Nov 11, 2022
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50 Prozent mehr Strom durch Wind statt Solar: Aeromine Technologies hat eine Windkraftanlage fürs Dach entwickelt

Written by pinmin


Eine Aeromine-Anlage produziert jedes Jahr 15.000 kWh Strom



Rund 15.000 Kilowattstunden (kWh) soll eine Windkraftanlage von Aeromine Technologies im Jahr produzieren und so den Verbrauch von mehreren Haushalten abdecken können. “Aeromine funktioniert auch bei extremsten Wetterbedingungen und produziert Strom, wenn die Nachfrage am höchsten ist”, schreibt das Startup auf seiner Website über die drei bis vier Meter hohen Anlagen. Geeignet seien sie für Flachdächer von hohen Gebäuden wie Gewerbeimmobilien und Mehrparteienhäusern. Dort sollen sie Platz sparen, aber bis zu 50 Prozent mehr Strom erzeugen als etwa eine Solaranlage – zum gleichen Preis. Eine einzelne Aeromine-Anlage könne rund 16 Solarpaneele ersetzen.

Ein Experte vom Bundesverband Kleinwindanlagen äußert sich skeptisch



Die Technologie habe viele Vorteile. So sei die Nutzungszeit länger, weil man nicht wie bei Solaranlagen auf Sonnenlicht angewiesen ist. Solange im Schnitt eine Windgeschwindigkeit von rund 8,0 km/h herrscht, läuft die Anlage nach Herstelleranlagen rund um die Uhr – und das lautlos, weil – anders als bei anderen kleinen Turbinen für zu Hause – außen keine beweglichen Teile angebracht seien. Daraus ergebe sich auch, dass die Anlagen seltener repariert werden müssten als etwa Windräder. Der Aeromine-Pressesprecher Francisco Miranda erklärt gegenüber dem MDR: “Aeromine erzeugt Strom, indem es die Aerodynamik eines Gebäudes und den durch unser patentiertes Tragflächensystem erzeugten Druck nutzt, um unsere internen Propeller anzutreiben und Energie zu erzeugen.” Besonders ist die vertikale Ausrichtung der Tragflächen.



Während das Konzept bei vielen gut ankommt, sind nicht alle begeistert. So hält Joachim Sroka vom Bundesverband Kleinwindanlagen Aeromine für nicht rentabel. Gegenüber dem MDR erklärt er, die 15.000 kWh Strom pro Jahr würden sich ihm nicht ganz erschließen. Zudem seien aerodynamische Formen keine Neuerfindung, sondern vielmehr bereits mehrfach als Flop in die Geschichte eingegangen.

Wie teuer die Aeromine-Anlagen werden, ist nicht bekannt



Weil die Aeromine-Anlagen noch optimiert werden müssen und daher aktuell noch keine Anwendung finden, konnte der Hersteller diese und ähnliche Prognosen bisher nicht widerlegen. Optimierungsbedürftig ist etwa noch, dass die Anlagen sich nicht mit dem Wind drehen können und also nur dann sinnvoll sind, wenn die Windrichtung an einem Ort immer gleichbleibt.



Gegründet wurde Aeromine Technologies von David Asarnow, Martin Manniche und Dr. Carsten H. Westergaard. Letzterer ist gleichzeitig auch Erfinder der Technologie. Ob das Startup nach der Windkraftanlage weitere innovative Produkte entwickeln wird, erschließt sich aus der Unternehmenswebsite nicht. Auch der Preis der Aeromine-Anlagen ist noch unbekannt.



Olga Rogler / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: fokke baarssen / Shutterstock.com





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