Sep 30, 2022
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September-Daten: Arbeitsmarkt zieht an – Zahl der Arbeitslosen sinkt wieder unter 2,5 Millionen

Written by pinmin


Mitarbeiter im VW-Werk Emden

Der konjunkturelle Abschwung bremst auch den Arbeitsmarkt aus.



(Foto: dpa)

Berlin, Luxemburg Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September gegenüber dem Vormonat um 62.000 auf 2,486 Millionen gesunken. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Freitag in Nürnberg weiter mitteilte, verbesserte sich die Arbeitslosenquote damit um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Im Vergleich zum September des Vorjahres stieg die Zahl der Arbeitslosen um 21.000.

Die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles, sagte in Nürnberg: „Der Arbeitsmarkt ist trotz steigender Preise und der Sorge vor Energieknappheit insgesamt weiter stabil. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind zu Beginn der Herbstbelebung gesunken. Die Arbeitskräftenachfrage gibt aber auf sehr hohem Niveau leicht nach.“

Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen zum Erhebungsstichtag am 12. September um 14.000 zugenommen. „Die Anstiege hängen auch mit der Erfassung der arbeitslosen ukrainischen Geflüchteten zusammen. Ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit wäre die Entwicklung deutlich besser ausgefallen“, teilte die BA mit.

Auch die Mindestlohnerhöhung werde laut dem BA nicht für Jobverluste sorgen. „Aus unserer Sicht hat der Arbeitsmarkt die Mindestlohn-Einführung gut verkraftet, und wir rechnen jetzt mit nichts anderem“, sagte BA-Chefin Nahles. Studien nach der Einführung der Lohnuntergrenze 2015 hätten gezeigt, dass es keine Beschäftigungsverluste gegeben habe. Zudem relativiere sich die Höhe des Mindestlohns ein Stück weit durch die hohe Inflation. Ab Samstag gilt bundesweit ein Mindestlohn von zwölf statt bisher 10,45 Euro pro Stunde.

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Experten hatten trotz der wirtschaftlichen Talfahrt eine stabile Entwicklung des Arbeitsmarktes erwartet und verweisen auf den hohen Arbeitskräftebedarf in Deutschland. Die führenden deutschen Forschungsinstitute rechnen damit, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter trotz erwarteter Rezession eher zu halten versuchen.

Allerdings erkundigten sich laut BA zuletzt wieder mehr Unternehmen nach den Rahmenbedingungen für Kurzarbeit. Außerdem werden weniger offene Stellen gemeldet: Die bislang hohe Nachfrage nach Arbeitskräften ging im September deutlich zurück. Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sank im September auf den niedrigsten Stand seit 2020.

>> Lesen Sie hier: Kommentar: Eine Inflationsprämie für Mitarbeiter ist gut angelegtes Geld

Zugleich verzeichnet die BA einen Rekordwert bei der Beschäftigung. Im Juli waren demnach 34,33 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. „Seit der Wiedervereinigung waren in einem Juli noch nie so viele Menschen beschäftigt wie in diesem Monat“, unterstrich Nahles.

Auch im europäischen Vergleich steht Deutschland gut da. In der Euro-Zone verharrte die Arbeitslosenquote im August auf dem Vormonatswert von 6,6 Prozent. Besonders niedrig war sie in Malta mit 2,9 Prozent und in Deutschland, wo sie nach den Eurostat-Kriterien bei 3,0 Prozent lag.

Statistisches Bundesamt: Arbeitsmarkt stagniert

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte ebenfalls am Freitag Zahlen zum Arbeitsmarkt und ist wesentlicher verhaltener. Im August stagnierte die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in der Bundesrepublik bei rund 45,4 Millionen.

„Damit ist die Erwerbstätigenzahl in saisonbereinigter Rechnung erstmals seit eineinhalb Jahren nicht weiter angewachsen.“ Bereinigt um jahreszeitliche Schwankungen gab es sogar einen minimalen Rückgang von 6000 (0,0 Prozent). In den Monaten April bis Juli habe es noch monatlich ein Plus von 34.000 bis zuletzt 20.000 Personen gegeben.

Auch nicht saisonbereinigt ging die Zahl der Erwerbstätigen im August zum Juli in ähnlichem Umfang zurück (minus 7000 Personen; 0,0 Prozent). Gegenüber dem August-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 hingegen gab es einen Anstieg von 22.000 Personen.

„Den bisherigen Beschäftigungshöchstwert in Deutschland markiert weiter der November 2019 mit 45,5 Millionen Erwerbstätigen.“ Die Bundesagentur für Arbeit legt am Vormittag die September-Daten für den Jobmarkt vor.

Mehr: Firmen wollen weniger Mitarbeiter einstellen



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