NEW YORK (dpa-AFX) – Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für Juni hat am Freitag die US-Börsen nicht anschieben können. Er hielt zwar Positives wie Negatives für die Investoren parat, im späten Handel setzten sich aber die Pessimisten durch: Der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) verlor 0,55 Prozent auf 33 734,88 Punkte. Die erste Börsenwoche im Juli ist für den Dow mit einem Verlust von rund zwei Prozent trist ausgefallen.
Die Nachrichtenlage war gemischt: Zwar ist die Beschäftigung in den USA im Juni etwas weniger stark gestiegen als erwartet, was nach sehr starken Daten zur Beschäftigung in der Privatwirtschaft vom Vortag als eine positive Überraschung gelten konnte. Gleichzeitig haben die Stundenlöhne aber stärker zugelegt als angenommen. Letzteres spricht eher für eine weiterhin restriktive Geldpolitik der US-Notenbank Fed, um die Inflation im Zaum zu halten.
Der marktbreite S&P 500 beendete den letzten Handelstag der Woche mit einem Minus von 0,29 Prozent auf 4398,95 Zähler. Für den technologielastigen NASDAQ 100 ging es um 0,35 Prozent auf 15 036,85 Punkte nach unten.
“Der Arbeitsmarkt läuft weiterhin sehr rund”, schrieb Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Mit den erneut soliden Zahlen vom Arbeitsmarkt sei eine weitere Zinsanhebung durch die Fed Ende Juli wohl sehr wahrscheinlich. “Dies dürfte dann aber der finale Zinsschritt sein”, so der Ökonom. Denn “erste sachte Risse” im bislang so robusten Arbeitsmarkt der USA seien erkennbar.
Auf Unternehmensseite waren die Blicke wie schon am Vortag unter anderem auf Meta (Meta Platforms (ex Facebook)) gerichtet. Grund ist die unter dem Namen Threads gestartete Konkurrenz-App zum Kurznachrichtendienst Twitter. Die kommt laut Meta-Chef Mark Zuckerberg schon nach kurzer Zeit auf 70 Millionen Nutzer. Twitter droht nun dem Facebook-Konzern laut einem Medienbericht mit einer Klage. Meta-Aktien zeigten sich davon wenig beeindruckt, sie gaben leicht nach.
Bei den an der New Yorker Börse notierten Titeln des chinesischen Internetkonzerns Alibaba ging es um gut 8 Prozent nach oben. Am Freitag war bekannt geworden, dass China gegen die auf Finanztechnologie spezialisierte Beteiligungsgesellschaft Ant Group von Alibaba eine umgerechnet 900 Millionen Euro schwere Strafe verhängt hat. Damit könnte nun ein langwieriger Streit zu einem Ende kommen. Wie es hieß, dürfte die Ant Group nun wieder flexibler in ihren Entscheidungen werden.
Die Papiere der Bergbaugesellschaft Newmont legten um knapp zwei Prozent zu. Hier half eine neue Kaufempfehlung der Großbank Barclays für die Papiere.
Optisch der größte Verlierer im Dow waren die Aktien von Verizon mit einem Abschlag von 3,3 Prozent beziehungsweise 1,23 US-Dollar. Das war jedoch zum Teil der Dividendenzahlung des Telekomkonzerns geschuldet, der je Aktie 0,65 US-Dollar an die Aktionäre ausschüttet.
Der Eurokurs profitierte vom US-Arbeitsmarktbericht, der eine Schwäche des Dollars auslöste. Im späten US-Devisenhandel stieg der Euro auf 1,0965 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0888 (Donnerstag: 1,0899) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9184 (0,9175) Euro gekostet.
Am Markt für US-Staatsanleihen tat sich nach dem Jobbericht wenig. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) gab um 0,04 Prozent auf 110,56 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Treasuries betrug 4,07 Prozent./bek/he
— Von Benjamin Krieger, dpa-AFX —
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