Feb 1, 2023
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Solana in 2023: Von DeFi 2.0 bis zum ersten Web3-Handy

Written by pinmin

Rasant aufgestiegen, tief gefallen: Solana war der Überflieger des Jahres 2021 – und wurde zum großen Verlierer von 2022, mit einem Kursverlust von 94 Prozent. Der Hauptgrund: der Crash von FTX im November. Das US-Kryptoimperium war einer der Hauptsponsoren des Solana-Ökosystems. Auch wiederholte Netzwerkausfälle und Hacks beschädigten den Ruf des Krypto-Hoffnungsträgers, der mit 65.000 Transaktionen pro Sekunde als günstige und “schnellste Blockchain der Welt” gilt.

Wie geht es nun in 2023 weiter? Austin Federa, Head of Strategy and Communication der Solana Foundation, sprach mit BTC-ECHO über die wichtigsten Meilensteine für dieses Jahr – und das große Ziel des Teams: eine Blockchain für den Mainstream. Wie das gelingen soll? Mit DeFi 2.0, dem Launch des ersten Web3-Handys Saga und einer “tokenisierten Infrastruktur” sowie vielen kleinen Verbesserungen der Blockchain.

Solana ist stärker als vor dem FTX-Crash

Der FTX-Crash als reinigendes Gewitter: Laut Federa steht Solana heute auf viel soliderem Fundament als im November 2022. Die Zahl der Validatoren – der weltweiten Knotenpunkte, die das Netzwerk absichern – ist seitdem um etwa zehn Prozent auf rund 2.600 gestiegen. Laut Electric Capital gewann Solana letztes Jahr mit einem Zuwachs von 87 Prozent mehr Entwickler für sich als jede andere Blockchain – und wuchs auf 2.000 Programmierer. Allerdings werden nur Open-Source-Coder gezählt. Die reale Zahl liege laut Federa im Bereich von 3.000.

Auch an den Netzwerkausfällen arbeitet man hinter den Kulissen. “Solana wuchs zu schnell. Wir dachten, unser großer Ausbruch kommt 2022, aber er kam schon ein Jahr früher. Das brachte das System oft an eine Belastungsgrenze. Wir haben über das letzte Jahr sehr viel investiert, um die Kerninfrastruktur anzupassen, mit drei substantiellen Upgrades, die viele der Probleme beseitigen.”

Der erste große Stresstest kam mit dem FTX-Crash. Durch die Panik am Markt kam es zu vielen Transaktionen, besonders im DeFi-Bereich. “Das System hätte das früher nicht hingekriegt. Dieses Mal lief alles sehr smooth.” Außerdem soll im vierten Quartal 2023 ein zweites Validatoren-Netzwerk launchen, das Solana in Krisenmomenten absichert – wie ein Notfallstromaggregat.

Der Kapitalismus frisst sich selbst

Die große Vision von Solana: den Nutzern die Macht über ihre Daten wiedergeben und Teilhabe an der Wertschöpfung demokratisieren. “Viele denken bei Krypto immer an Libertarismus. Aber eigentlich ist es sehr sozialistisch”, erklärt Federa. “Jeden Tag ziehen die großen Konzerne uns Geld aus der Tasche, alles wird bis zum Tod monetarisiert. Wir wenden den Kapitalismus gegen sich selbst. Statt Google und Co. verdienen bei einem dezentralisierten Modell wir alle, jeden Tag.”

Große Hoffnungen setzt man dabei vor allem in den Bereich “tokenisierte Infrastruktur” wie Hive Mapper, ein dezentralisiertes Google Street View. Laut Federa sei so ein Modell günstiger und genauer. “Street View wird nur alle vier Jahre aktualisiert. Außerdem kann eine Fahrt bis zu 150.000 US-Dollar kosten.” Mit Hive Mapper nimmt man einfach sein Handy mit, wenn man einen Trip macht und wird dafür bezahlt, etwas zu kartografieren. Die Kosten betragen nur einen Bruchteil und der Nutzer wird entlohnt.

Der große Hoffnungsträger von Solana

Auch mit Saga, dem ersten Web3-Handy, will man die Monopolstellung der Big Five angreifen. Das Smartphone soll im April 2023 launchen, für einen Preis von 1.000 US-Dollar. Die prominentesten Features: eine eingebaute und hochsichere Wallet, Transaktionen per Fingerabdruck, eigene Web3-Apps – und ein gebührenfreier App-Store. So will man der Konkurrenz um Apple und Google den Kampf ansagen, die von Entwicklern 30 Prozent der Einnahmen fordern.

Mit DeFi 2.0 will man 2023 auch komplexere Finanzdienstleistungen anbieten, beispielsweise eine Handelsplattform für Immobilien-Derivate oder Lending-Dienste mit eigenem Orderbook. Die Vision: “DeFi wird sich viel mehr mit der realen Welt verbinden.”

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