Berlin Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Juli den dritten Monat in Folge heruntergefahren und tun sich schwer in der Konjunkturflaute. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,8 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet, nach minus 1,4 Prozent im Juni. „Das ist kein wirkliches Desaster, aber wieder eine Zahl, die das anhaltende Abbröckeln der Konjunktur unterstreicht“, sagte LBBW-Analyst Jens-Oliver Niklasch. „Das dritte Quartal dürfte einen Rückgang der Wirtschaftsleistung bringen.“
Die angeschlagene Industrie hat zu Beginn des zweiten Halbjahrs einen neuen Dämpfer hinnehmen müssen: Die Aufträge brachen im Juli mit einem Minus von 11,7 Prozent so stark ein wie seit über drei Jahren nicht mehr. Im Juni und im Mai gab es noch kräftige Zuwächse, für die vor allem Großaufträge sorgten – insbesondere aus der Luft- und Raumfahrtbranche. Diese fielen diesmal weg.
Von Juni auf Juli produzierte die Industrie 1,8 Prozent weniger. „Über der Industrie hängen weiter dunkle Wolken“, sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. „Der Schrumpfmodus hat den Sektor nach wie vor fest im Griff, tiefer war das Produktionsniveau zuletzt im Pandemie-Umfeld.“
Die Produktionsräder dürften vorerst langsamer laufen – „dies auch, weil der Bausektor noch Federn lassen wird“. Die schwache Weltwirtschaft und hohe Energiepreise sorgten für einen düsteren Ausblick.
Die Produktion von Investitionsgütern ging im Juli um 2,9 Prozent zurück, bei Konsumgütern sank sie um 1,0 Prozent, die Herstellung von Vorleistungsgütern fiel um 0,7 Prozent. Außerhalb der Industrie stieg die Energieerzeugung im Juli um 2,2 Prozent und die Bauproduktion um 2,6 Prozent.
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