte am 11. November Gläubigerschutz beantragt, nachdem Kunden als Reaktion auf die heimliche Verschiebung von Einlagen im Volumen von zehn Milliarden Dollar massenhaft Gelder abgezogen hatten. Bankman-Fried trat am selben Tag als Chef zurück. Er hat sich bei Kunden entschuldigt, Betrugsvorwürfe jedoch zurückgewiesen. Der Zusammenbruch von FTX hat die Krypto-Welt erschüttert.
NASSAU/WASHINGTON (dpa-AFX/Reuters)
Bildquellen: T. Schneider / Shutterstock.com
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