DJ MORNING BRIEFING – USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die People’s Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (Loan Prime Rate – LPR) an Unternehmen und Haushalte um 10 Basispunkte gesenkt. Wie die chinesische Notenbank mitteilte, wurden der einjährige LPR auf 3,55 (3,65) und der fünfjährige LPR auf 4,2 (4,3) Prozent reduziert. Es ist erste Senkung der Sätze seit August 2022. Sie soll die sich verlangsamende wirtschaftliche Erholung des Landes unterstützen. Die Loan Prime Rate ist einer der Leitzinsen der PBoC. Sie hatte ihn im August 2019 reformiert. Sie dient den Banken als Vorgabe für ihre Ausleihesätze.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
22:00 US/Fedex Corp, Ergebnis 4Q
++++ INDEXÄNDERUNGEN ++++
Folgende Änderungen werden zum US-Handelsbeginn am Dienstag wirksam:
+ S&P-500 HERAUSNAHME - Dish Network NEUAUFNAHME - Palo Alto Networks + NASDAQ-100 NEUAUFNAHME - Onsemi HERAUSNAHME - Rivian Automotive
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Mai Baubeginne PROGNOSE: -0,8% gg Vm zuvor: +2,2% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -1,5% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.439,25 -0,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.217,75 -0,3% Nikkei-225 33.327,76 -0,1% Hang-Seng-Index 19.642,37 -1,4% Kospi 2.603,01 -0,2% Schanghai-Composite 3.247,66 -0,3% S&P/ASX 200 7.366,10 +1,0%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die Stimmung an den Aktienmärkten bleibt eingetrübt. Eine Leitzinssenkung in China verleiht den Märkten kaum Auftrieb, zumal sie mehrheitlich erwartet worden war. Händler sprechen eher von größeren Sorgen über die konjunkturelle Entwicklung in China nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen. Man habe sich ein Durchstarten der Konjunktur erhofft, doch dies sei ausgeblieben. Die People’s Bank of China versucht nun, mit der Senkung ihres Referenzzins für Bankkredite für Schwung zu sorgen. Am Devisenmarkt geht es für den Renminbi in Reakton auf die Zinssenkung weiter nach unten. Händler bemängeln den Schritt als zu gering, die Leitzinssenkung hätte üppiger ausfallen müssen, heißt es. Außerdem herrscht weiterhin Enttäuschung darüber, dass es noch kein umfassendes Konjunkturpaket gibt, womit der Markt bereits am vergangenen Wochenende gerechnet habe. Die Enttäuschung über die chinesischen Schritte lässt sich insbesondere in Hongkong ablesen. Der Composite in Schanghai büßt dagegen nur knapp ein, ebenso der Kospi in Südkorea. Dazu habe das Treffen von US-Außenminister Blinken mit Chinas Präsident Xi außer schönen Worten kaum Handfestes geliefert. In Japan sinkt der Nikkei-225 angeführt vom Versicherungssektor. Der S&P/ASX-200 präsentiert sich überraschend fest. Der gut laufende Immobilienmarkt in Australien lasse kaum auf eine Eintrübung der australischen Konjunktur schließen, heißt es.
US-NACHBÖRSE (vom 19.06.)
Nach einem Absturz von 15 Prozent von Nikola im regulären Handel ging es dann nach der Schlussglocke mit neuen Schlagzeilen weitere 2,5 Prozent talwärts. Der Hersteller von Nutzfahrzeugen mit alternativen Antriebsarten will Personal abbauen und die Arbeitskosten pro Jahr um 50 Millionen US-Dollar senken. WeWork verloren 12,6 Prozent nach einem Anstieg von 13,2 Prozent vor der Schlussglocke. Die Aktionäre hatten mit klarer Mehrheit der Zusammenlegung von Aktien zugestimmt. Bei Faraday Future Intelligent Electric ging es um 38,3 Prozent talwärts, auch die Gesellschaft aus dem Bereich Elektromobilität peilt eine Aktienzusammenlegung an. Die Kapitalmaßnahme kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Die Auslieferungen der Sonderedition des elektrischen Fahrzeugs FF 91 verzögert. Etsy wird Aktien im Umfang bis zu einer Milliarde Dollar zurückkaufen, der Kurs gewann 2,1 Prozent. Cano Health schossen um 25,6 Prozent nach oben, nachdem CEO Marlow Hernandez seinen sofortigen Rücktritt erklärt hatte.
WALL STREET (Freitag, 16.6.)
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.299,12 -0,3% -108,94 +3,5% S&P-500 4.409,59 -0,4% -16,25 +14,9% Nasdaq-Comp. 13.689,57 -0,7% -93,25 +30,8% Nasdaq-100 15.083,92 -0,7% -101,56 +37,9% Freitag Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 3,05 Mrd 1,02 Mrd Gewinner 1.141 2.237 Verlierer 1.806 726 Unverändert 105 114
Etwas leichter – Eröffnungsgewinne konnten nicht gehalten werden und damit nicht die Dynamik der Vortage. Auf Wochenbasis stand aber ein dickes Plus vor den Indizes, der S&P-500 brachte mit fünf Wochengewinnen in Folge sogar die längste Gewinnserie seit November 2021 hinter sich. Zwar marschierten S&P-500 wie Nasdaq-Composite im frühen Verlauf nach der Zinserhöhungspause der US-Notenbank Mitte der Woche auf neue 14-Monatshochs, doch wurde die Luft dann immer dünner. Dazu verwiesen Teilnehmer auf den großen Verfalltag als Bremser. Unter den Einzelaktien zogen Adobe um 0,9 Prozent an. Der Softwarehersteller hatte im zweiten Quartal bessere Ergebnisse erzielt als erwartet. Walt Disney (-1,7%) verliert Christine McCarthy zumindest temporär als Senior Executive Vice President und CFO aus familiären Gründen. Virgin Galactic machten einen Kurssprung um 16,7 Prozent. Das Unternehmen plant, gegen Ende dieses Monats mit dem Angebot von Weltraumtourismusflügen zu beginnen. Enovix rückten um 10,9 Prozent vor. Der Batteriehersteller erreichte sein vierteljährliches Produktionsziel früher als geplant.
USA – ANLEIHEN (Freitag, 16.6.)
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,71 +6,1 4,65 28,7 5 Jahre 3,98 +6,6 3,92 -1,9 7 Jahre 3,88 +6,5 3,82 -8,7 10 Jahre 3,76 +4,3 3,72 -11,6 30 Jahre 3,85 +1,4 3,84 -11,7
Am Rentenmarkt kamen die Notierungen nach dem Vortagesanstieg wieder zurück. Händler bescheinigten dem Markt angesichts der falkenhaften Aussagen der Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks wieder etwas mehr Realismus. Die Skepsis des Marktes hinsichtlich der Geldpolitik mit weiter steigenden Zinsen sei übertrieben, ein Umdenken der Fed hin zu Zinssenkungen sei kurz- und mittelfristig unwahrscheinlich, hieß es. Daran erinnerte zuletzt nochmals der Richmond-Fed-Präsident Tom Barkin, der betonte, es benötige weitere Zinserhöhungen, um die Inflation zu bekämpfen.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:28 Uhr % YTD EUR/USD 1,0920 -0,0% 1,0922 1,0931 +2,0% EUR/JPY 155,14 +0,1% 155,03 154,99 +10,5% EUR/GBP 0,8547 +0,2% 0,8534 0,8528 -3,4% GBP/USD 1,2776 -0,2% 1,2798 1,2817 +5,6% USD/JPY 142,07 +0,1% 141,94 141,79 +8,4% USD/KRW 1.280,86 -0,0% 1.281,19 1.282,09 +1,5% USD/CNY 7,1769 +0,2% 7,1615 7,1600 +4,0% USD/CNH 7,1802 +0,2% 7,1641 7,1644 +3,6% USD/HKD 7,8204 +0,1% 7,8163 7,8165 +0,1% AUD/USD 0,6803 -0,7% 0,6849 0,6862 -0,2% NZD/USD 0,6173 -0,4% 0,6199 0,6224 -2,8% Bitcoin BTC/USD 26.895,23 +0,5% 26.752,72 26.407,65 +62,0%
Der Dollar legte etwas zu, gestützt von eher falkenhaften Kommentaren aus Kreisen der US-Notenbank, nachdem diese gerade erst eine Zinserhöhungspause eingelegt hatte. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent. Es gebe keine Anzeichen für eine größere Dollar-Rally, weil der Devisenmarkt “die Behauptungen der Fed über eine falkenhaftere Haltung einfach nicht glaubt”, hieß es von der Commerzbank.
ROHSTOFFE
ÖL / GAS
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,77 71,78 -1,4% -1,01 -11,4% Brent/ICE 75,82 76,09 -0,4% -0,27 -9,5%
Die Ölpreise gaben um rund 1 Prozent nach. Die jüngsten schwachen Wirtschaftsdaten aus China trübten die Hoffnung, dass die nach der Pandemie einsetzende Erholung die Ölnachfrage ankurbeln werde, hieß es aus dem Markt. Dazu ließ ein vielfach erwartetes Konjunkturstimulierungspaket aus China noch auf sich warten.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.947,87 1.947,64 +0,0% +0,23 +6,8% Silber (Spot) 23,86 23,93 -0,3% -0,07 -0,5% Platin (Spot) 971,88 978,35 -0,7% -6,48 -9,0% Kupfer-Future 3,84 3,89 -1,2% -0,05 +0,7% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis gab um 0,4 Prozent nach auf 1.951 Dollar je Feinunze.
MELDUNGEN SEIT MONTAG
US-INNENPOLITIK
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 20, 2023 01:36 ET (05:36 GMT)
DJ MORNING BRIEFING – USA/Asien -2-
US-Präsident Joe Biden hat sich zufrieden mit den Ergebnissen des China-Besuchs von US-Außenminister Antony Blinken gezeigt. “Wir sind auf dem richtigen Weg”, sagte Biden bei einem Besuch in Kalifornien. Zum Abschluss seines zweitägigen Besuchs in Peking war Blinken von Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen worden. Xi sagte nach seinem Treffen mit Blinken, beide Seiten hätten in den Gesprächen “Fortschritte gemacht und bei bestimmten Themen Einigungen erzielt”.
KONJUNKTUR USA
NAHB-Hausmarktindex Juni 55 (Mai: 50)
INTEL
Der Weg für den Bau des angekündigten Intel-Werks in Magdeburg ist frei. Intel hat mit der Bundesregierung eine überarbeitete Absichtserklärung unterzeichnet. Die Bundesregierung werde nun 9,9 Milliarden Euro an staatlichen Subventionen bereitstellen statt der ursprünglich vorgesehenen 6,9 Milliarden Euro, wie Dow Jones Newswires aus Regierungskreisen erfuhr. Intel will insgesamt mehr als 30 Milliarden Euro in zwei Werke investieren. Das ist deutlich mehr als ursprünglich angekündigt.
COSCO
Der Einstieg des chinesischen Staatsreedereikonzerns Cosco beim Containerterminal Tollerort (CTT) im Hamburger Hafen ist in trockenen Tüchern. Der Hafenbetreiber HHLA und die Cosco Shipping Ports Limited die Verträge zum Erwerb einer Minderheitsbeteiligung von 24,99 Prozent an CTT durch Cosco unterzeichnet.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/gos/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 20, 2023 01:36 ET (05:36 GMT)
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