“Die Bundesregierung plant eine Novelle des Postgesetzes. Ich werbe dafür, dass die dann auch der Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde mehr Handlungsspielräume einräumt”, sagte Müller der Bild am Sonntag. “Im Moment können wir Beschwerden nur entgegennehmen und dann mahnen. Das reicht nicht.”
Der Chef der Aufsichtsbehörde hat auch schon konkrete Vorstellungen, mit welchen Instrumenten er in Zukunft die Deutsche Post zu mehr Zuverlässigkeit bringen könnte. “Eine Aufsichtsbehörde sollte eigenständig überprüfen können, warum es zu Verspätungen kommt. Aktuell müssen wir auf die Erklärungen der Post vertrauen”, sagte Müller. “Und wenn gesetzliche Qualitätsvorgaben nicht eingehalten werden, müssen wir die Befugnis haben, Geldstrafen gegen Unternehmen zu verhängen.”
Die Bundesnetzagentur hat im Jahr 2022 einen neuen Rekord von 43.500 Beschwerden bei der Postzustellung verzeichnet. “Die kamen aus ganz Deutschland, zum Teil von Bürgermeistern, Landräten, Unternehmen, deren wichtige Geschäftspost nicht mehr zuverlässig zugestellt wurde”, sagte Müller. Im Dezember ging die Zahl der monatlichen Beschwerden im Vergleich zum November zwar nicht weiter hoch, das lasse sich aber nur mit einer besonderen Kraftanstrengung für Weihnachten erklären. “Die Menschen zahlen das ganze Jahr über Porto und haben auch das ganze Jahr über ein Recht auf pünktlich gelieferte Briefe.”
FRANKFURT (Dow Jones)
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