Nov 11, 2022
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Richemont-Aktie schiesst dennoch hoch: Richemont mit tiefroten Zahlen – Patricia Gandji steigt in Geschäftsleitung auf

Written by pinmin


Die Umsätze von Schmuck und Uhren legten derweil kräftig zu.

Für das im September abgeschlossene Halbjahr wies Richemont am Freitag einen Verlust von 766 Millionen Euro aus. Der Verkauf von YNAP an den britischen Onlinehändler Farfetch zog eine Belastung in Milliardenhöhe nach sich, das meiste davon in Form von Wertberichtigungen.

Zur Erinnerung: Ende August hatte Richemont die Weichen des defizitären Onlinegeschäfts gestellt und damit verbunden den Verkauf von YNAP an Farfetch angekündigt. Zusammen mit den Briten will Richemont nun eine breit aufgestellte, unabhängige und weltweit tätige Onlinehandelsplattform aufbauen.

Vor Abschreiber mit hohem Gewinn

Mit dem YNAP-Dämpfer hatten Analysten gerechnet. Die Umklassifizierung von YNAP in der Bilanz zu einer “Held for Sale”-Anlage und weitere Faktoren hatten insgesamt eine Belastung von 2,9 Milliarden Euro zur Folge. Klammert man diesen Sondereffekt aus, verblieb unter dem Strich ein Gewinn von 2,11 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis kletterte der Gewinn um 40 Prozent in die Höhe.

Die Basis dazu lieferte der im fortgeführten Geschäft – also ohne YNAP – erzielte Betriebsgewinn (EBIT) von 2,72 Milliarden Euro (+26%). Die dazugehörige EBIT-Marge rückte um 0,3 Prozentpunkte auf 28,1 Prozent vor. Dabei liegen die bereinigten Ergebnisse klar über den Erwartungen der Analysten.

Wachstum mit Schmuck und Uhren

Im operativen Geschäft und ohne YNAP setzte Richemont das Wachstum unbeirrt fort. Die Gruppe steigerte den Umsatz um 24 Prozent auf 9,68 Milliarden Euro. Hier hatten Analysten im Vorfeld die Verkäufe im Durchschnitt bei 9,43 Milliarden erwartet. Allerdings profitierte man auch von günstigen Währungsentwicklungen. In Lokalwährungen verblieb noch ein Wachstum von 16 Prozent.

Richemont ist bekannt für Luxusmarken wie Cartier, Piaget, IWC, oder Jaeger LeCoultre. Dabei steigerten die Schmuckhäuser, angeführt von der Vorzeigemarke Cartier, die Verkäufe in Lokalwährungen gerechnet um 16 Prozent, während die EBIT-Marge des Bereichs leicht auf immer noch sehr hohe 37,1 Prozent zurückging. Die Uhrensparte wuchs um 13 Prozent mit einer um 2,4 Punkte auf 24,8 Prozent klar verbesserten Marge.

Bis auf Asien-Pazifik sei Richemont in allen Geschäftsregionen mit zweistelligen Raten gewachsen, heisst es weiter. Dabei stachen Japan (+76% in LW), Europa (+45%) und America (+22%) mit starkem Wachstum heraus. In Asien-Pazifik gingen die Umsätze gar um 5 Prozent zurück. Da bekam Richemont die strengen Covid-Massnahmen in China zu spüren – Geschäftsschliessungen inklusive.

Derweil verfügt der Konzern nach wie vor über einen grossen Barmittelbestand. Netto weist Richemont per Ende September solche in Höhe von 4,76 Milliarden Euro aus.

Richemont befördert Patricia Gandji in die Geschäftsleitung

Richemont hat die Personalchefin Patricia Gandji in die Geschäftsleitung berufen. Per (heutigem) 11. November gehört sie dem Senior Executive Committee der Gruppe an, wie der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont am Freitag mitteilte.

Gandji kam 2017 als Chefin Regionen zu Richemont nach Genf und übernahm 2020 zusätzlich die Rolle als Personalchefin. Sie verfügt den Angaben zufolge über fast 30 Jahre Erfahrung in verschiedenen Führungspositionen in der Luxusindustrie.

Gandjis Aufnahme in die Geschäftsleitung sei eine Anerkennung für den hohen Wert, den sie bei der Leitung der fünf Regionen und der Entwicklung der Personalressourcen der Gruppe geschaffen habe, sagt Verwaltungsratspräsident Johann Rupert in der Mitteilung. Die Beförderung unterstreiche zudem die Bedeutung von Personal- und Regionalfragen auf dem Weg der Transformation des Konzerns.

Gandji berichtet in ihrer neuen Funktion weiterhin an CEO Jérôme Lambert.

Richemont-Aktien heben nach Halbjahreszahlen ab



Der Halbjahresabschluss des Luxusgüterkonzerns Richemont versetzt die Anleger am Freitag in einen Kaufrausch. Die Genfer haben mit dem Verkauf von Uhren und Schmuck deutlich mehr eingenommen, als Analysten erwartet hatten. Der Verkauf des Online-Geschäfts hatte aber den Vergleich des Resultats zum Vorjahr auch schwieriger gemacht.

Zeitweise legen Richemont-Aktien um 8,96 Prozent auf 116,70 Franken zu. In den allerersten Trades hatten Händler mit 129,70 Franken gar 21,1 Prozent mehr für die Richemont-Papiere bezahlt. Aktuell beträgt deren Rückstand auf den Schlusskurs des Vorjahres noch knapp 10 Prozent.


Allen Unkenrufen zum Trotz blickt Richemont auf eine sehr gut erste Jahreshälfte zurück. “Richemont übertrifft die kühnsten Erwartungen”, schreibt etwa ZKB-Analyst Patrik Schwendimann. Die Luxusgüterindustrie sei angesichts des schwierigeren Umfelds immer noch verblüffend gut unterwegs, stellt er fest.

Und anders als in den letzten Jahren überrascht laut Experten nicht nur das Schmuckgeschäft, sondern diesmal auch jenes mit Luxusuhren. Doch nicht nur beim organischen Umsatzwachstum, sondern auch bei den Margen wurden die Analystenschätzungen teils weit übertroffen.

Die UBS erklärt sich das erfreuliche Abschneiden bei Umsatz und Margen mit dem starken Marken-Momentum bei Richemont. Ausserdem scheine das Geschäft mit Luxusgütern vom inflationären Umfeld profitiert zu haben. Bei Stifel stellt man derweil fest, dass sich das Umsatzwachstum sich im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Jahresviertel sogar noch beschleunigt habe.

Begehrlichkeiten wecken die hohen Nettobarmittel, sind diese bis Ende September doch auf 4,76 Milliarden Euro angeschwollen. Einige Analysten fordern deshalb eine Sonderdividende oder Aktienrückkäufe.

Im Sog der guten Richemont-Zahlen klettern auch Swatch-Aktien an der SIX zeitweise um 3,79 Prozent in die Höhe auf 257,50 Franken. “Was den beiden Aktien zusätzlich hilft, sind die Lockerungen in China”, sagte ein Händler. China ist ein sehr wichtiger Markt für die Branche.

mk/ra

Genf (awp)





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