• Goldpreis leidet unter Zinserhöhungen
• Jüngster Anstieg wegen Bankenturbulenzen
• Julius Bär hält Goldpreisplus für ungerechtfertigt
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Goldanleger hatten in den vergangenen Monaten nur wenig Grund zur Freude: Als die US-Notenbank Federal Reserve angesichts hoher Inflation ihre Geldpolitik anpasste und sich von der Niedrigzinspolitik verabschiedete, mussste das Edelmetall kräftig Federn lassen und der Goldpreis war im September 2022 sogar bis auf 1.622 US-Dollar abgesackt. Der Zusammenhang ist dabei eindeutig: Steigen die Zinsen, lohnt sich für Anleger ein Investment in zinsbasierte Anlagen deutlich mehr – Gold, das per se keine Erträge einbringt, gehört in einem Umfeld hoher Zinsen daher zu den Verlierern.
Dass der Goldpreis in den vergangenen Wochen dennoch kräftig zulegen konnte, obwohl die internationalen Notenbanken weitere Leitzinserhöhungen durchgesetzt haben, hing vorrangig mit den Turbulenzen bei Bankaktien zusammen. Der Zusammenbruch der Kryptobank Silvergate und die Probleme bei der Silicon Valley Bank (SVB) sowie der Signature Bank hatten Anleger ebenso verunsichert wie die Turbulenzen um die First Republic Bank. Hierzulande am deutlichsten für Furore gesorgt, hat aber die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS – der Notzusammenschluss war eine direkte Folge des massiven Abzugs von Kundeneinlagen bei der CS, verstärkt durch Sorgen um ein Übergreifen der Bankenkrise auf Europa.
Profiteur der Ereignisse war der Goldpreis: Noch Anfang März wurde eine Feinunze Gold am Markt für rund 1.800 US-Dollar gehandelt. Inzwischen liegt der Preis mit rund 1.969 US-Dollar deutlich darüber (Kurs vom 02.04.2023).
Julius Bär warnt vor zu schnellem Goldpreisanstieg
Für die Privatbank Julius Bär ist das aktuelle Preisniveau für Gold aber nicht gerechtfertigt. In einem Strategiepapier, aus dem Cash.ch zitiert, geht hervor, dass der bankeigene Rohstoffexperte sein Anlageurteil fürs Gold sogar von “Neutral” auf “Cautious” gesenkt hat. Begründet wurde dies damit, dass der Goldpreis nicht nur zu schnell, sondern auch zu hoch gestiegen sei. Das 12-Monats-Preisziel wurde auf 1.725 US-Dollar gesenkt und liegt damit deutlich unter den aktuellen Notierungen. Für die kommenden drei Monate erwartet der Experte Cash.ch zufolge immerhin einen Rückgang bis auf 1.850 US-Dollar.
Dabei geht der Experte auch davon aus, dass es keinen schnellen Kurswechsel der Notenbanken geben wird – ein solcher würde den Goldpreis stützen. Seiner Ansicht nach seien die Probleme im US-Bankensektor auf ein paar wenige Regionalbanken beschränkt, ein Übergreifen auf die Branche – was die Notenbanken in Handlungszwang bringen würde – hält er damit nicht für wahrscheinlich.
Redaktion finanzen.net
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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