Wie der DAX-Konzern mitteilte, will er einen “signifikanten” Betrag an ausgewählte Organisationen spenden, die sich gegen Diskriminierung und Hass, einschließlich Rassismus und Antisemitismus, einsetzen. Auf die Finanzprognose 2023 hat die Ankündigung laut adidas keine unmittelbare Auswirkung.
Die Yeezy-Sneaker warten seit dem Ende der Kooperation in Warenhäusern weltweit auf ihre Bestimmung. Ob und wann adidas weitere Produkte aus dem Lagerbestand auf den Markt bringt, werde derzeit geprüft, so der Konzern.
Die Entscheidung ist relevant für das Jahresergebnis. Bisher hat adidas im schlechtesten Fall, inklusive der Nichtverwendung und kompletten Abschreibung des Yeezy-Restbestands, einen berichteten operativen Verlust von maximal 700 Millionen Euro für 2023 in Aussicht gestellt.
CEO Björn Gulden hatte bereits auf der Hauptversammlung des Konzerns am 11. Mai den Aktionären eine Lösung durch Verkäufe in Aussicht gestellt. Eine andere Option, wie zum Beispiel die Ware zu verbrennen, sei “nicht die Lösung”. “Weil ich glaube, mehrere Millionen Paar zu verbrennen, ist nicht Sinn der Sache”, sagte Gulden den Aktionären. Laut CEO hat der restliche Lagerbestand der Yeezy-Schuhe einen Wert von rund 500 Millionen Euro, “mit einem Verkaufswert weit über 1 Milliarde Euro”.
“Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschlossen, mit dem Verkauf eines Teils der verbleibenden adidas Yeezy Produkte zu beginnen”, sagte Gulden nun. “Verkaufen und Spenden war bei allen Organisationen und Stakeholdern, mit denen wir gesprochen haben, die bevorzugte Option.”
adidas hatte die lukrative Yeezy-Partnerschaft mit Kanye West im Herbst beendet, nachdem dieser sich öffentlich antisemitisch geäußert hatte. Von West sind weitere unangemessene Äußerungen kolportiert. adidas-Aktionäre haben in den USA mindestens eine Sammelklage eingereicht, adidas habe es versäumt, seine Investoren frühzeitig über Wests antisemitische Äußerungen und sein “extremes Verhalten” zu informieren. Zudem habe adidas es versäumt “sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um das negative finanzielle Risiko zu begrenzen, falls die Partnerschaft aufgrund von Wests Verhalten beendet werden sollte”.
FRANKFURT (Dow Jones)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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