Mailand, Frankfurt Italiens Verbindlichkeiten im Zahlungsverkehr der Euro-Zone haben im September einen neuen Rekordstand erreicht. Die sogenannten Target-Schulden der italienischen Notenbank kletterten im September um rund 56 Milliarden Euro auf 714,93 Milliarden Euro, wie am Freitag veröffentlichten Daten der Banca d’Italia zeigen.
Die Unsicherheit mit Blick auf den anstehenden Wechsel in der Politik könnte die Target-Daten beeinflusst haben, kommentierte Luca Mezzomo, Konjunkturanalyst beim Bankhaus Intesa Sanpaolo die Zahlen. Italien steht nach der Parlamentswahl vor der Regierungsübernahme durch das Rechtsbündnis um die Postfaschistin Giorgia Meloni.
Der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr der Banken wird innerhalb der Euro-Zone über das „Target 2“ genannte Verrechnungssystem abgewickelt. Die Target-Salden zeigen die Forderungen und Verbindlichkeiten an, die bei den Euro-Notenbanken dabei entstehen. Italien ist der größte Schuldner in dem System.
Bundesbank ist größter Gläubiger
Volkswirte verfolgen die Daten genau, denn hinter den Zahlen könnten sich Veränderungen bei den Kapitalströmen verbergen. Das war während der Euro-Schuldenkrise vor einem Jahrzehnt der Fall. Damals hatten Investoren die Schuldentragfähigkeit Italiens und anderer stark verschuldeter südlicher Euro-Staaten angezweifelt und sich von deren Staatsanleihen getrennt. Es kam zu Kapitalabflüssen.
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Die Bundesbank ist dagegen der größte Gläubiger in dem System. Die Target-Forderungen der deutschen Notenbank nahmen im September um 22 Milliarden Euro auf den neuen Rekordwert von 1,267 Billionen Euro zu.
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