HelloFresh hat nach vorläufigen Berechnungen in der zweiten Berichtsperiode ihr bisher höchstes konsolidiertes Quartals-AEBITDA erzielt.
Wie der Kochboxenanbieter am Mittwochabend mitteilte, liegt das AEBITDA im Quartal voraussichtlich ungefähr zwischen 185 und 195 Millionen Euro. Dies übersteige die Markterwartung, die sich nach Berechnung des Unternehmens auf ungefähr 145 Millionen Euro belaufe.
Der Umsatz dürfte währungsbereinigt im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent auf etwa 1,918 Milliarden Euro gestiegen sein. Die Konsensschätzung des Umsatzes liege bei etwa 1,944 Milliarden Euro.
Das über den Erwartungen liegenden AEBITDA schreibt HelloFresh der unerwartet schnellen Verbesserung des Deckungsbeitrags zu, aber auch der Verschiebung von Investitionen in das zweite Geschäftshalbjahr. Auf das Konzernwachstum im zweiten Quartal hätten diese Änderungen keinen Einfluss gehabt, heißt es weiter. Während die Zahl der aktiven Kunden im zweiten Quartal 2023 um einen hohen einstelligen Prozentsatz gesunken sei, habe sich der durchschnittliche Bestellwert um einen hohen einstelligen Prozentsatz auf währungsbereinigter Basis erhöht, die Zahl der Bestellungen pro Kunde sei um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz gestiegen.
Das deutlich über den Erwartungen liegende AEBITDA im zweiten Quartal 2023 sei mithin teilweise auf geringere Marketingausgaben und höhere durchschnittliche Bestellwerte als angenommen zurückzuführen. HelloFresh geht nach eigenen Angaben davon aus, ihre Wachstumsausgaben im Bereich Marketing im dritten und vierten Quartal 2023 wieder zu erhöhen, und strebt weiterhin zum Ende des Geschäftsjahrs eine höhere Zahl an aktiven Kunden im Jahresvergleich an.
Basierend auf den Ergebnissen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2023 präzisiert das Unternehmen seine Prognose bezüglich des Konzernumsatzwachstums für das Geschäftsjahr 2023 auf währungsbereinigter Basis von bislang zwischen 2 und 10 Prozent auf nunmehr zwischen 2 und 8 Prozent. Nachdem die Erhöhung des Deckungsbeitrags die Erwartungen übertroffen habe, werde die Prognose des Konzern-AEBITDA für 2023 von bislang zwischen 460 und 540 Millionen auf nunmehr zwischen 470 und 540 Millionen Euro präzisiert. Der Analystenkonsens liege hier bei 489 Millionen Euro.
Den vollständigen Finanzbericht für das zweite Quartal und die ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs 2023 will HelloFresh wie geplant am 10. August 2023 veröffentlichen.
Goldman belässt Hellofresh auf ‘Neutral’ – Ziel 22,90 Euro
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für HelloFresh nach Eckdaten zum zweiten Quartal und angepassten Jahreszielen auf “Neutral” mit einem Kursziel von 22,90 Euro belassen. Es sei beeindruckend, wie deutlich die Erwartungen beim operativen Ergebnis (Aebitda) übertroffen worden seien, schrieb Analystin Lisa Yang in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Sie schätzt aber, dass dies zum Teil auch mit verschobenen Marketingaufwendungen im Zusammenhang steht. Anleger dürften auch eine enttäuschende Anzahl aktiver Kunden kritisch im Fokus haben.
So reagiert die HelloFresh-Aktie
Auf eine gesenkte Umsatzprognose und eine schwache Kundenentwicklung haben die Anleger von HelloFresh am Donnerstag verschnupft reagiert. Eine höhere Profitabilität wurde zunächst weniger hoch gehängt. Die Aktien des Versenders von Kochboxen sackten zeitweise um 9,5 Prozent ab auf 21,73 Euro. Damit ist inzwischen wieder fast die Hälfte der Kurserholung seit Anfang Juni weg.
Die Zahl der aktiven Kunden von HelloFresh sank im zweiten Quartal um einen hohen einstelligen Prozentsatz. Dies hob auch der JPMorgan-Analyst Marcus Diebel in einer ersten Reaktion hervor. Solch schwache Kundenzahlen dämpften die Begeisterung über die unerwartet hohe Profitabilität, so der Experte. Nehme man einen Rückgang um rund 8 Prozent an, liege die Zahl aktiver Kunden nur bei 7,3 bis 7,4 Millionen – anstelle bisher avisierter und erwarteter 7,7 Millionen. Gleichwohl bleibt Diebel generell optimistisch. Er setzt auf neue Kapazitäten in den USA, die die Jahresziele im zweiten Halbjahr untermauerten. Zudem verweist er auf die Bewertung, die eher Chancen biete.
Deutlich skeptischer ist Thomas Maul von der DZ Bank, der nach dem Zwischenbericht prompt eine Verkaufsempfehlung aussprach. Auch er monierte eine enttäuschende Kundenentwicklung und kritisiert die schlechte Berechenbarkeit des weiteren Verlaufs. Den fairen Wert kalkuliert er mit 20 Euro noch unter dem aktuellen Niveau.
BERLIN (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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