Dec 12, 2022
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Scholz: G7 gründet offenen, kooperativen internationalen Klimaclub

Written by pinmin


Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)–Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) haben am Montag die Gründung eines internationalen Klimaclubs beschlossen. Nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz, der in diesem Jahr den Vorsitz der G7 inne hat, laden die G7-Staaten alle interessierte Staaten mit einer ehrgeizigen Klimapolitik dazu ein, dem Club im kommenden Jahr beizutreten und ihn mitzugestalten. Mit der Gründung des Klimaclubs hat Scholz ein selbstgestecktes Ziel für die deutsche G7-Präsidentschaft erreicht.

“Ich erfahre viel Zuspruch von internationalen Partnern über die G7 hinaus, mit denen wir eng zusammenarbeiten und den Klimaclub weiterentwickeln werden. Denn der Klimaclub soll keine G7-Initiative sein, sondern global breit getragen werden”, erklärte Scholz in einer Stellungnahme. “Mit dem Klimaclub und dem sozial gerechten Umbau unserer Industrien hin zur Klimaneutralität leisten wir einen wichtigen Beitrag, die globalen Klimaziele zu erreichen.”

Auf einer Pressekonferenz sagte Scholz zudem, dass der Klimaclub bis zur nächsten internationalen Klimakonferenz Ende 2023 in den Vereinten Arabischen Emiraten “weitere wichtige Staaten umfassen” soll. Man stelle sich miteinander vor, “dass Länder, die ambitioniert sein wollen, zusammenarbeiten können, auch wenn sie unterschiedliche Pfade einschlagen, um den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten”, sagte Scholz.

Die G7 hat die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), im Tandem mit der Internationalen Energieagentur (IEA), darum gebeten, ein Interimssekretariat für den Klimaclub einzurichten. Dies ist laut Scholz Voraussetzung dafür, dass man Vergleichbarkeiten beim Kampf gegen den Klimawandel herstellen kann und so unter den Staaten eine Kooperation möglich wird. Der Klimaclub soll auch Ländern mit hohen Emissionen offen stehen, wie etwa auch China und Indien, sofern sie ambitionierten Klimaschutz betreiben.

“Wir wünschen uns, dass mehrere Länder, auch gerade diejenigen, die zu den Hauptemittenten gehören und nicht zum G7-Staatenkreis dazugehören, da mitmachen”, sagte Scholz. Der Klimaclub sei “überhaupt nicht” als exklusiver Club gedacht, sondern sollte möglichst offen für viele sein, damit diese große Aufgabe zum Schutz des Planeten und der Lebensgrundlagen künftiger Generationen gemeinsam bewältigt werden könne.

Bereits beim G7-Gipfel im bayerischen Elmau im Juni hatten die G7-Chefs die Idee für die Gründung eines offenen und kooperativen internationalen Klimaclubs unterstützt. Während ihrer Videokonferenz am Montagnachmittag hat sich die G7 laut Scholz nun auf eine erste Satzung geeinigt, die das Fundament für den weiteren Ausbau des Klimaclubs im kommenden Jahr und dessen erste Umsetzungsphase bilden soll.

Habeck sieht Klimaclub-Mitglieder als Treiber für Emissionsminderungen

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck (Grüne) erklärte in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit Scholz, dass die Umstellung der Industrie auf klimafreundliche Prozesse und Technologien unverzichtbar sei, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

“Im Klimaclub können engagierte Staaten die internationalen Treiber für die Emissionsminderung in der Industrie werden. Wir wollen klimafreundliche Grundstoffe, wie beispielsweise grünen Stahl, schneller auf den Markt bringen und deren Chancen international verbessern”, erklärte Habeck. “Dabei soll der Club auch internationale Partnerschaften und Kooperationen voranbringen, um Länder bei der Transformation zu unterstützen.”

Der Klimaclub hat sich die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zum Ziel gesetzt und will damit die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens unterstützen. Der Klimaclub soll laut Bundesregierung als inklusives Forum von Staaten beitragen, die Dekarbonisierung im Bereich der Industrie voranzutreiben, Maßnahmen zur Emissionsminderung weiterzuentwickeln und die Risiken einer Verlagerung von Unternehmen in Länder mit weniger strengen Klimaauflagen (“Carbon Leakage”) zu begrenzen.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/mgo

(END) Dow Jones Newswires

December 12, 2022 12:24 ET (17:24 GMT)



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