Oct 21, 2022
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Inflation: Bundesbank sieht Wirtschaft an „Schwelle zur Rezession“

Written by pinmin


Wegweiser vor dem Haupttor der Zentrale der Deutschen Bundesbank

Laut der Bundesbank wird die Inflationsrate in den kommenden Monaten zweistellig bleiben.



(Foto: dpa)

Berlin Die Bundesbank sieht Deutschland wegen der Energiekrise unmittelbar vor einer Rezession. „Die anhaltend hohe Inflation und die Unsicherheit über die Energieversorgung und ihre Kosten belasten die deutsche Wirtschaft deutlich“, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht.

Die Wirtschaft dürfte sich aus Sicht der Bundesbank-Volkswirte an der Schwelle zu einer Rezession befinden. Bereits im zurückliegenden Sommerquartal könnte das Bruttoinlandsprodukt schon nicht mehr gewachsen sein, sondern stagniert haben.

Im gerade begonnenen Winterhalbjahr werde es dann wohl „deutlich sinken“, betonte die Bundesbank die Gefahr einer Rezession. Sie versteht darunter einen deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Auch bei der Inflation gibt sie keine Entwarnung, im Gegenteil: „In den nächsten Monaten dürfte die Inflationsrate zweistellig bleiben, auch wenn einige neue Entlastungen in Kraft treten, beispielsweise die Absenkung des Mehrwertsteuersatzes auf Gas und Fernwärme ab Oktober“.

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Die Übernahme der Gasabschlagszahlung durch den Staat im Dezember habe nicht unbedingt Auswirkungen auf die Inflationsrate. Im September waren die Verbraucherpreise mit 10,0 Prozent so stark gestiegen wie seit 1951 nicht mehr, weil vor allem Energie und Nahrungsmittel deutlich mehr kosteten.

„Abwärtskräfte werden deutlich zunehmen“

Die Lage bei der Gasversorgung hält die Bundesbank in den kommenden Monaten aufgrund der fehlenden russischen Lieferungen für angespannt. Eine Rationierung von Gas sei zwar derzeit eher nicht zu erwarten. „Hohe Energiekosten können aber ähnlich wirken und dazu führen, dass insbesondere in der Industrie die Produktion sinkt“, so die Ökonomen.

Die erheblichen Kaufkraftverluste und die zurückhaltende Konsumlaune der privaten Haushalte dürften zudem zu einem Rückgang des privaten Verbrauchs führen. Außerdem mehrten sich die Anzeichen für eine Abschwächung am Bau, der etwa steigende Material- und Kreditkosten zu spüren bekomme.

„Im gerade begonnenen Winterhalbjahr werden die Abwärtskräfte voraussichtlich deutlich zunehmen“, fasste die Bundesbank die Lage zusammen. Das Ausmaß der Konjunkturschwäche sei allerdings ausgesprochen unsicher. So würde eine Gasmangellage den Abwärtsdruck verstärken.

Abhängig von ihrer Ausgestaltung wirken die neu angekündigten Maßnahmen der Bundesregierung zur Dämpfung der hohen Gas- und Strompreise aber entgegen. Die Regierung geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen wird. Für das laufende Jahr rechnet sie noch mit einem Wachstum von 1,4 Prozent.

Mehr: Inflation in der Euro-Zone knapp unter zehn Prozent



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Politik

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