Oct 27, 2022
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Konjunktur: US-Wirtschaft wächst im Sommerquartal überraschend stark

Written by pinmin


US-Flagge

Das Land litt zuletzt unter der hohen Inflation.


(Foto: IMAGO/Icon Sportswire)

Washington Die US-Wirtschaft ist im Sommer ungeachtet der hohen Inflation und steigender Zinsen überraschend stark gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 2,6 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag zu seinen vorläufigen Berechnungen mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Plus von 2,4 Prozent gerechnet.

Im Frühjahr war die US-Wirtschaft noch um 0,6 Prozent geschrumpft. In diesem Wachstumstempo dürfte es Experten zufolge aber nicht weitergehen – manche rechnen sogar mit einer Rezession.

„Die Belastungen durch die massive geldpolitische Straffung der US-Notenbank werden nun immer sichtbarer“, sagte Ökonom Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG. „Das Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession steht bevor.“ Erste Warnsignale lassen sich aus den Details zum Sommerquartal herauslesen. So wuchsen die privaten Konsumausgaben – die wichtigste Stütze der Konjunktur – mit 1,4 Prozent langsamer als im vorangegangenen Vierteljahr mit 2,0 Prozent.

Die starke Inflation nagt an der Kaufkraft der Verbraucher. Zwar schnellten die Exporte trotz des starken Dollar um 14,4 Prozent nach oben, doch zugleich sanken die Importe um 6,9 Prozent. „Die rückläufigen Importe sind eher Zeichen für eine sich abschwächende Inlandskonjunktur“, sagte Hepperle.

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Angesichts der anhaltend hohen Inflation im Land hat sich die Konsumlaune jüngst deutlich eingetrübt. Die US-Notenbank Federal Reserve stemmt sich mit kräftigen Zinserhöhungen gegen den Anstieg der Verbraucherpreise, die zuletzt um 8,2 Prozent zulegten.

Fed dürfte kommende Woche Zinsen weiter erhöhen

Die Fed steht vor ihrem vierten großen Zinsschritt in Folge und könnte die Obergrenze des geldpolitischen Schlüsselsatzes kommende Woche auf 4,0 Prozent nach oben schrauben.

„Auch wenn im laufenden vierten Quartal noch ein positives Wachstum zu Buche steht dürfte, im kommenden Jahr wird dann auch die US-Wirtschaft in die Rezession rutschen“, sagte auch der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel.

Mit den steigenden Zinsen sind die Kosten für Baudarlehen mittlerweile so hoch wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Entsprechend hat sich die Baukonjunktur kräftig abgekühlt. Vor diesem Hintergrund hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognosen für die weltgrößten Volkswirtschaft eingedampft. Sie soll in diesem Jahr um 1,6 und 2023 nur noch um 1,0 Prozent wachsen.

Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigt leicht

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Fed bei ihren geldpolitischen Entscheidungen ist die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt. Diese hat sich in der vergangenen Woche kaum verändert. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg geringfügig um 3000 auf 217.000, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 220.000 gerechnet.

Das Niveau der Hilfsanträge bleibt im längeren Vergleich nach wie vor niedrig. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gelten als kurzfristiger Indikator für die Entwicklung des US-Arbeitsmarkts. Der Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt bleibt robust und viele Unternehmen klagen über einen Mangel an Arbeitskräften.

Mehr: Inflation und „gefühlte Rezession“ – Biden droht ein Wahldesaster



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Politik

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