PARIS/LONDON (dpa-AFX) – Europas Börsen haben am Mittwoch der Nervosität vor wichtigen geldpolitischen Ereignissen getrotzt. Während die Anleger in New York in Erwartung des um 20 Uhr (MEZ) anstehenden Zinsentscheids der US-Notenbank Fed zuletzt eher verkauften, schlossen die wichtigsten europäischen Aktienindizes zwar uneinheitlich, aber wenig verändert. Noch wichtiger als der Fed-Beschluss sind für die hiesigen Investoren die Zinsentscheide der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Bank of England am Donnerstagnachmittag.
Der EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) verabschiedete sich 0,19 Prozent fester bei 4171,44 Punkten aus dem Handel. Für den französischen CAC 40 ging es um 0,07 Prozent auf 7077,11 Punkte nach unten, während der britische FTSE 100 0,14 Prozent auf 7761,11 Zähler verlor.
Der Bankensektor war nach guten Zahlen des spanischen Vertreters BBVA gefragt. Während die Aktien der spanischen Großbank an der EuroStoxx-50-Spitze 4,7 Prozent gewannen, zählte der Branchenindex Stoxx 600 Bankks mit plus 0,8 Prozent zu den größten Gewinnern im marktbreiten Stoxx Europe 600.
Die BBVA knüpfte an die Erfolgsmeldungen südeuropäischer Banken an. Der starke Anstieg der Zinsen hatte der spanischen Großbank im vergangenen Jahr den höchsten Gewinn ihrer Geschichte beschert. Die Anteilseigner sollen in Form einer stark erhöhten Dividende und eines Aktienrückkaufs an dem Erfolg teilhaben.
Ähnlich stark zeigte sich der Index der Technologieunternehmen. Ihn stützten positiv aufgenommene Quartalszahlen des US-Chipherstellers AMD (AMD (Advanced Micro Devices) ).
Dagegen zog der Kursrückgang von 2,7 Prozent von Schwergewicht Novartis den Index der Medizinunternehmen (STOXX EU600 Health Care) um 1,2 Prozent nach unten, was den letzten Platz im Branchentableau bedeutete. Die Schweizer mussten im vergangenen Jahr wegen der Kosten für den Konzernumbau einen Gewinnrückgang verkraften. Im Schlussquartal bekam Novartis zudem erneut Währungseinflüsse zu spüren.
Die fast schon gewohnt gute Entwicklung von Novo Nordisk half dem Branchenindex wenig. Der Insulinhersteller konnte 2022 Umsatz und Gewinn einmal mehr kräftig steigern. Die Aktie schloss nach heftigen Kursschwankungen indes kaum verändert.
Um zwei Prozent bergab ging es für die Aktien von Vodafone (Vodafone Group), nachdem der britische Telekomkonzern mit seinen Quartalszahlen enttäuscht hatte. Das Geschäft in Deutschland, Italien und Spanien lastete auf den Ergebnissen. In Deutschland, dem mit Abstand wichtigsten Markt für den Konzern, verliert Vodafone vor allem bei den Internet- und Kabelangeboten weiter Kunden. In der Folge erlitt das Unternehmen hierzulande einen deutlichen Rückgang beim lukrativen Service-Umsatz./gl/zb
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