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Stärker als erwartete Daten vom US-Arbeitsmarkt haben den DAX am Donnerstag auf Talfahrt geschickt. Solange der Arbeitsmarkt robust bleibt, dürfte die Fed weiter an der Zinsschraube drehen, so die Sorge vieler Anleger.
Der deutsche Leitindex fiel am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit Anfang April. Zum Handelsschluss stand das Minus bei 2,57 Prozent. Mit nunmehr 15 528 Punkten hat der DAX gleich mehrere wichtige charttechnische Linien nach unten durchbrochen – das gilt als schlechtes Zeichen für die weitere Kursentwicklung.
Auslöser für den Kursrutsch waren die Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Der Privatsektor hat im Juni deutlich mehr neue Stellen geschaffen als erwartet, gleichzeitig gab es weniger Entlassungen. 500.000 neue Arbeitsplätze sind der stärkste Anstieg seit Februar 2022. Experten hatten im Vorfeld nicht einmal ein halb so starkes Plus erwartet.
Für die US-Notenbank und ihren geldpolitischen Straffungskurs ist ein starker Arbeitsmarkt ein Problem für die Bekämpfung der Inflation. Eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften kurbelt auch das Lohnwachstum und damit die Inflation weiter an. Wie aus den Fed-Protokollen am Mittwoch hervorging, soll es nach der jüngsten Zinspause bald weitere Erhöhungen geben.
Marktanalyst Craig Erlam vom Finanzdienstleister Oanda schriebt in einem Kommentar: “Wenn eine Zinserhöhung in diesem Monat nicht schon feststand, dann ist sie es jetzt wahrscheinlich. Diesen Bericht kann man einfach nicht ignorieren. Ich bin mir sicher, dass jeder seine Erwartungen daraufhin nach oben korrigieren und sich fragen wird, wie lange die Erholung des Arbeitsmarktes noch anhalten kann. Wie hoch müssen die Zinsen steigen?”
Auch die US-Märkte reagierten am Donnerstag mit Verlusten. Der S&P 500 fiel um 0,83 Prozent auf 4.410 Zähler. Der Tech-Index Nasdaq 100 fiel um 0,79 Prozent auf 15.084 Punkte.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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