Seit dem “Merge”, dem Wechsel bei Ethereum von Proof of Work (PoW) zu Proof of Stake (PoS), hat sich das zweitgrößte Blockchain-Netzwerk stark verändert. Mehr Ether befinden sich mittlerweile im Staking als je zuvor und auch im Hinblick auf Dezentralität und Zensurresistenz hat das Upgrade seine Spuren im Netzwerk hinterlassen.
Seit Ethereums Übergang zu Proof of Stake sind nicht mehr Miner, sondern Staking-Validatoren verantwortlich für die Verarbeitung von Transaktionsblöcken. Um ihren Profit zu steigern, verwenden die meisten – fast 90 Prozent aller ETH-Staking-Validatoren – die MEV-Boost-Software. Mit dieser Software können sie ganz einfach die profitabelste Abfolge von Transaktionen auswählen und dadurch ihre Staking-Rendite maximieren.
Was ist MEV Boost?
MEV steht für “Miner Extractable Value” und MEV Boost beschreibt bestimmte Software-Lösungen, die ETH-Staking-Validatoren dabei unterstützen, die wirtschaftlich attraktivste Reihenfolge von Transaktionen für die Aufnahme in einen neuen ETH-Transaktionsblock zu wählen.
Seit der Umstellung von Ethereum auf Proof of Stake hat sich die MEV-Boost-Software als Standard unter den Validatoren entwickelt, da sie ihnen ermöglicht, ihre Staking-Rendite zu maximieren. Allerdings hat die Integration einer Zensurfunktion in bestimmten MEV-Boost-Softwares auch zu Bedenken hinsichtlich der Zensurresistenz des Ethereum-Netzwerks geführt.
Was an Validatoren-Software problematisch sein kann
Das Problem an der MEV-Boost-Software ist, dass sie die Zensur-Resistenz von Ethereum beeinträchtigen kann, da sie Validatoren die Kontrolle über die Auswahl der Transaktionen in den von ihnen validierten Blöcken nimmt.
Unmittelbar nach dem Merge sorgte dieser Umstand dafür, dass fast alle Validatoren eine MEV-Boost-Software verwendet haben, die bestimmte Transaktionen zensiert. Die damals populärste MEV-Boost-Software Flashboats dominierte den Markt und blockierte Transaktionen, die in Verbindung mit Adressen auf einer Liste der OFAC enthalten sind.
Die OFAC ist eine Unterabteilung des US-Finanzministeriums, die bestimmte Wirtschafts- und Handelssanktionen durchsetzt, um die Sicherheitsinteressen der USA zu wahren. Im August 2022 hat die OFAC so etwa Tornado Cash und einige damit verbundene Ethereum-Adressen auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Da sich Flashbots, das Unternehmen hinter der damals populärsten MEV-Boost-Software an die Liste der OFAC gehalten hat, führte das dazu, dass im November 2022 rund 70 Prozent aller Ethereum-Blöcke bestimmte Transaktionen zensierten. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein und das Blatt hat sich zugunsten der Dezentralität von Ethereum gewendet.
Das Ende der Zensur auf Ethereum?
Da die MEV-Boost-Software von Flashbots Open Source ist, kann sie von jedem modifiziert werden, um die Zensur zu entfernen. Das hat dazu geführt, dass neue MEV-Boost-Anbieter auf den Markt gekommen sind, wie beispielsweise Agnostic und Ultrasound Money, die MEV Boost nutzen, jedoch keine Transaktionen zensieren. Wie die Grafik von Mevwatch.info zeigt, hat das dazu geführt, dass der Anteil an Transaktionsblöcken, die keine Zensur durchführen, auf über 70 Prozent gestiegen ist.
Die jüngste Entwicklung zeigt somit, dass sich die Zensurresistenz bei Ethereum deutlich verbessert hat. Anbieter wie Agnostic und Ultrasound Money, die keine Transaktionen zensieren, bringen frischen Wind in die Szene. Es ist daher zu erwarten, dass die Zensur auf Ethereum weiter abnehmen wird. Doch der Weg ist noch lang. Immer noch verwenden knapp 30 Prozent der Validatoren die MEV-Boost-Software, die bestimmte Transaktionen zensiert. Wer selbst überprüfen will, welche Staking-Anbieter Transaktionen zensieren und welche nicht, kann dies unter Mevwatch.info tun.
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