Nachdem FUD im letzten Jahr zu einem Bank-Run bei Binance geführt hatte, bleibt es unruhig bei der umsatzstärksten Krypto-Börse der Welt. In den vergangenen Tagen wurde bei dem viel beachteten (und auch belachten) Schlag der US-Justiz gegen Bitzlato eben nicht nur die wenig bedeutende russische CEX betrachtet, sondern auch Binance in den Fokus gerückt. Denn Binance soll nach On-Chain-Daten rund 350 Millionen $ für die nun verbotene Bitzlato-Exchange bewegt haben. Wenn man sich die Transaktionsparteien von Bitzlato anschaut, war Binance eben die einzige Major-Exchange mit Beteiligung.
Doch damit nicht genug – nun räumt Binance auch noch ein, dass man Nutzergelder und Token-Sicherheiten versehentlich vermischt habe. Die Kundengelder wurden somit auf das Wallet geschoben, das eigentlich für die Besicherung eigener Token gedacht war. Wirklich vertrauenswürdig wirkt dies nicht, in einer Zeit, in welcher Proof-of-Reserves immer wichtiger werden und die Deckung der Token mit Kundeneinlagen auf massive Probleme hinweist.
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Bloomberg-Bericht: Binance vermischt Kundengelder mit Token-Sicherheiten
In einem jüngst erschienenen Bericht von Bloomberg verweist das US-Nachrichtenmagazin auf die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es bei der Deckung der eigenen Binance-Token zu einer Vermischung kam. Insgesamt gibt es aktuell 94 Coins, die von der umsatzstärksten Krypto-Börse herausgegeben werden. Für rund die Hälfte dieser Token liegen die Sicherheiten auf dem sogenannten Wallet „Binance 8“, das jedoch deutlich mehr Token enthält, als für die Besicherung erforderlich sind. Diese Überbesicherung deutet auf eine Vermischung der Token-Sicherheiten mit Kundengeldern hin.
Die B-Token von Binance
Viele digitale Assets sind für eine bestimmte Blockchain konzipiert – beispielsweise BTC für die Bitcoin-Blockchain. Wenn jedoch eine einfache Nutzung auf der Binance Chain möglich sein soll, ohne komplexe Cross-Chain-Mechanismen anzuwenden, setzt die Krypto-Börse auf die Herausgabe sogenannter B-Token. Mit der eigenen Version von Bitcoin wird diese dann auf der BNB Smart Chain oder BNB Beacon Chain nutzbar. Damit die Nutzer Sicherheit erhalten, verspricht Binance die 1:1 Deckung mit den Coins, auf welchen die B-Variante basiert. Es handelt sich somit genau genommen um Stablecoins, die eben nicht an den US-Dollar, sondern an andere Kryptowährungen geknüpft sind.
Da der Terra-Crash – das ehemals führende Netzwerk für Stablecoins – auch einem sinkenden Vertrauen geschuldet war und sich damit der Stablecoin-Kurs vom US-Dollar entkoppelte, ist Vertrauen eine maßgebliche Komponente. Mit der Vermischung von Kundengeldern und Token-Sicherheiten fällt es auf den ersten Blick schwer, die Proof-of-Reserves zu analysieren. Dies dürfte erst anders sein, wenn Binance wieder vollständig Kundengelder segregiert hat.
Binance-Sprecher versichert: „Vermögenswerte wurden und werden 1:1 abgesichert“
Bei all der Gerüchte und all der Unsicherheit, die den digitalen Währungsmarkt in 2022 erfasst haben, ist sich Binance der Problematik bewusst. Denn die FTX-Krypto-Börse veruntreute Kundengelder im großen Stil. Nun versichert man jedoch, dass bei Binance alle Vermögenswerde 1:1 abgesichert wurden und werden. Man möchte den Fehler genau analysieren und ist bereits dabei, die Vermögenswerte auf andere Sicherheiten-Wallets zu transferieren. Schließlich legt man in den eigenen Richtlinien fest, dass eine getrennte Verwahrung von Kundengeldern und Token-Sicherheiten erforderlich ist – diese Segregation von Kundengeldern und eigenem Vermögen/Sicherheiten für Token ist übrigens in der gesamten Finanzbranche Usus.
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Mehr Compliance im Kryptomarkt ein langer Weg
Das Bedürfnis, Proof-of-Reserves vorzulegen, stieg nach dem FTX-Crash. Dennoch streiten sich Experten noch über den besten Weg, die Deckung der Kundeneinlagen und mithin auch die Sicherheiten für eigens ausgegebene Token nachzuweisen. Nansen-Analyst Andrew Thurman verweist in einem jüngst erschienen Tweet, dass durch den verstärkten Fokus auf On-Chain-Daten wohl weiterhin Fehler auftauchen werden.
Die Krypto-Börsen tun sich gut daran, kontinuierlich auf die Analysen einzugehen, ihr Handeln zu optimieren und das Vertrauen der Kunden zu stärken – denn zentralisierte Akteure leben nun einmal von dem Vertrauen dieser Kunden.
Krypto-Alternativen: Historisch lukratives Marktsegment handeln
Kryptowährungen bleiben ein vergleichsweise riskantes Asset mit damit korrespondierend überdurchschnittlichen Renditechancen. Dies gilt umso mehr für die historisch lukrativen Krypto-Presales. Risikoaffine Investoren auf der Suche nach marktschlagenden Renditen könnten einen Blick auf das neue dezentrale Gaming-Ökosystem von Meta Masters Guild, den Move-2-Earn-Coin Fight Out oder das NFT-Game Calvaria werfen.
Autor: Daniel Robrecht
Nach seinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium entschied sich Daniel für eine Tätigkeit als freiberuflicher Autor und verfasst mittlerweile seit rund 10 Jahren qualitative Publikationen zu diversen Fachthemen. Als Investor sammelte er jahrelang Erfahrung mit Aktien & Kryptowährungen. Neben einem langfristigen Investitionsansatz agiert Daniel auch leidenschaftlich kurzfristig an den Märkten. Durch gezielte Weiterbildungen an internationalen Hochschulen hat er sich ein umfangreiches Wissen rund um die Kapitalmärkte, Aktien, Kryptowährungen und Decentralized Finance angeeignet. Primär konzentriert sich Daniel auf allgemeine Markttrends, spannende Aktien, Wirtschaftsnachrichten und den digitalen Währungsmarkt. Auch im Privatleben gibt es für ihn keinen Tag ohne die Finanzmärkte. Als Autor schreibt Daniel für führende deutschsprachige Publikationen in diesem Bereich. Daniel publiziert unter anderem für Finanzen.net, Business2Community, und FXStreet.de. Daniel auf LinkedIn.
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