Feb 28, 2023
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PwC: Diese Trends bestimmen den globalen M&A-Markt 2023

Written by pinmin


• M&A-Deals 2022 hinter Vorjahr
• PwC sieht für 2023 Chancen in volatilem Umfeld

• Investoren steht insgesamt positives M&A-Jahr 2023 bevor



Das Jahr 2022 war von zahlreichen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen geprägt. Dies hat sich auch auf die Anzahl von Fusionen und Übernahmen weltweit ausgewirkt. So schreibt die Wirtschaftsprüfgesellschaft PwC in ihrem Bericht “Global M&A Industry Trends: 2023 Outlook”, dass die Anzahl globaler M&A-Deals im Jahr 2022 nicht an den Rekordwert von 65.000 Transaktionen im Jahr 2021 heranreichte, sich jedoch immer noch neun Prozent über dem Niveau von vor der Corona-Pandemie bewegt habe. Dass die Aktivitäten im Bereich Fusionen und Übernahmen in volatilen Zeiten zurückgehen, beobachtet der Unternehmensberater schon länger, dabei würden sich gerade bei erhöhter Volatilität lukrative Chancen aufgrund attraktiver Bewertungen auftun.

Auch 2023 bleibt Umfeld herausfordernd



Das Frühjahr 2023 dürfte laut PwC weiter von den eingetrübten Wirtschaftsaussichten belastet werden. So grassieren weiterhin Rezessionssorgen angesichts steigender Zinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation. Auch der Ukraine-Krieg und andere geopolitische Spannungen, angespannte Lieferketten und strengere Regulierungen führen dazu, dass es sich Unternehmen derzeit zweimal überlegen, ob sie irgendwo zukaufen.

CEOs wollen Deals größtenteils nicht verschieben



Trotzdem zeigt der Bericht der Wirtschaftsprüfer “PwC’s 26th Annual Global CEO Survey”, dass 60 Prozent der globalen Unternehmenschefs dennoch nicht vorhaben, ihre Deals in 2023 zu verschieben. Auch Global Deals Industries Leader von PwC US Brian Levy sieht im aktuell herausfordernden Umfeld eher Chancen: “Vorausgesetzt, Unternehmen verfügen über gut durchdachte Strategien und Zugang zu Kapital (und in einigen Fällen über den Mut), Transformationsgeschäfte abzuschließen – Geschäfte, die ihr Geschäft formen und zu ihrem längerfristigen Erfolg beitragen -, kann der aktuelle Markt einen günstigen Zeitpunkt für M&A-Vorstöße bieten”, wird er in einer PwC-Pressemitteilung zitiert.

Entwicklung des M&A-Markts für unterschiedliche Player



Die makroökonomischen und geopolitischen Faktoren dürften sich auf die unterschiedlichen Player des Bereichs Fusionen und Übernahmen unterschiedlich auswirken. PwC hat daher in dem Ausblick zu globalen M&A Trends 2023 die unterschiedlichen Akteure Unternehmen, Private Equity, SPACs, Kreditfonds und Privatmarktkapital und Venture Capital einzeln durchleuchtet.



Der Einschätzung PwCs zufolge dürften Unternehmen, die über Barmittel verfügen und die Wachstumsambitionen hegen, im Markt 2023 besonders gut positioniert sein. Dies gelte insbesondere, wenn ihr eigener Betrieb gut mit dem Zielunternehmen zusammenpasst. Schon jetzt würden die Wirtschaftsprüfer beobachten, dass es vermehrt zu Abspaltungen käme. Dieser Trend dürfte sich im laufenden Jahr fortsetzen. Unternehmen würden unter Druck stehen, ihre Bilanzen zu entschulden und würden anerkennen, dass eine Rekalibrierung des eigenen Portfolios nötig wäre.



Dem Bereich Private Equity würde in den letzten Jahren bereits aufgrund der Rekordmengen an zur Verfügung stehendem Kapital im M&A-Sektor eine immer größere Bedeutung zukommen. Hier würden 2023 neue Deals im Fokus stehen sowie das Ziel, Mehrwert in den Portfoliounternehmen zu kreieren. Um dies zu erreichen, würde Private Equity auf Optimierungen, Aufbauten und Verkäufe setzen. In puncto Buyouts hätten sich die Aktivitäten verlangsamt, dies könne sich jedoch wieder ändern. PwC fasst zusammen, dass sich der Bereich Private Equity nie lange an der Seitenlinie aufhält, sondern stets neue Finanzierungsmöglichkeiten findet.



Nach dem Boom von Börsengängen mithilfe von SPACs wurde schon im Jahr 2022 ein signifikanter Rückgang verzeichnet. Während 2021 mehr als 600 Unternehmen mithilfe eines Börsenmantels aufs Börsenparkett strebten, waren es 2022 nur noch 85. Für viele der SPAC-Unternehmen dürfte nach Einschätzung der Unternehmensberatung 2023 die Zeit knapp werden. Dies sei auch den strengeren Regulierungen durch die Börsenaufsicht geschuldet sowie der schwachen Performance, die SPAC-Unternehmen nach dem Börsendebüt an den Tag gelegt hätten.



PwC rechnet damit, dass Kreditfonds und Privatmarktkapital 2023 insbesondere im Mittelstand eine größere Bedeutung einnehmen wird, damit größere Geschäfte abgeschlossen werden können. So würden Banken ihre Engagements in riskanteren Sektoren aktuell reduzieren, was Kreditfonds umso nötiger mache. So geht die Wirtschaftsprüfgesellschaft davon aus, dass die Kreditvergabe von Fonds und Privatmarktkapital “wahrscheinlich zum Schlüssel für die Bereitstellung dringend benötigter Liquidität für den Leveraged-Loan-Markt” wird und so “einen Boden unter dem M&A-Markt” schafft.



Zum Bereich Venture Capital verlautet PwC, dass das aktuelle Vermeiden von Risiko seitens Investoren insbesondere für junge Unternehmen wie Start-ups eine Herausforderung darstellen dürfte, da diese sich Schwierigkeiten bei der Sicherung weiterer Finanzierungen gegenüber sehen. Daraus könnten sich jedoch wiederum interessante Chancen für größere Unternehmen und Private Equity ergeben.

M&A-Trends in einzelnen Industrien 2023



Auch in den einzelnen Industrien dürften sich 2023 laut PwC verschiedene Trends abzeichnen. So geht die Wirtschaftsprüfgesellschaft davon aus, dass das Thema Digitalisierung auch weiterhin ein Schlüsselfokus bleiben dürfte, nachdem Software-Deals schon 2022 den Sektor Technologie, Medien und Telekommunikation dominierten. Weitere M&A-Aktivitäten dürften die Bereiche Telekommunikation, Metaversum und Video-Spiele umfassen.



Der Bereich Industriefertigung und Fahrzeuge dürfte durch Optimierungsbestrebungen gekennzeichnet sein, was zu Abspaltungen und Käufen führen dürfte, insbesondere dort, wo der Fokus auf Nachhaltigkeit und der Beschleunigung der digitalen Transformation liege.



Der Sektor der Finanzdienstleistungen dürfte von Finanzplattformen und Fintechs verändert werden, was wiederum zu technologischen Fortschritten führen dürfte. Der M&A-Bereich dürfte daher von dem Bestreben geprägt sein, dass Unternehmen versuchen durch Zukäufe ihre digitalen Fähigkeiten zu verbessern.



Das Thema Energiewende bleibt bestimmend für den Bereich Energie, Versorgung und Ressourcen. Daher geht PwC davon aus, dass Management-Teams auch weiterhin viel Kapital in Fusionen und Übernahmen sowie andere Projektentwicklungen stecken dürften.



Auch wenn die Verbrauchermärkte 2023 noch mit Herausforderungen werden kämpfen müssen, schätzt die Wirtschaftsprüfgesellschaft, dass Portfolio-Reviews und ein Fokus auf transformierende Transaktionen auch hier M&A-Chancen kreieren werden.



Zu guter Letzt hat PwC die Trends im Gesundheitssektor unter die Lupe genommen. Hier dürfte es die Notwendigkeit sein, mithilfe von Innovation und Transformation die eigenen Wachstumsziele zu erreichen, die die M&A-Aktivitäten in diesem Bereich antreibt. Dabei geht die Unternehmensberatungsgesellschaft davon aus, dass insbesondere die Themen Biotech, CRO/CDMO, Medizin-Technologie, verbraucherzentrierte Gesundheit sowie digitale Gesundheitslösungen für Investoreninteresse sorgen dürften.

Fazit



Abschließend fasst PwC in dem Bericht zusammen, dass das Jahr 2023 ein interessantes für den Bereich Fusionen und Übernahmen darstellen dürfte. Allerdings wird auch weiterhin ein starkes Augenmerk auf die künftige Entscheidung der US-Notenbank Fed bezüglich der Geldpolitik gelegt werden. Wenn ein Ende des Zinserhöhungszyklus in Aussicht gestellt wird, dürfte dies nochmal für einen Aufschwung bei Mergers & Acquisitions sorgen, insbesondere im Bereich Private Equity. Angesichts der aktuellen Herausforderungen seien M&A-Aktivitäten zu Portfolio-Optimierung besonders wichtig, um das Geschäft neu aufzustellen, Wachstum zu generieren und auch langfristig nachhaltige Ergebnisse zu erreichen.



“Es gibt viele Gründe, den M&A-Deal-Aktivitäten zu Beginn des Jahres 2023 positiv gegenüberzustehen. CEOs werden das Abschließen von Deals fest auf ihrer Agenda haben, wenn Unternehmen ihre Portfolios weiter optimieren und überlegen, wie strategische M&A-Aktivitäten dazu beitragen können, das Wachstum und den Transformationsprozess voranzutreiben”, heißt es abschließend von Malcom Lloyd, Global Deals Leader von PwC Spain, in der Pressemitteilung.


Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Pressmaster / Shutterstock.com, FrankHH / Shutterstock.com



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