Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe deutlich gestiegen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 4. März 2023 deutlicher als erwartet zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 21.000 auf 211.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 195.000 vorhergesagt.
Fed/Barr: Banken-Schutz vor Krypto richtet sich nicht gegen Innovation
Der Chefregulierer der Federal Reserve hat versucht, der Krypto-Branche ein Friedenszeichen zu senden. Die US-Notenbank und andere Aufsichtsbehörden prüften derzeit Möglichkeiten für einen Handel mit Krypto-Assets, der mit einem sicheren und soliden Bankwesen vereinbar sei, sagte Michael Barr in einer Rede am Peterson Institute for International Economics in Washington.
Invesco: Spaltung im EZB-Rat wird stärker
Die Auseinandersetzungen im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) über den weiteren geldpolitischen Kurs dürften sich nach Aussage von Invesco-Analyst Ryan Djajasaputra bei den Beratungen am 15./16. März verschärfen. “Es besteht ein allgemeiner Konsens darüber, dass die Zinsen wohl über den März hinaus erhöht werden müssen, aber es wächst die Uneinigkeit darüber, wie viel zusätzliche Straffung erforderlich ist”, schreibt er in seinem Ausblick. Djajasaputra verweist zur Begründung auf die eher ungewöhnliche Kritik von EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco an den Äußerungen anderer EZB-Ratsmitglieder zu künftigen Zinserhöhungen.
Deutsche Bank: Deutschland könnte Rezession entgehen
Deutschland könnte nach Meinung von Analysten der Deutschen Bank vorerst einer Rezession entgehen. “Mit den überraschend starken harten Daten für Januar steigen die Chancen, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) vor einem weiteren Rückgang im ersten Quartal verschont bleiben könnte”, schreiben sie in einem Kommentar. Das sei zwar nicht das Basisszenario, würde Deutschland aber vor einer technischen Rezession bewahren. Im vierten Quartal 2022 war das BIP um 0,4 Prozent gesunken. Bei zwei BIP-Rückgängen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen.
Europäischer Gaspreis auf tiefstem Stand seit 19 Monaten
Die Großhandelspreise für Gas in Europa sind weiter gesunken und haben den niedrigsten Stand seit 19 Monaten erreicht. Der als Referenz geltende Terminkontrakt TTF an der Energiebörse in den Niederlanden fiel am Donnerstagvormittag kurzzeitig auf 40,50 Euro und blieb insgesamt deutlich unter 45 Euro pro Megawattstunde. Trotz derzeitiger Temperaturen unter dem üblichen Durchschnittswert in weiten Teilen West- und Nordeuropas “sind die Gaspreise relativ stabil”, erklärten Analysten von Energi Danmark. Dies gehe zum Teil auf die weiterhin gut gefüllten Speicher zurück. Bislang war der Winter vergleichsweise mild.
EU-Kommission: Mitgliedstaaten sollen weiterhin 15 Prozent Energie einsparen
Die Europäische Kommission will die EU-Länder weiterhin auffordern, Energie einzusparen. “Ich werde den Mitgliedstaaten vorschlagen, die freiwillige Senkung der Nachfrage um 15 Prozent bis zum nächsten Jahr zu verlängern”, sagte EU-Energiekommissarin Kadri Simson. Bislang hatten die Mitgliedsländer dieses Einsparziel für August 2022 bis diesen März vereinbart. Laut EU-Gasnotfallplan sollen die 27 Staaten ihre Nachfrage um 15 Prozent verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre senken. Verbindlich ist die Vorgabe nicht. Auch das Wie bleibt ihnen überlassen. Das Ziel wurde vor allem dank des milden Winterwetters größtenteils erreicht.
Saudis wollen für Frieden mit Israel US-Zusagen, nukleare Hilfe – Kreise
Saudi-Arabien bittet die USA um Sicherheitsgarantien und Hilfe bei der Entwicklung seines zivilen Atomprogramms, während Washington versucht, diplomatische Beziehungen zwischen dem Königreich und Israel zu vermitteln. Das sagten Personen, die an den Gesprächen zwischen den beiden Ländern beteiligt waren.
Moskau: “Massive” Angriffswelle auf Ukraine ist Vergeltung für Brjansk-Angriff
Russland hat die jüngste Angriffswelle gegen die Ukraine als “massiv” bezeichnet und sie als “Vergeltung” für ein in den vergangenen Tagen erfolgtes Eindringen von “Saboteuren” auf russisches Staatsgebiet bezeichnet. Die “Vergeltungsschläge” seien Moskaus Antwort auf am 2. März erfolgte “Terrorakte des Kiewer Regimes” in der südrussischen Region Brjansk, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau.
Russland hält Verlängerung des Getreide-Abkommens für “kompliziert”
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat die Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine als “kompliziert” bezeichnet. Als Grund nannte Lawrow Klauseln der Vereinbarung, die Russlands Getreide- und Düngemittelexporte garantieren sollen, aber nicht umgesetzt würden. “Wenn nur die Hälfte des Pakets erfüllt wird, dann wird das Thema Verlängerung ziemlich kompliziert”, sagte er in Moskau. Das Abkommen wurde im Juli unter Vermittlung der UNO und der Türkei unterzeichnet, um die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu ermöglichen. Im November wurde das Abkommen um vier Monate verlängert. Es verlängert sich am 18. März automatisch, solange Moskau oder Kiew nicht widersprechen.
Vertreter Russlands und der Vereinten Nationen werden nach Angaben des russischen Außenministeriums am Montag über eine Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine sprechen. “Die nächste Runde der Konsultationen ist für den 13. März in Genf geplant”, sagte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. Daran sollen ihren Angaben zufolge die russische interministerielle Delegation und UN-Vertreter teilnehmen. “Das (Getreide-)Abkommen wird diskutiert”, sagte Sacharowa. Das Getreideabkommen läuft am 18. März aus.
Proteste in Georgien gegen Regierung gehen weiter
Trotz der Rücknahme eines Gesetzentwurfs in Georgien zu “ausländischen Agenten” sind die regierungskritischen Proteste in dem Kaukasusstaat am Donnerstag weitergegangen. Tausende Menschen strömten zu einer erneuten Demonstration in der Hauptstadt Tiflis zusammen. In der Menge wurden die Fahnen Georgiens, der Ukraine und der Europäischen Union geschwenkt.
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
March 09, 2023 13:02 ET (18:02 GMT)
<< Den vollständigen Artikel: ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik >> hier vollständig lesen auf www.finanzen.net.