In die Zukunft blicken die Währungshüter dagegen vorsichtiger. Das bisherige Signal, wonach man kraftvoll gegen die hohe Inflation vorgehen werde, wurde abgeschwächt. Jetzt heißt es, dass weitere Zinsanhebungen angezeigt seien, soweit mehr anhaltender Inflationsdruck festgestellt werde. Dies könnte als Hinweis auf ein langsameres Straffungstempo oder gar eine Zinspause verstanden werden.
Nach wie vor spricht der geldpolitische Ausschuss nicht mit einer Stimme. Von den neuen Mitgliedern sprachen sich zwei gegen die aktuelle Zinserhöhung aus. Die beiden Notenbankerinnen Swati Dhingra und Silvana Tenreyro plädierten für ein unverändertes Zinsniveau. Sie verwiesen auf die schwächelnde Konjunktur und davon ausgehende Gefahren für den Arbeitsmarkt sowie den Umstand, dass die bisherigen Zinsanhebungen noch nicht die volle Wirkung entfacht hätten.
Die britische Wirtschaft ist derzeit besonders vielen Risiken ausgesetzt. Dazu zählen neben dem Krieg in der Ukraine und den wirtschaftlichen Folgen sowie der hohen Inflation vor allem anhaltende Probleme infolge des Brexits und die heftigen Streikwellen, die das Land derzeit durchziehen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die wirtschaftlichen Aussichten für Großbritannien in dieser Woche ungünstiger bewertet als für viele andere große Industrienationen.
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LONDON (dpa-AFX)
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