Jan 20, 2023
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US-Ermittlungen gegen Krypto-Börse Binance: Krypto-Investmentfirmen sollen Kommunikation offenlegen

Written by pinmin


• US-Staatsanwaltschaft mit Informationsgesuchen an Krypto-Investmentfirmen bezüglich Verbindung zu Binance
• Binance offenbar seit 2018 im Visier der Behörden wegen möglicher unlizenzierter Geldübermittlung, Geldwäsche und Sanktionsverstößen
• Bislang keine Anklage gegen Binance


Seit dem Zusammenbruch der Kryptobörse FTX und den anschließend ans Licht gekommenen Machenschaften von Sam Bankman-Fried und Co. ist der Ruf nach einer strengeren Überwachung und Regulierung des Kryptomarktes wieder lauter geworden. “Die Regulierungsbehörden werden diese Branche zu Recht viel, viel strenger prüfen, was wahrscheinlich eine gute Sache ist”, sagte selbst Changpeng Zhao, Gründer und Chef der weltgrößten Kryptobörse Binance, im November 2022 laut “The Washington Post”. Dabei steht auch Binance selbst im Visier – und zwar dem der US-Staatsanwaltschaft. Bereits seit 2018 soll es laut “Reuters” Ermittlungen gegen die Kryptobörse geben. Nun wurden im Rahmen der bundesstaatlichen Untersuchungen offenbar mehrere US-Investmentfirmen dazu aufgefordert, Aufzeichnungen über ihre Kommunikation mit Binance zu übergeben.

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Binance stopft Schlupflöcher für illegale Machenschaften


Laut “The Washington Post” erhielten US-amerikanische Hedgefonds, die mit der Kryptobörse Binance Geschäfte machen, bereits in den letzten Monaten Zwangsvorladungen. Diese seien Teil einer langjährigen Ermittlung gegen Binance wegen möglicher Verstöße gegen die Gelwäschevorschriften. Wie “Reuters” berichtet, hatten US-Staatsanwälte bereits 2020 von Binance umfangreiche interne Aufzeichnungen über die Geldwäschekontrollen sowie Gespräche verlangt, an denen Zhao und andere Führungskräfte beteiligt waren. Begonnen haben sollen die Ermittlungen, die sich laut der Nachrichtenagentur außerdem auch auf mögliche unlizenzierte Geldübermittlungen und Verstöße gegen strafrechtliche Sanktionen konzentrieren, jedoch bereits zwei Jahre früher, also kurz nach der Gründung von Binance im Jahr 2017. Damals soll es möglich gewesen sein, sich lediglich mit einer E-Mailadresse bei der Kryptobörse zu registrieren, wodurch anonyme Transaktionen ermöglicht und Geldwäsche einfach gemacht wurde. Auch sollen Aufsichtsbehörden in den Vereinigten Staaten und anderswo laut “Reuters” bewusst umgangen worden sein. “Binance hatte nicht den Ruf, eine verantwortungsbewusste Börse zu sein”, sagte auch John Ghose, ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Justizministeriums, gegenüber “The Washington Post”.


Bei Binance selbst gibt man mittlerweile zu, dass man zur Anfangszeit des Unternehmens Defizite bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gehabt habe. Mittlerweile habe sich das jedoch geändert. Die Kryptobörse kommuniziere täglich mit “praktisch jeder Aufsichtsbehörde auf der ganzen Welt”, sagte Patrick Hillmann, Chief Strategy Officer von Binance, im Gespräch mit “The Washington Post”. “In den letzten zwei Jahren hat das Unternehmen seine Haltung komplett geändert”, so Hillmann weiter. “Jetzt, da wir diese Ressourcen haben, sind wir mit Sicherheit eine der proaktivsten Parteien, um gewaschene Gelder zu identifizieren, einzufrieren und zurückzubekommen”.


Außerdem hat sich Binance nach Informationen von “Cointelegraph” der Chamber of Digital Commerce angeschlossen, einer Lobbygruppe, die Einfluss auf zukünftige Regulierungen des Kryptosektors nehmen will, und ist der Association of Certified Sanctions Specialists (ACSS) beigetreten. Diese wurde laut Informationen auf ihrer Webseite gegründet, “um die Einhaltung von Sanktionen voranzutreiben, indem es die berufliche Entwicklung der Personen unterstützt, die diese Bemühungen leiten”. Dennoch soll Binance zwischen August 2021 und November 2022 laut “Reuters” iranische Transaktionen im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar abgewickelt haben – trotz bestehender US-Sanktionen, die den Iran vom globalen Finanzsystem abschneiden sollen.

Unternehmensstruktur der Krypto-Börse erschwert US-Behörden die Arbeit


Laut “The Washington Post” sei es jedoch eine der größten Herausforderungen für die Ermittler zu beweisen, dass Binance überhaupt den US-Gesetzen unterliegt. So hat die Binance Holding Ltd., eine Briefkastenfirma, die mehrere Binance-Tochtergesellschaften betreibt, ihren Sitz auf den Caymans. Die primäre Offshore-Börse des Unternehmens, Binance.com, ist nicht in den Vereinigten Staaten tätig. “Binance.com ist kein US-Unternehmen”, sagte Binances Chief Strategy Officer Hillmann laut “Reuters”. Daher glaube das Unternehmen auch nicht, dass es sich beim Finanzministerium registrieren müsse. Das sei aber eine Grundvoraussetzung für die Einhaltung des Bankgeheimnisgesetzes, so “The Washington Post”.


Tatsächlich haben Nutzer aus den USA nur Zugang zu Binance.US – einer separaten Börse, die von einer US-Firma betrieben wird und laut “Reuters” seit 2019 beim Finanzministerium als Gelddienstleistungsunternehmen registriert ist. Laut Binance-CEO Zhao sei Binance.US eine “völlig eigenständige Einheit”, die unabhängig von Binance.com operiere. Kunden von Binance.US stehen dabei – im Vergleich zur Hauptbörse Binance.com – nur begrenzte Investmentmöglichkeiten zur Verfügung. So ist es bei Binance.US beispielsweise nicht möglich mit Krypto-Derivaten zu handeln. Die Nachrichtenagentur legt jedoch nahe, dass die US-Kryptobörse nur eingerichtet wurde, um die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden von der Hauptplattform abzulenken. Angeblich habe sich Changpeng Zhao Sorgen darüber gemacht, die US-Behörden könnten Zugang zu den internen Aufzeichnungen von Binance erhalten.


Die aktuellen Informationsgesuche der Staatsanwaltschaft an US-Krypto-Hedgefonds könnten jedoch in Zusammenhang mit möglicherweise unerlaubtem Handel an der Offshore-Börse Binance.com stehen. Denn während mehrere große Krypto-Hedgefonds aus den USA gegenüber “The Washington Post” angaben, dass sie nur die Trading-Plattform Binance.US oder generell lieber die börsennotierte Krypto-Handelsplattform Coinbase nutzen würden, sagte der CEO einer New Yorker Investmentfirma gegenüber der Zeitung, dass seine Firma über Unternehmenseinheiten außerhalb der USA an der Offshore-Börse von Binance handeln würde. Zwar sei dies für US-Bürger verboten, aber Unternehmen und Bürger seien sehr unterschiedlich, so der Hedgefonds-Manager.

Anklage gegen Binance könnte Krypto-Welt neuen Schlag versetzen


Bislang ermittelt die US-Staatsanwaltschaft lediglich. Eine Anklage gegen Binance – oder einen der Krypto-Hedgefonds – wurde noch nicht erhoben. Die aktuellen Vorladungen bedeuten laut “The Washington Post” auch nicht, dass eine Anklage kurz bevorsteht. Laut Informationen von “Reuters” würde die Staatsanwaltschaft aktuell das weitere Vorgehen diskutieren und abwägen, ob ein Vergleich angestrebt werde oder es genügend Beweise für eine Anklage gegen die Krypto-Börse gebe. Laut der Nachrichtenagentur glaubt ein Teil der beteiligten Bundesanwälte jedoch, dass es die bereits gesammelten Beweise rechtfertigen würden, aggressiv gegen Binance vorzugehen und sogar Strafanzeige gegen Gründer Changpeng Zhao und andere Führungskräfte zu erheben. Sollte es tatsächlich zu einer Anklage kommen, könnte das aufgrund der dominanten Rolle von Binance im Sektor zu einem erneuten Beben am Krypto-Markt führen, an dem momentan ohnehin eine große Unsicherheit herrscht.


Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Iryna Budanova / Shutterstock.com



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