Alzheimer gilt bis heute als eine riskante Wette in der Forschung. Das hat an diesem Montag auch der Pharmakonzern Roche bekommen. Das Alzheimer-Programm mit dem Kandidaten Gantenerumab hat die gesteckten Ziele verfehlt, wie das Unternehmen mitteilte. Roche ist dabei Lizenzpartner des deutschen Biotechunternehmens MorphoSys.
Eine Behandlung mit “Gantenerumab” habe bei den betroffenen Patienten nicht zu einer Verlangsamung der Krankheit geführt, berichtete Roche. Auch der Grad der Beta-Amyloid-Entfernung, der für Alzheimer typischen Ablagerungen im Hirn, sei geringer als erwartet ausgefallen.
MorphoSys-Konzernchef Jean-Paul Kress zeigte sich von den Ergebnissen “enttäuscht”. Die seit 2000 bestehende, weltweite Kooperationsvereinbarung mit Roche sieht vor, dass die Schweizer vollständig für die klinische Entwicklung und die mögliche Vermarktung von “Gantenerumab” verantwortlich ist. MorphoSys hat eigenen Angaben zufolge Anspruch auf gestaffelte Tantiemen zwischen 5,5 und 7,0 Prozent der Nettoumsätze sowie auf potenzielle erfolgsabhängige, regulatorische Meilensteinzahlungen.
60 Prozent der Tantiemen bekäme allerdings das Unternehmen Royalty Pharma, das MorphoSys nach einer Finanzvereinbarung im vergangenen Jahr Milliarden zur Verfügung stellt, damit sich das Biotech– zu einem Biopharma-Unternehmen entwickeln kann.
Roche wird den Angaben zufolge weiter an der Entwicklung und Bereitstellung von Tests für eine frühzeitige und genaue Alzheimer-Diagnose arbeiten und verfüge über eine Pipeline von Prüfmedikamenten für verschiedene Angriffspunkte, Arten und Stadien der Krankheit.
Roche wird den Angaben zufolge weiter an der Entwicklung und Bereitstellung von Tests für eine frühzeitige und genaue Alzheimer-Diagnose arbeiten und verfüge über eine Pipeline von Prüfmedikamenten für verschiedene Angriffspunkte, Arten und Stadien der Krankheit.
Auch wenn Analysten immer wieder betont hatten, dass sie die Erfolgschancen dieser Studie für sehr gering hielten, hatte sich zuletzt etwas Hoffnung am Markt breitgemacht. Grund dafür waren die Konkurrenten Biogen/Eisai, die kürzlich mit einem ähnlichen Ansatz in einer Studie erstmals positive Ergebnisse und damit einen Durchbruch erzielt hatten.
Die Pharmabranche steht beim Thema Alzheimer unter großem Druck. Berechnungen der Organisation Alzheimer’s Disease International zufolge könnten bis 2050 weltweit 139 Millionen Menschen an Alzheimer erkranken. Bereits heute sind etwa 55 Millionen von dieser verheerenden Krankheit betroffen. Zudem könnten sich die weltweiten Krankheitskosten bis 2030 auf rund zwei Billionen US-Dollar verdoppeln.
Auch wenn Analysten immer wieder betont hatten, dass sie die Erfolgschancen dieser Studie für sehr gering hielten, hatte sich zuletzt etwas Hoffnung am Markt breitgemacht. Grund dafür waren die Konkurrenten Biogen/Eisai, die kürzlich mit einem ähnlichen Ansatz in einer Studie erstmals positive Ergebnisse und damit einen Durchbruch erzielt hatten.
Für den Analysten Wimal Kapadi von Bernstein Research sind die Gantenerumab-Daten nun aber schlecht genug, um zu wissen, dass es das Aus für den Medikamentenkandidaten bedeute. Die detaillierten Daten Ende November hält er nicht mehr für sonderlich wichtig.
Die Pharmabranche steht beim Thema Alzheimer unter großem Druck. Berechnungen der Organisation Alzheimer’s Disease International zufolge könnten bis 2050 weltweit 139 Millionen Menschen an Alzheimer erkranken. Bereits heute sind etwa 55 Millionen von dieser verheerenden Krankheit betroffen. Zudem könnten sich die weltweiten Krankheitskosten bis 2030 auf rund zwei Billionen US-Dollar verdoppeln.
Anleger lassen Morphosys-Aktien fallen nach Gantenerumab-Enttäuschung
Eine herbe Enttäuschung bei einem Alzheimer-Medikament hat am Montag bei den MorphoSys-Aktien einen Kursrutsch ausgelöst. Via XETRA geht es zeitweise 30,86 Prozent abwärts auf 14,45 Euro. Das Roche-Papier fällt an der SIX derweil 3,89 Prozent auf 312,95 Franken runter.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche verfehlte in seinem Alzheimer-Programm mit dem Kandidaten Gantenerumab die gesteckten Ziele. MorphoSys ist Lizenzpartner von Roche bei diesem Alzheimer-Kandidaten. Ein Händler sagte, MorphoSys’ letzte Hoffnung sei damit zerstört.
JPMorgan-Analyst James Gordon zeigte sich auch gerade nach der positiven Wertung der jüngsten Daten von Biogen zu dessen Alzheimer-Mittel Lecanemab ernüchtert, denn von den Biogen-Daten habe man positive Rückschlüsse auf MorphoSys ziehen können. Der US-Konzern Biogen und sein japanischer Partner Eisai hatten unlängst mit ihren Forschungen zum neuen Alzheimer-Medikament einen wichtigen Meilenstein in der Behandlung der Krankheit erreicht.
Auch die Markterwartungen seien vor der Veröffentlichung der Gantenerumab-Daten gestiegen, so Experte Gordon. Zudem hatte sich MorphoSys-Chef Jean-
Paul Kress erst Ende Oktober ebenfalls zuversichtlich zu den Chancen des Mittels geäußert. Die Enttäuschung sei nun groß, zumal es bei MorphoSys kurzfristig kaum andere Kurstreiber gebe. Werde Gantenerumab aus seinem Bewertungsmodell zu 11,50 Euro je Aktie ausgepreist, würde sein errechneter Kapitalwert von MorphoSys um 23 Prozent sinken.
p>BASEL/FRANKFURT (dpa-AFX/Dow Jones)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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