Feb 20, 2023
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Deutsche Post-Aktie stabil: Abstimmung über unbefristeten Streik bei der Post – Konzern droht mit Auslagerung

Written by pinmin


Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post startet die Gewerkschaft ver.di an diesem Montag die Urabstimmung über flächendeckende und unbefristete Streiks. Bis zum 8. März können die bei der Post beschäftigten ver.di-Mitglieder darüber entscheiden. Sollten mehr als 75 Prozent der Befragten das Tarifangebot des Unternehmens ablehnen, sollen unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet werden. Dann könnte es zu erheblichen Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen kommen.

Am 10. Februar hatte ver.di die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Post-Beschäftigte wie Paketboten oder Briefträger nach drei ergebnislosen Gesprächsrunden für gescheitert erklärt. Laut ver.di sind mehr als 100.000 von ihnen Mitglieder der Gewerkschaft. Es hatte bereits zeitlich befristete Warnstreiks gegeben. Der Versand von Millionen Briefen und Paketen hatte sich verzögert.

ver.di fordert einen einjährigen Vertrag mit 15 Prozent mehr Geld. Der Konzern hält dies für wirtschaftlich nicht leistbar und bietet einen zwei Jahre laufenden Tarifvertrag mit verschiedenen Finanzkomponenten an. Außerdem soll die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie über insgesamt 3000 Euro fließen. Aus Sicht von ver.di reicht das Angebot nicht aus. Fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten gehörten den Entgeltgruppen eins bis drei an und seien somit im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Einkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssten.

Post dringt weiter auf Zwei-Klassen-Briefzustellung

Die Deutsche Post dringt weiter auf eine Umstellung des Briefsystems auf die sogenannte Zwei-Klassen-Zustellung. “Der Verbraucher kann sich entscheiden, mit welchem Tempo sein Brief transportiert wird”, sagte Personalvorstand Thomas Ogilvie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). “Im Sinne der Angebotspalette halte ich das für einen guten Schritt.” Eine Reduktion der Briefzustellung auf nur noch fünf Tage in der Woche sei dagegen kein Ziel, das derzeit verfolgt werde.

Schon länger ist bekannt, dass der Konzern künftig Post in zwei Geschwindigkeiten ausliefern möchte – mit unterschiedlichen Preisen. Unterschiedliche Zustellgeschwindigkeiten gibt es nach Darstellung des Unternehmens bereits in anderen europäischen Ländern. Voraussetzung für einen solchen Schritt wäre, dass bei der anstehenden Reform des Postgesetzes die Verpflichtung gestrichen würde, wenigstens 80 Prozent der Briefe am folgenden Tag zuzustellen. Die Ampelkoalition will das Postgesetz ändern und modernisieren.

Bei der Deutschen Post drohen vom kommenden Monat an erhebliche Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen. Grund ist der Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Verdi. An diesem Montag startet Verdi die Urabstimmung über flächendeckende und unbefristete Streiks. Bis zum 8. März können die bei der Post beschäftigten Verdi-Mitglieder darüber entscheiden.




Im XETRA-Handel geht es für Deutsche Post-Aktien zeitweise um 0,04 Prozent abwärts auf 40,59 Euro.

BERLIN (dpa-AFX)

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