Dec 1, 2022
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Bonuszertifikate – so erzielen Sie attraktive Renditen, die besten Tipps

Written by pinmin


Wie funktionieren Bonuszertifikate?

Bei der Konstruktion eines Bonuszertifikats kombiniert der Emittent (zum Beispiel Vontobel*, Société Générale* oder HSBC)  eine Long-Position in einem Call mit Basispreis 0 (Call Strike 0 – dieser nur theoretisch existierende Call repräsentiert lediglich eine Aktie abzüglich ihrer diskontierten Dividende und ist in dieser Form nicht an einer Terminbörse handelbar) und eine Long-Position in einer Sonderform einer Put-Option. Dieser sogenannte Put Down and Out ist im Gegensatz zum klassischen Put mit einer Barriere ausgestattet. Wird diese verletzt, verfällt dieser exotische Put sofort wertlos. Durch diese Einschränkung ist der Put Down and Out deutlich günstiger als die klassische Put-Option mit identischem Basispreis.

Der Basispreis des Put Down and Out entspricht dem Bonuslevel des Zertifikats, seine Barriere definiert die Barriere des Bonuszertifikats. Daraus ergibt sich, dass der Risikopuffer umso kleiner ist, je höher der Bonusbetrag liegt, da der Emittent nur über einen bestimmten Betrag, nämlich die diskontierte Dividende der Aktie oder des Index, zur Finanzierung des Bonus-Mechanismus verfügt.

Handelt die Aktie am Bewertungstag über dem Bonuslevel, dann hat der Put Down and Out keinen inneren Wert, sodass allein der Kurs des Basiswerts maßgeblich für den Rückzahlungsbetrag des Bonuszertifikats ist. Dieser wird repräsentiert durch den Wert des Call Strike 0.

Handelt der Basiswert dagegen unterhalb des Basispreises, etwa bei 48 Euro, dann hat der Put Down and Out einen inneren Wert von 12 Euro. Dieser ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Basispreis und dem tatsächlichen Aktienschlusskurs (= 60 Euro – 48 Euro) und besteht natürlich nur, solange die Barriere intakt ist.

Sollte die Barriere des Put Down and Out während des Beobachtungszeitraums verletzt werden, verfällt der Put sofort wertlos. Nun hängt der Rückzahlungsbetrag allein vom Call Strike 0 ab, dessen innerer Wert am Bewertungstag immer exakt dem Schlusskurs der Aktie entspricht. Auch mit verletzter Barriere ist also noch eine positive Rendite möglich, allerdings müssen Anleger jeweils individuell beurteilen, inwieweit ein Kursanstieg nach Bruch der Barriere in der verbleibenden Restlaufzeit noch wahrscheinlich erscheint. Für ein neutrales Szenario muss der Basiswert dann tatsächlich bis auf das Niveau des Kaufpreises des Zertifikats ansteigen, für ein positives sogar darüber hinaus.

Tipp: Ein besonderes Merkmal des Bonuszertifikats ist dessen hohe Reagibilität bei Aktienkursen, die sich der noch intakten Barriere von 35 Euro annähern – dies gilt insbesondere kurz vor Ende der Laufzeit. Liegt der Aktienkurs etwa am Bewertungstag selbst bei 35,05 Euro, so entscheidet eine kleine Kursbewegung darüber, ob Anleger ungefähr 35 Euro zurückerhalten oder den Bonusbetrag von 60 Euro.

Je näher der Aktienkurs der Barriere kommt, desto wahrscheinlicher wird es, dass diese verletzt wird. Gleichzeitig wird der Wert des Put Down and Out gerade jetzt – kurz vor der noch intakten Barriere – maximal.



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