Im ersten Halbjahr 2022 haben Pflegeheime auf dem Immobilienmarkt Bestergebnisse eingefahren. Einer Umfrage der Münchner Messegesellschaft zufolge wird das Interesse an der Anlageklasse wohl noch steigen.
Deutschlands Bevölkerung altert – dementsprechend wird der Bedarf an Pflegeimmobilien in den nächsten Jahren deutlich steigen. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) hat ermittelt, dass bis Ende des Jahrzehnts jährlich gut 200 bis 300 neue Pflegeheime benötigt werden, was Neuinvestitionen in Höhe von rund 30 Milliarden Euro erfordere.
Über zwei Drittel der Experten rechnen mit mehr Bedeutung von Pflegeimmobilien
Weil mehr Pflegeimmobilien gebraucht werden als vorhanden sind, wird die Anlageklasse in den nächsten Jahren für Investoren deutlich an Bedeutung gewinnen und interessanter werden. Das lassen nicht nur die Investitionszahlen aus dem ersten Halbjahr erahnen, sondern auch eine Umfrage des IfaD-Marktforschungsinstitut für die Münchner Messegesellschaft anlässlich der EXPO REAL 2022 Anfang Oktober.
So denken 69 Prozent der knapp 500 Befragten Vertreter aus der Immobilienbranche, dass Bauten für die Pflege wichtiger werden, berichtet t-online. Wohnimmobilien stünden auf dem zweiten Platz der wichtigen Gebäude, Bauten für die Gesundheitsbranche auf Platz drei. Vergleichsweise geringe 12 Prozent der Befragten erwarten, dass die Bedeutung von Büroimmobilien steigen wird, bei Hotels, Parkhäusern und Einzelhandelsimmobilien sind es je nur vier bis sechs Prozent.
Gesundheits- und Pflegeimmobilien im ersten Halbjahr 2022 deutlich beliebter als zuvor
Mit Blick auf die gesamte Immobilienbranche erwartet etwa die Hälfte der befragten Experten aufgrund der angespannten Marktlage weniger Investitionen im Allgemeinen. Nur 25 Prozent glauben, dass in Zukunft viel Kapital in alle Anlageklassen fließen wird oder die Zahlen sogar die der letzten Jahre übertreffen werden.
Für Gesundheits- und Pflegeimmobilien scheint sich diese Einschätzung zu bewahrheiten: Im ersten Halbjahr flossen laut BNP Paribas in Deutschland 820 Millionen Euro in Gesundheitsimmobilien – das ist in etwa das Doppelte der Investitionen aus dem Vorjahreszeitraum. Und auch die Investitionen in Pflegeimmobilien lagen mit über einer Milliarde Euro 48 Prozent über dem langjährigen Schnitt und erreichten das drittbeste Ergebnis der gesamten Historie.
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