DÜSSELDORF (dpa-AFX) – Die Schwäche des russischen Rubels und der türkischen Lira haben dem Großhändler Metro (METRO (St)) im Sommer einen Umsatzrückgang eingebrockt. Während die Geschäfte im Heimatmarkt Deutschland und der Region West zulegten, sanken die Erlöse in der Region Ost sowie Russland, wie das Unternehmen am Donnerstagabend in Düsseldorf mitteilte. Mit Blick auf den Hackerangriff von vor rund einem Jahr ist nun klar: Der Handelskonzern wird trotz Versicherungszahlungen auf entstandenen Verlusten sitzen bleiben, was auf den Gewinn im Tagesgeschäft drückt. Die Aktie gab am Freitag in einem schwachen Marktumfeld unterdurchschnittlich nach.
Für das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr rechnet der Vorstand nun mit einem um Sonderposten bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) in der unteren Hälfte der bisherigen Zielspanne. Demnach dürfte das Ergebnis von knapp 1,4 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2021/2022 wechselkursbereinigt um 150 bis 225 Millionen Euro sinken. Metro verwies angesichts des Cyberangriffs auch auf höhere Kosten für die Sicherheit seiner Computersysteme. Die Versicherungskompensation werde die entgangenen Verluste zudem nicht vollständig kompensieren können, hieß es.
Die Aktie stand im frühen Handel gut ein halbes Prozent im Minus und verlor damit weniger als der SDAX, in dem sie gelistet ist. Seit dem Jahreswechsel sieht das jedoch anders aus: Während der Kleinwerteindex ein Plus von gut drei Prozent aufweist, hat die Metro-Aktie fast ein Drittel verloren.
Im vierten Geschäftsquartal (bis Ende September) ging der Erlös des Konzerns im Jahresvergleich um 1,1 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro zurück. Bei stabilen Währungskursen wäre der Erlös den Angaben zufolge um 5,4 Prozent gestiegen. Sowohl auf das Schlussquartal als auch auf das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr wirkte sich die Währungsschwäche in der Türkei und Russland aus.
Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr blieb dem Großhandelskonzern damit noch ein unbereinigtes Umsatzplus von 2,7 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas stärkeren Anstieg gerechnet. Wegen des Cyberangriffs entgingen Metro bereits im ersten Quartal Umsätze im niedrigen dreistelligen Millionenbetrag.
Seinen Geschäftsbericht will Metro am 13. Dezember vorlegen./stw/lew/tih/jha/
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