STOCKHOLM (dpa-AFX) – Angesichts des Nato-Streits mit der Türkei hat die Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson auf die Bedeutung eines zügigen Beitritts zu dem Verteidigungsbündnis hingewiesen. Keine Frage sei wichtiger für die nationale Sicherheit, sagte Kristersson am Dienstagabend auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Stockholm. Alle im Land sollten den Ernst der Lage erkennen. Außenminister Tobias Billström fügte hinzu, Schweden befinde sich in der unsichersten sicherheitspolitischen Situation seit dem Zweiten Weltkrieg.
Kristersson bezeichnete es als legitim, dass es unterschiedliche Meinungen über eine Nato-Mitgliedschaft gebe. Eine breite Mehrheit sowohl in Schweden als auch in Finnland habe jedoch bestimmt, dass beide Länder in die Nato sollten. Provokateure versuchten nun, Schwedens Beziehungen zu anderen Ländern und somit die Aussichten auf einen Beitritt zu verschlechtern. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor erklärt, Schweden könne nicht mit Unterstützung seines Landes für einen Beitritt rechnen. Zuvor hatte ein islamfeindlicher Politiker nahe der türkischen Botschaft in Stockholm einen Koran verbrannt.
Schweden und Finnland hatten sich im Mai 2022 vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine entschlossen, eine Mitgliedschaft in der Nato zu beantragen. Die Türkei blockiert ihre Aufnahme jedoch seit Monaten. Ankara wirft vor allem Schweden Unterstützung von “Terrororganisationen” wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vor./trs/DP/nas
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