Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Putin ordnet Waffenruhe in Ukraine für Freitag und Samstag an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat kurz vor dem orthodoxen Weihnachtsfest eine 36-stündige Waffenruhe in der Ukraine angekündigt. Gemäß dem Appell des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill habe Putin eine einseitige Feuerpause von Freitag ab 10.00 Uhr (MEZ) bis zum Samstag um 22.00 Uhr (MEZ) angeordnet, teilte der Kreml am Donnerstag mit. Die russische Armee soll demnach an der gesamten Front die Kämpfe einstellen.
Baerbock unterstreicht Bereitschaft zu weiteren Waffenlieferungen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat bei ihrem Antrittsbesuch in Großbritannien die Bereitschaft Deutschlands zu zusätzlichen Waffenlieferungen an die Ukraine unterstrichen. Berlin werde “immer wieder auch überprüfen, was es an weiterer militärischer Unterstützung braucht, damit weitere Menschen befreit werden können”, sagte Baerbock nach Gesprächen mit ihrem britischen Kollegen James Cleverly vor Journalisten. Zur Verteidigung der Ukraine gehöre “selbstverständlich auch die Befreiung der besetzten Gebiete”, Kiew brauche die hierfür nötigen Mittel. Vor Baerbocks Auftritt in London hatte die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen erfahren, dass nach Frankreichs Entscheidung für die Lieferung von Kampfpanzern offenbar nun auch Deutschland und die USA weitere Unterstützung für Kiew vorbereiten. Beide Länder planen demnach einen “qualitativ neuen Schritt” bei den Waffenlieferungen.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken deutlicher als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 31. Dezember 2022 deutlicher als erwartet abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie saisonbereinigt um 19.000 auf 204.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 223.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach unten revidiert, auf 223.000 von ursprünglich 225.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich um 6.750 auf 213.750. In der Woche zum 24. Dezember erhielten 1,694 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung, 24.000 weniger als in der Vorwoche.
ADP: US-Privatsektor schafft deutlich mehr Stellen als erwartet
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Dezember deutlicher als erwartet gestiegen. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 235.000 (November: 182.000) zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von nur 153.000 Jobs vorausgesagt. 213.000 Stellen Stellen kamen im Dienstleistungssektor hinzu und 22.000 im verarbeitenden Sektor. Während kleinere Unternehmen per saldo Stellen schufen, wurden sie bei großen Unternehmen abgebaut. Die Gehälter wuchsen mit einer Jahresrate von 7,3 Prozent.
S&P Global: US-Dienstleister mit nachlassendem Geschäft im Dezember
Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Dezember gedämpfter als im Vormonat gezeigt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex sank in zweiter Veröffentlichung auf 44,7 von 46,2 Punkten. In erster Veröffentlichung waren 44,4 Punkte gemeldet worden. Auch insgesamt hat sich die Entwicklung in der US-Wirtschaft im Dezember verlangsamt.
US-Handelsbilanzdefizit im November niedriger als erwartet
Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist im November etwas deutlicher als erwartet zurückgegangen. Laut Mitteilung des Bureau of Economic Analyses (Bea) betrug das Defizit 61,51 (Oktober: 77,85) Milliarden US-Dollar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein Minus von 63,10 Milliarden prognostiziert. Die Exporte sanken um 2,0 Prozent auf 251,86 Milliarden US-Dollar, die Importe gingen um 6,4 Prozent auf 313,37 Milliarden zurück.
George: Zinsen müssen einige Zeit über 5% bleiben
Die Präsidentin der Kansas City Fed, Esther George, hat ihre Prognose für den die Fed Funds Rate im Dezember auf über 5 Prozent gesetzt und rechnet nach eignen Worten damit, dass der Leitzins dort für eine Weile bleiben muss. George, die am Monatsende in Rente geht, sagte CNBC, die jüngsten Rückgänge der Inflationsrate seien ermutigend, sie hätten aber nicht ihren Zinsausblick geändert. “Die Haushalte haben derzeit einiges an Geld”, sagte sie. Je stärker die Haushalte an diesen Reserven festhielten, desto einfacher werde der Inflationsrückgang. Sollten diese Mittel dagegen ausgegeben werden, werde es für die Fed schwerer, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen.
Chinas Zentralbank verlängert Erleichterung bei Hypothekenzinsen
Chinas Zentralbank hat Erleichterungen bei der Vergabe von Hypothekenkrediten verlängert. Wie die People’s Bank of China (PBoC) mitteilte, dürfen lokale Behörden weiterhin Hypothekenzinsen für ortsansässige Erstkäufer von Wohnimmobilien in Regionen senken, in denen die Immobilienpreise drei Monate in Folge auf Monats- oder Jahressicht fallen. Damit soll die Nachfrage nach Wohnimmobilien gestützt werden. Analysten gehen davon aus, dass China wegen des Niedergangs des Immobilienmarkts und der No-Covid-Politik im vergangenen Jahr sein Wachstumsziel von 5,5 Prozent verfehlt hat. Schätzungen zufolge ist das Bruttoinlandsprodukt um weniger als 3 Prozent gestiegen.
Bericht: Lambrecht legt Plan zur Bundeswehrreform vor
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat einem Bericht zufolge ihren Plan für die Reform der Bundeswehr fertiggestellt. Das 63 Seiten umfassende Papier sei dem Personalrat und weiteren Beteiligungsgremien im Bundesministerium der Verteidigung übermittelt worden und solle kommende Woche dem Bundestag präsentiert werden, berichtete die Welt. Der Bericht liegt ihr nach eigenen Angaben vor.
Bund und Länder wollen bis Sommerpause Vorschlag für Klinikreform vorlegen
Bund und Länder wollen bis zur Sommerpause einen gemeinsamen Entwurf für ein Gesetz zur Reform der Krankenhausfinanzierung vorlegen. “Wir stehen am Vorabend einer Revolution im Krankenhaussektor”, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Donnerstag in Berlin nach Gesprächen mit den Länder-Gesundheitsministern. Ziel sei, die durch das bisherige Fallpauschalensystem entstandene “Durchökonomisierung der Medizin” zu überwinden. “Die Krankenhäuser sind in einer Notlage”, sagte Lauterbach. Mittlerweile hätten 60 Prozent erhebliche finanzielle Probleme, es gebe große Qualitätsdefizite.
Bundesregierung will Entwicklung synthetischer Kraftstoffe mit 1,9 Milliarden Euro fördern
Die Bundesregierung will trotz des geplanten Auslaufens des klassischen Verbrennungsmotors auf EU-Ebene an der Entwicklung synthetischer Kraftstoffe festhalten. 1,9 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transaktionsfonds sind bis 2026 für die Weiterentwicklung von E-Fuels und “fortschrittlichen Biokraftstoffen” vorgesehen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion hervorgeht. Die Genehmigung der EU-Kommission dieser Fördermaßnahme steht demnach jedoch noch aus.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/hab/brb
(END) Dow Jones Newswires
January 05, 2023 13:00 ET (18:00 GMT)
<< Den vollständigen Artikel: ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik >> hier vollständig lesen auf www.finanzen.net.