Ab kommendem Jahr sollen General Motors-Kunden Zugang zu den rund 12 000 Ladesäulen von Tesla erhalten, wie der größte US-Autobauer am Donnerstag (Ortszeit) in Detroit mitteilte. Teslas Ladetechnik setzt sich damit immer mehr durch. GM-Chefin Mary Barra sprach von einem Schritt, der die Branche zu einem einheitlichen Ladestandard in Nordamerika bringen könnte.
Im Mai hatte der E-Auto-Pionier von Starunternehmer Elon Musk bereits eine ähnliche Kooperation mit dem zweitgrößten US-Hersteller Ford (Ford Motor) beschlossen. Bei Anlegern kam die Partnerschaft zwischen GM und Tesla gut an – beide Aktien reagierten nachbörslich mit deutlichen Kursgewinnen. Kunden von GM werden zunächst noch einen Adapter benötigten, um Teslas Supercharger mit ihren E-Autos anzuzapfen. Ab 2025 will GM neue Fahrzeuge dann auf die Technik von Tesla ausrichten.
Tesla sucht selbst nach Wasser – Streit um Bohrungen
Der US-Elektroautobauer Tesla sucht im trockenen Brandenburg nach neuen Wasserquellen und sorgt damit für Kritik. Tesla wolle die Erkundung in Braunsdorf finanzieren, um Erkenntnisse zu Fördermöglichkeiten der Grundwasservorkommen in der Region zu gewinnen, hieß es am Freitag bei dem Unternehmen auf Anfrage. “Wir gehen davon aus, dass der Leistungspumpversuch im Sommer dieses Jahres gestartet und im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein wird.” Eine weitere Erkundung von Tesla ist nach Angaben des Landkreises Oder-Spree in Lebbin geplant. Beides liegt südöstlich von Berlin. Bei einem Erfolg müsste Tesla erst einen Antrag zur Entnahme von Trinkwasser stellen. Stern und RTL berichteten am Freitag über die Pläne und über Kritik.
Jeder Wasserversorger oder Industriebetrieb kann in Brandenburg nach Angaben des Landesumweltamts eigene Möglichkeiten der Wasserversorgung prüfen. Wenn dies erfolgreich war, könnnen sie bei der zuständigen Wasserbehörde einen Antrag auf Erlaubnis stellen, dem ein Genehmigungsverfahren folgt. Dabei werde auch der Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung berücksichtigt, sagte Sprecher Thomas Frey. Das Landesumweltamt ist erst für die wasserrechtliche Erlaubnis für Grundwasserentnahmen ab 2000 Kubikmeter pro Tag zuständig, die Behörden der Kreise oder kreisfreien Städte für Entnahmen darunter.
Die Linksfraktion im Brandenburger Landtag und der regionale Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) sehen die Wasserversorgung der Bevölkerung in der Region in Gefahr. “Da alle auf denselben Wasservorrat zugreifen, geht das aber auf Kosten der Allgemeinheit”, warnte Linke-Umweltpolitiker Thomas Domres. “Die Wasserversorgung muss unter öffentlicher Kontrolle und in öffentlicher Hand bleiben.”
WSE-Chef André Bähler warnte davor, die Interessen der öffentlichen Daseinsvorsorge für eine Gewerbeansiedlung zu umgehen. Der Verband versorgt rund 170 000 Menschen und die Tesla-Fabrik. Das Landesumweltamt verwies aber darauf, dass es für eine Bohrung zum Erkunden von Wasser gar nicht beteiligt werden muss – dafür sind die Kreise und kreisfreien Städte zuständig.
Tesla will das Werk ausbauen und die Kapazität auf eine Million Autos im Jahr verdoppeln. Das Ziel der ersten Ausbaustufe – 500 000 Autos pro Jahr – war bisher noch nicht erreicht. Naturschützer haben Bedenken, denn die Fabrik liegt teils im Wasserschutzgebiet. Zudem leidet Brandenburg unter Trockenheit. Das Unternehmen plant allerdings kein zusätzliches Wasser für den Ausbau und hatte bisher schon Wasser eingespart.
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte Tesla-Chef Elon Musk beim Ausbau der Fabrik Unterstützung für die Versorgung mit Wasser und Strom zugesichert. Woidke schrieb ihm im März, die Landesregierung wolle Tesla unterstützen, noch vor dem Sommer eine passende Lösung für beide Probleme zu finden. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur: Eine “Zusage hat es zu keiner Zeit, weder mündlich noch schriftlich, von irgendeinem Mitglied der Landesregierung gegeben”.
Im Antrag von Tesla für die Wassererkundungen heißt es nach Angaben des Kreises Oder-Spree, der dauerhafte Erfolg in Grünheide solle durch Erschließung bisher ungenutzter Wasserressourcen gestützt werden. Deshalb strebe Tesla analog zu Prüfungen des Umweltministeriums in Hangelsberg eigene Erkundungen an. Als privates Unternehmen könne Tesla dies schneller umsetzen als die öffentliche Hand. In Hangelsberg war laut Ministerium nach Voruntersuchungen ein Grundwasservorrat in Trinkwasserqualität gefunden worden.
Tesla ist nicht das einzige Unternehmen, das nach Wasserquellen sucht. Der Kreis Märkisch-Oderland genehmigte 2022 zum Beispiel Erkundungsbohrungen in einem geplanten Gewerbegebiet in Altlandsberg und im März dieses Jahres den Bau eines Brauchwasserbrunnens in Vogelsdorf, berichten Stern und RTL.
Die GM-Aktie zeigt sich im US-Handel an der NYSE zeitweise 1,17 Prozent höher bei 36,27 US-Dollar. Für die Tesla-Aktie geht es an der NASDAQ 3,82 Prozent auf 243,83 US-Dollar nach oben.
DETROIT/GRÜNHEIDE (dpa-AFX)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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