Nov 15, 2022
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Nach FTX-Pleite: BNB oder FTT? Eine Frage des Vertrauens

Written by pinmin

Mit dem Scheitern der Krypto-Börse FTX verlor auch der hauseigene FTT-Token wenig überraschend innerhalb kürzester Zeit mehr als 70 Prozent seines Wertes. Doch woher kommen die Börsen-eigenen Token wie FTT, BNB, CRO und Co. eigentlich?

Börsen-Token sollen dabei helfen, Protokolle zu stabilisieren, Transaktionsgebühren zu begleichen oder Belohnungen auszuschütten. Außerdem können Kunden der jeweiligen Börsen Gebühren sparen, wenn sie die dazugehörigen Token nutzen. Entgegen diesem eigentlichen Nutzen fungieren viele der Börsen-Token allerdings lediglich als gefühltes Investment in das jeweilige Krypto-Unternehmen. Anleger spekulieren also, wie am klassischen Finanzmarkt, auf die Entwicklung von Binance, Crypto.com und Co.

FTT und BNB als Reserve-Währungen?

Doch genau hier beginnt das Problem. Dem geleakten Balance Sheet von FTX zufolge hatte die nun insolvente Krypto-Börse mindestens 20 Prozent der Reserven im hauseigenen Token. Bei FTX kam es demnach zum Liquiditäts-Verlust, nachdem der FTT-Kurs rapide an Wert verloren hatte. Beim Terra-Crash im Zusammenhang mit dem algorithmischen Stablecoin im Mai verlief es ähnlich. Der Binance-CEO Changpeng “CZ” Zhao griff dieses Problem jüngst auf und distanzierte sich:

Verwende niemals einen von dir selbst erstellten Token als Sicherheit. […] Binance hat BNB nie als Sicherheit verwendet und wir haben nie Schulden aufgenommen.

Changpeng “CZ” Zhao auf Twitter

Als Reaktion auf die Skandale rund um FTX rief er anschließend zu mehr Transparenz bei Börse-Beständen: das sogenannte Proof of Reserves (PoR). Binance veröffentlichte kurze Zeit später eine Übersicht. Insgesamt halte man 475.000 BTC, 4,8 Mio. ETH, 17,6 Mrd. USDT, 21,7 Mrd. BUSD, 601 Mio. USDC und 58 Mio. BNB. Wenig später kündigten auch die Krypto-Börsen OKX, Bybit und KuCoin die Offenlegung ihrer Reserven an.

FTT und BNB: Die Tokenomics

Der Unterschied zwischen Binance und FTX in Bezug auf die Börsen-nativen Token wird deutlich, wenn man die Tokenomics gegenüberstellt. Beide Kryptowährungen setzen auf Proof of Stake. Auch die sogenannte Burn Rate verfolgt relativ gleiche Ansätze. Beide Projekte wollen 50 Prozent der erstellten Token “verbrennen” und damit die restliche Umlaufmenge wertvoller machen. Genau wie die Binance-Währung basiert der FTX-Token auf keiner eigenen Blockchain, sondern läuft als ERC20-Token auf der Blockchain von Ethereum. Die beiden Kryptowährungen weisen grundlegend betrachtet kaum Unterschiede auf. Beide Börsen-Währungen bringen Nutzer-Vorteile mit sich und konnten im Bullenmarkt rasante Kursgewinne verzeichnen. Dennoch kam es beim FTX-Token zum massiven Abverkauf. Der Grund: Vertrauensverlust.

Als die Gerüchte um die Insolvenz von FTX hochkochten, baute sich nachhaltiger Verkaufsdruck auf FTT auf. Als die skandalösen Enthüllungen ans Licht kamen, fiel die Kryptowährungen und das Vertrauen darauf regelrecht zusammen. Letztendlich spielt das Vertrauen eine entscheidende Rolle. Als es bei FTX gebrochen war, war das Scheitern des hauseigenen Tokens vorprogrammiert. BNB zum Vergleich genießt mit Platz 4 nach Marktkapitalisierung noch immer großes Vertrauen bei Investoren. Wie sich Börsen-native Kryptowährungen in Zukunft entwickeln, bleibt allerdings abzuwarten.

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