Oct 26, 2022
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Zahlungsverkehr: Schub für Instant Payments: Die EU-Kommission will Gebühren für Echtzeitüberweisungen verbieten

Written by Elisabeth Atzler


EU-Kommission

Ziel der EU-Kommission ist es unter anderem, Wettbewerb und Effizienz im Zahlungsverkehr in der EU zu erhöhen.



(Foto: dpa)

Frankfurt, Brüssel Die EU-Kommission will Echtzeitüberweisungen zum Standard machen – und Banken entsprechende Vorgaben. Sie strebt an, dass alle Kreditinstitute sekundenschnelle Zahlungen anbieten müssen. Zudem sollen Echtzeitüberweisungen nicht teurer sein dürfen als eine übliche Sepa-Überweisung, die in der Regel gratis ist. Das geht aus dem Verordnungsentwurf der Kommission hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.

Für Überweisungen in Echtzeit, auch Instant Payments genannt, gibt es seit rund fünf Jahren ein europaweites Regelwerk. Echtzeit heißt dabei, dass der Betrag binnen zehn Sekunden auf dem Konto der Empfängerin oder des Empfängers gutgeschrieben wird. Bei normalen Überweisungen dauert das meist einen Arbeitstag.

Bisher werden Echtzeitzahlungen aber wenig genutzt – aus Sicht der Kommission viel zu wenig. Der Anteil von Instant Payments an allen Euro-Überweisungen in der EU habe im ersten Quartal bei elf Prozent gelegen, heißt es im Verordnungsentwurf.

Ein Drittel der Zahlungsdienstleister in der EU bietet demnach keine Echtzeitzahlungen an. Und das Tempo, in dem die Zahl der Anbieter wachse, sei zu niedrig, „was die weitere Zusammenführung eines einheitlichen Payment-Marktes der EU behindert“.

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Bei den meisten deutschen Banken und Sparkassen gibt es Instant Payments als Option. Häufig kosten die superschnellen Überweisungen extra, oft 50 Cent oder einen Euro. Da man im Alltag keine Echtzeitzahlungen braucht, werden sie auch wenig genutzt.

Instant Payments könnten Kartenzahlungen ersetzen

Ziel der EU-Kommission ist es unter anderem, Wettbewerb und Effizienz im Zahlungsverkehr in der EU zu erhöhen. Bevor die Verordnung in Kraft treten kann, muss sie mit Mitgliedstaaten und EU-Parlament abgestimmt werden.

Instant Payments gelten als innovative Technik. Bisher allerdings gibt es noch keine wegweisende und akzeptierte Neuerung in der Branche, die auf Echtzeitzahlungen basiert. Sebastian Maus, Partner der Beratungsfirma Roland Berger, erwartet aber „neue Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle, wie wir sie auch schon international beobachten können“.

So könnten durch die unmittelbare Ausführung der Überweisung etwa Kartenzahlungen an der Ladenkasse ersetzt werden. „Für Unternehmen ergeben sich Vorteile beim Abgleich von Zahlungseingängen, ein heute noch stark zeitversetzter und manueller Prozess.“

Auch Banken, die sich zur European Payment Initiative (EPI) zusammengeschlossen haben, sehen Echtzeitüberweisungen als Grundlage. Das ursprüngliche EPI-Ziel, ein eigenes neues Zahlungssystem samt einer neuen Bezahlkarte zu schaffen, wurde allerdings verworfen. Die Absicht war, dass europäische Geldhäuser unabhängiger von mächtigen US-Konzernen wie Mastercard, Visa und Paypal werden sollen.

Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber sieht einen Schub für Instant Payments ebenfalls positiv: „Es ist heute schlichtweg nicht mehr zeitgemäß, wenn wir die Zahlungsabwicklung in Tagen und Stunden messen müssen. Dass Zahlungsabwicklungen in Echtzeit zum neuen Standard werden, ist ein Gewinn für Verbraucher“, sagte er dem Handelsblatt.

Ferber mahnte aber an, es müsse sichergestellt werden, „dass Verbraucher die gleichen Verbraucherschutz- und Sicherheitsstandards genießen wie bei regulären Sepa-Zahlungen“. So gilt es als wichtig, dass Verbraucher fehlerhafte Instant Payments notfalls binnen einer gewissen Frist zurückrufen können.

Mehr: „Buy now, pay later“: EU plant strengere Regeln für Onlineshopping auf Pump



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