PARIS/LONDON (dpa-AFX) – Die europäischen Aktienmärkte sind am Rosenmontag ohne wegweisende Impulse in die neue Woche gestartet. Nach einem durchwachsenen Morgen hielten sich die Indizes zuletzt nah an ihrer Freitagsniveaus. Angesichts eines Feiertags in den USA fehlen Vorgaben von der Wall Street.
Der EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) notierte gegen Mittag mit 4275,59 Punkten nahezu unverändert. Im Mittelpunkt blieben die Bedenken der Anleger hinsichtlich der Zinsentwicklung. Zuletzt hatte die Sorge, die US-Notenbank Fed könnte noch länger restriktiv bleiben und ihr Straffungstempo sogar wieder anziehen, die Anleger auf beiden Seiten des Atlantiks verunsichert.
Auf Länderebene ging es für den französischen CAC 40 leicht um 0,09 Prozent auf 7340,97 Punkte abwärts. Der britische FTSE 100 bewegte sich mit 8006,11 Punkten kaum vom Fleck. Beide Indizes konnten ihre jüngsten Rekorde nicht übertreffen, der FTSE hielt sich aber immerhin über der Marke von 8000 Punkten.
Auf Unternehmensseite lieferte Faurecia Gesprächsstoff. Der Autozulieferer schnitt 2022 operativ etwas besser ab als abwartet. Die Titel zogen um 2,2 Prozent an und stützen damit auch andere Branchenwerte wie Aktien des Wettbewerbers Valeo mit plus 1,7 Prozent. Die europäische Autobranche gehörte denn auch in der Sektorwertung zum Favoritenkreis.
Führend waren die Bergbauwerte mit einem Anstieg um ein Prozent ihres Branchenindex. Treiber war Optimismus für die Wirtschaft Chinas nach einem positiven Kommentar der US-Bank Goldman Sachs zum Erholungspotenzial chinesischer Unternehmen nach der Corona-Öffnung des Landes. China ist ein wichtiger Rohstoffnachfrager.
Unter den Verlierern war dagegen der Haushalts- und Körperpflegesektor mit einem Abschlag von 0,4 Prozent. Hier fiel die Aktie von Reckitt (Reckitt Benckiser) mit einem Minus von 1,8 Prozent in London negativ auf. Ein freiwilliger Rückruf von Babynahrung in den USA verunsicherte hier die Anleger. Laut dem Jefferies-Experten Martin Deboo besteht die Gefahr, dass der Ruf der Marke Enfamil davon beeinträchtigt wird.
Die Titel der Raiffeisen-Bank (Raiffeisen) sackten in Wien um 7,2 Prozent ab, weil das österreichische Finanzinstitut wegen der geltenden Russland-Sanktionen mit seinem dortigen Geschäft ins Visier des US-Finanzministeriums geraten ist.
Aktien von Almirall (Raiffeisen), einem spanischen Pharmaunternehmen, zogen dagegen nach den Umsatzzahlen für 2022 um 4,1 Prozent an. Die Erlöse wurden hier angetrieben von Dermatologie-Produkten.
Analystenstimmen wirkten sich vereinzelt aus: Orsted etwa zogen in Kopenhagen um 1,8 Prozent an nach einer Kaufempfehlung des Investmenthauses Jefferies. Analyst Ahmed Farman bezeichnete den Spezialisten für Offshore-Windenergie als Branchenfavoriten, was er mit nachlassendem Inflationsdruck und politischem Rückenwind begründete.
Auf der anderen Seite wurden die Telefonica-Titel (Telefonica) von der Deutschen Bank aus Bewertungsgründen auf “Hold” abgestuft, was die Aktien des spanischen Telekom-Konzerns etwa ein Prozent ins Minus drückte./tih/mis
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