Das größte US-Geldhaus JPMorgan will mit seiner Onlinebank “Chase” auch in Deutschland und anderen EU-Ländern Privatkunden gewinnen.
“Für uns war immer klar, dass wir ‘Chase’ nicht nur in Großbritannien einführen wollen, sondern auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern”, sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon dem “Handelsblatt” (Freitag, online). Wann die Bank in welchem Land loslegt, ist laut Dimon jedoch noch nicht endgültig beschlossen. Bisher ist “Chase” nur in Großbritannien aktiv.
Dem Manager zufolge hat die Bank jedoch in Berlin schon viele Menschen eingestellt. “Von dort wird unser digitales Privatkundengeschäft in der EU betrieben.” Insgesamt habe JPMorgan das Ziel, zu den drei größten Banken Deutschlands aufzusteigen, sagte Dimon. Derzeit liegt die in Frankfurt angesiedelte Europa-Tochter von JPMorgan mit einer Bilanzsumme von 436 Milliarden Euro auf Platz 5.
In den USA hatte JPMorgan im Zuge der dortigen Bankenkrise im Frühjahr die First Republic Bank übernommen. Weitere kriselnde Geldhäuser will das Institut nicht kaufen. “Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird, und auch nicht, dass wir dafür die richtige Bank wären”, sagte Dimon im “Handelsblatt”. Die US-Regierung wolle nicht, dass Banken zu groß werden.
Die JPMorgan-Aktie notiert im vorbörslichen Handel an der NYSE zeitweise 0,04 Prozent im Plus bei 156,21 US-Dollar.
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DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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