Feb 6, 2023
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Zwischen Charttechnik und ChatGPT-Euphorie – Ist die NVIDIA-Aktie jetzt ein Kauf?

Written by pinmin


• NVIDIA 2022 von schwächelnder Konjunktur belastet
• Charttechnik sieht wichtige Schlüsselniveaus erreicht
• Wall Street sieht Hype um Chatbot als wichtigen Treiber




Der Chip-Konzern NVIDIA hat ein herausforderndes Jahr hinter sich. Nachdem der Chip-Markt 2021 boomte, folgte 2022 die Ernüchterung. Wie aus einer Erhebung der Beratungsfirma Gartner hervorgeht, stiegen die Umsätze der Halbleiterbranche im vergangenen Jahr lediglich um 1,1 Prozent auf 601,7 Milliarden US-Dollar, nachdem diese 2021 noch ein Wachstum von rund 25 Prozent verzeichnet hatten. Hintergrund waren die schwächelnde Konjunktur und Lieferengpässe Anfang 2022, die zu einem Abbau von Lagerbeständen führten. Durch die hohe Inflation sank dann außerdem die Nachfrage nach PCs und Smartphones.

NVIDIAs Umsatz und Gewinn sinken



Dies hat auch der Grafikkartenhersteller NVIDIA zu spüren bekommen. Wie aus der Bilanz für das dritte Geschäftsquartal des Fiskaljahres 2023, welches Ende September 2022 endete, hervorgeht, kam es in dem Jahresviertel zu einem Gewinneinbruch, in dem das EPS von 1,17 US-Dollar je Aktie im Vorjahr auf 0,58 US-Dollar sank, was noch unter den Vorabschätzungen von 0,706 US-Dollar pro Anteilsschein lag. Auch der Umsatz war rückläufig: Wo im Vorjahr noch 7,1 Milliarden US-Dollar eingenommen wurden, ergab sich nun lediglich ein Umsatz von 5,931 Milliarden US-Dollar. Besonders stark fiel der Rückgang im Geschäft mit Grafikkarten aus, hier fiel der Umsatz um satte 51 Prozent auf 1,57 Milliarden US-Dollar, was vor allem einer schwächelnden PC-Nachfrage geschuldet war. Doch auch eine Änderung bei der nach Marktkapitalisierung zweitgrößten Kryptowährung Ethereum spielte laut der Deutschen Presse-Agentur eine Rolle, da dadurch Grafikkarten bei dem Ethereum-Mining weniger nützlich wurden.

So entwickelt sich die NVIDIA-Aktie



Auch die NVIDIA-Aktie wurde 2022 deutlich von der schwachen Entwicklung des Chip-Markts gezeichnet. So verlor das Papier an der NASDAQ 2022 insgesamt 50 Prozent an Wert und fiel Mitte Oktober 2022 auf ein 52-Wochen-Tief bei 108,14 US-Dollar. Von diesem hat sich der Anteilsschein mittlerweile jedoch wieder deutlich entfernt. So konnte die NVIDIA-Aktie im neuen Jahr bereits 44,38 Prozent hinzugewinnen (Stand: Schlusskurs vom 03. Februar 2023).

Diese Signale kommen aus der Charttechnik



Und auch aus charttechnischer Sicht konnte das Papier einige wichtige Marken bereits hinter sich lassen, wie Investor’s Business Daily berichtet. So schaffte es der Anteilsschein kürzlich, sich über seine 50- und 200-Tage-Linie abzusetzen und gehört zu den Top-Performern des NASDAQ 100. Auf Grundlage technischer und fundamentaler Daten erreicht die NVIDIA-Aktie bei Investor’s Business Daily ein IBD Composite Rating von 69. Wie das einschlägige Branchenportal jedoch schreibt, sollten sich Anleger eher auf Anteilsscheine mit einem Rating von 90 bis 95 oder noch höher konzentrieren. Auf der anderen Seite würde sich die Relative-Stärke-Linie des NVIDIA-Papiers verbessern und befände sich bereits auf Konsolidierungshöhe, was als bullishes Signal gewertet werden könne. Eine steigende RS-Linie bedeute, dass eine Aktie den marktbreiten US-Index S&P 500 outperforme.



Abschließend fasst Investor’s Business Daily zusammen, dass zwar erwartet werde, dass NVIDIA in 2023 zu wachsenden Gewinnen und Umsätzen werde zurückkehren können und die Aktie außerdem im Januar wichtige Schlüsselniveaus zurückerobert habe, aus charttechnischer Sicht befände sich die Aktie jedoch noch immer unter dem Kaufpunkt und empfehle sich daher nicht zum Kauf.

Wall Street optimistisch für NVIDIA-Aktie angesichts Hype um ChatGPT



Anders sehen dies jedoch verschiedene Wall Street-Experten, die sich auf die jüngsten Entwicklungen rund um den Chatbot ChatGPT aus dem Hause OpenAIs beziehen. Bei dem Chatbot handelt es sich um eine Software, die eine Konversation mit einem Menschen täuschend echt simulieren kann. Auch das Erstellen eigener Texte ist möglich. Aktuell steht die Software der Allgemeinheit kostenlos zum Testen zur Verfügung.



Was hat das mit NVIDIA zu tun? Verschiedene Analysten halten es für möglich, dass NVIDIA von dem Hype rund um die Künstliche Intelligenz profitieren könne, wie Bloomberg berichtet.



So würde die Anwendung der KI große Rechenleistung erfordern, was dem Marktführer bei Grafikkarten und Grafikchips zugutekommen dürfte. Je mehr der Chatbot genutzt würde, desto mehr Rechenleistung werde abgefragt, was ein Aufrüsten nach sich ziehen dürfte. So hat der Computer-Konzern Microsoft erst vor Kurzem ein milliardenschweres Investment in OpenAI angekündigt, Geld das dazu genutzt werden soll, eben jene Rechenleistung zu verbessern.



So geht Citigroup-Analyst Atif Malik davon aus, dass “NVIDIA in ChatGPT einen potenziell wichtigen Nachfragetreiber bei Rechenleistung” hat, wie Bloomberg den Experten aus einer Analyse zitiert. Konkret schätzt Citi, dass NVIDIA durch den Chatbot in den nächsten zwölf Monaten Einnahmen in Höhe von drei bis elf Milliarden US-Dollar in die Kassen gespült werden könnten. Allerdings gab Malik zu bedenken, dass es recht schwierig sei, das Wachstum einer so neuartigen Software vorauszusehen.



Auch die US-Banken Wells Fargo und Bank of America gehen davon aus, dass NVIDIA von der weiteren Entwicklung der Künstlichen Intelligenz profitieren dürfte. Ähnlich optimistisch zeigt sich SPEAR Invest-Chefstrategin Ivana Delevska. Sie geht davon aus, dass die Beliebtheit des Chatbots dazu führen wird, dass ähnliche Produkte auf den Markt kommen, was den Bedarf an Chips und Rechenleistung weiter in die Höhe treiben dürfte – zugunsten von NVIDIA: “Die Leute werden sehen wie beliebt es [der Chatbot, Anmerk. d. Red.] geworden ist und dass diese Art der Anwendung zu einer ganz großen Sache werden könnte. Das wiederum wird mehr Interesse in diesem Gebiet hervorrufen, was dann viel mehr Investments von allen möglichen Unternehmen nach sich ziehen dürfte, die auch am Ball bleiben wollen”, so die Expertin laut Bloomberg. Ob NVIDIA diesen hohen Erwartungen jedoch gerecht werden kann, bleibt vorerst abzuwarten.



Redaktion finanzen.net



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